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InsurTechs in Deutschland - auf dem Weg zum ersten Einhorn? (FOTO)

Geschrieben am 05-07-2019

München/Frankfurt (ots) -

InsurTechs sind in Deutschland weiter auf dem Vormarsch: allein im
ersten Quartal 2019 konnten zwei deutsche InsurTechs eine
Finanzierungsrunde im dreistelligen Millionenbereich für sich
einwerben. Zudem hat jüngst Lemonade, eines der bekanntesten
internationalen InsurTechs seine Europa-Expansion mit einem
Markteintritt in Deutschland gestartet. Zwar ist die Gründungsdynamik
von einst in Summe abgeflacht, doch setzen sich mittlerweile schnell
wachsende Scale-ups vom restlichen Start-up-Feld ab. Das
Marktpotenzial ist unverändert groß und birgt Chancen für das erste
Einhorn. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des "InsurTech-Radar
Deutschland 2019" von Oliver Wyman und Policen Direkt. Dieser
untersucht 134 InsurTechs auf dem deutschen Markt.

Der deutsche Versicherungsmarkt lockte in der Vergangenheit viele
Gründer an: Heute sind auf dem deutschen Versicherungsmarkt 134
InsurTechs aktiv. Dass der Markt aber nicht nur Gewinner
hervorbringt, zeigt der InsurTech-Radar 2019 von Oliver Wyman und
Policen Direkt, für den bereits zum dritten Mal alle InsurTechs in
Deutschland einer detaillierten Analyse unterzogen wurden. Von den
insgesamt 183 Gründungen seit dem Jahr 2000 sind 49 wieder
ausgeschieden oder haben sich anderen Geschäftsfeldern zugewandt. Die
Zahl der Neugründungen und Marktaustritte hält sich seit einiger Zeit
die Waage, die Gesamtanzahl der aktiven Start-Ups stagniert. "Die
erste Welle läuft aus, ein Abflachen des anfänglichen Gründungsbooms
ist klar zu erkennen", beobachtet Nikolai Dördrechter,
InsurTech-Experte und Co-Autor der Studie. "Gründe dafür sind
Insolvenzen, Verkäufe, sowie Pivotierungen von Start-Ups, die ihren
Tätigkeitsschwerpunkt auf Aktivitäten außerhalb der
Versicherungsbranche verlegen. Die Branche ist sehr viel reifer
geworden", so Dördrechter weiter.

Erfolgreiche Scale-ups, das Einhorn und die "Zombies" der
InsurTech-Szene

Die Entwicklung der InsurTechs zeigt, dass sich mittlerweile
einige Start-ups heraus kristallisieren, deren Geschäftsmodelle
überdurchschnittlich erfolgreich sind. Aktuell zählen wir 20 dieser
sogenannten Scale-ups. Ihr Erfolg liegt in der strategischen
Kooperationen mit etablierten Versicherern, Vertriebsorganisationen
und - zunehmend - anderen InsurTechs. "Wir erwarten, dass sich die
positive Entwicklung bei den meisten Scale-ups fortsetzen wird", sagt
Dietmar Kottmann, Partner und Versicherungsexperte bei Oliver Wyman.
Mit fortschreitendem Track-Record werden auch die Bewertungen in den
anstehenden Finanzierungsrunden steigen. Die Experten sind
zuversichtlich, dass es nach dem FinTech Einhorn N26 in den nächsten
zwei bis drei Jahren auch das erste deutsche InsurTech-Einhorn geben
könnte. "Neben den erfolgreichen Scale-ups beobachten wir aber auch
Fälle, in denen gescheiterte Geschäftsmodelle in der Hoffnung, doch
noch einen weiteren Investor zu finden oder die bereits aufgebauten
Assets in einer Nische profitabel zu bekommen, weiter betrieben
werden. Kurz gesagt: es gibt InsurTechs, die "dahinvegetieren", so
Kottmann. "Nach unserer Markteinschätzung gibt es aktuell mindestens
acht solcher 'Zombies' - die also noch existieren, aber nicht
wirklich lebendig am Marktgeschehen teilnehmen - die zwar noch
Hoffnung aber wenig Chancen auf Erfolg haben."

Innovative- und internationale Angebote

Der Blick auf die Verteilung der InsurTechs entlang der
Wertschöpfungskette zeigt, dass die Verteilung der drei
Radar-Segmente "Angebot", "Vertrieb" und "Betrieb" sehr viel
ausgewogener geworden ist. "Die Schieflage hin zu einer übergroßen
Anzahl an "Vertriebs"-Modellen hat sich weiter abgebaut. Der deutsche
Markt rückt näher an eine international übliche Verteilung der
Gründungen heran", sagt Dördrechter. Dies ist ein weiteres Indiz für
die zunehmende Reife der InsurTech-Szene. Modelle im Segment
"Angebot" konnten deutlich zulegen; das Segment "Betrieb" konnte
ebenfalls leicht wachsen und hat mittlerweile die größte Anzahl an
InsurTechs.

Eine große Welle an Markteintritten von InsurTechs aus anderen
Ländern ließ sich auch bisher in Deutschland nicht feststellen. Mit
dem Markteintritt von Lemonade hat sich aber das erste namhafte und
hoch finanzierte internationale InsurTech auf das deutsche Parkett
gewagt. "Marktstruktur, Wettbewerbsumfeld, Kundenpräferenzen und
nicht zuletzt Sprache erschweren einen einfachen Roll-Out eines
InsurTech-Geschäftsmodells in ein anderes Land. So verwundert es
nicht, dass Lemonade bis dato hierzulande eine seltene Erscheinung
ist", sagt Dördrechter. Aus den gleichen Gründen ist auch die
internationale Expansion deutscher InsurTechs allenfalls ein zartes
Pflänzchen. "Mit wenigen Ausnahmen konzentrieren sich die deutschen
InsurTechs bislang noch auf ihren Heimatmarkt. Allerdings sind
aktuell einige Schwergewichte dabei, das Problem anzugehen und sich
auf internationalen Expansionskurs zu begeben. "Nicht allen wird es
gelingen", sagt Kottmann. In einem Punkt ist die
Internationalisierung jedoch in vollem Gange: Wachstumstreiber bei
den deutschen InsurTechs sind mehr und mehr große Finanzierungsrunden
von ausländischen Kapitalgebern.



Pressekontakt:
Davina Zenz-Spitzweg
Oliver Wyman
Tel. +49 89 939 49 243
davina.zenz-spitzweg@oliverwyman.com

Rafael Kurz
Policen Direkt
Tel. +49 69 900 219 114
rafael.kurz@policendirekt.de

Original-Content von: Oliver Wyman, übermittelt durch news aktuell


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