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Steigende Wohnkosten bei Älteren - Umzug in kleinere Wohnung oft keine Alternative

Geschrieben am 03-07-2019

Berlin (ots) - Steigende Wohnkosten bedeuten für immer mehr ältere
Menschen eine hohe finanzielle Belastung, zeigt eine aktuelle Studie
des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) und des Deutschen
Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Nahezu zwei Drittel der zur
Miete wohnenden Seniorenhaushalte geben mindestens 30 Prozent des
monatlichen Einkommens für die Miete und Nebenkosten aus, zwei
Fünftel wenden dafür sogar mehr als 40 Prozent auf. Ein Umzug in eine
kleinere Wohnung scheint da naheliegend, aber löst die Probleme kaum.

Zwar ist die finanzielle Belastung der Mieterhaushalte von
Personen ab 65 Jahren bei kleineren Wohnungen etwas niedriger: Im
Jahr 2016 betrugen die Wohnkosten bei einer Wohnfläche von weniger
als 40 Quadratmetern pro Person im Durchschnitt 33 Prozent des
Einkommens, bei einer Wohnfläche von 60 und mehr Quadratmetern waren
es 39 Prozent. Jedoch hat die Wohnkostenbelastung der Haushalte in
kleineren Mietwohnungen in den vergangenen zwanzig Jahren um mehr als
ein Drittel (36 Prozent) zugenommen. Die Belastungsquote der
Seniorenhaushalte in größeren Mietwohnungen stieg nur um 14 Prozent.

Dies zeigt, dass es für ältere Menschen schwieriger geworden ist,
durch einen Umzug in eine kleinere Wohnung die Wohnkostenbelastung
deutlich zu reduzieren. Denn ein Umzug ist gegenwärtig oft mit einem
erheblichen Anstieg der Quadratmetermiete im Vergleich zur bisherigen
Wohnung verbunden. Je kürzer die Wohndauer in der Mietwohnung, desto
höher ist die Wohnkostenbelastung, so ein Ergebnis der Studie.

Berücksichtigt werden muss auch, dass ältere Menschen viel Zeit in
ihrer Wohnung verbringen und in stärkerem Maße auf nachbarschaftliche
Kontakte und Unterstützung angewiesen sind. Wie die Studie zeigt,
geht eine lange Wohndauer in der Wohnung auch mit engeren Beziehungen
zu Nachbarn einher. Die Wohnung und das Wohnumfeld aufzugeben, zum
Beispiel weil man sich die Wohnung nicht mehr leisten kann, ist für
ältere Menschen besonders schmerzhaft.

Andererseits verbessern sich durch einen Umzug die Chancen auf
eine altersgerechte Wohnungsausstattung. Langjährige Mieterinnen und
Mieter zahlen im Alter einerseits weniger Miete, haben andererseits
aber seltener eine barrierereduzierte Wohnung, so ein weiteres
Ergebnis der Studie. Teurere Mietwohnungen sind deutlich häufiger
barriererarm (21 Prozent) als preiswertere Wohnungen (13 Prozent),
die Anbindung an den ÖPNV ist oft besser, ebenso die Versorgung mit
Arztpraxen in der Nähe.

Insgesamt sehen die Autorinnen und Autoren einen steigenden Bedarf
an kleineren, altersgerechten Sozialwohnungen. Da mit dem Auszug aus
der bisherigen Wohnung oft Wohnraum für jüngere Familien freigemacht
wird, wäre die Schaffung von altersgerechten, bezahlbaren kleineren
Mietwohnungen zugleich eine Maßnahme zur Förderung des Wohnens für
alle Generationen.

Die Studie des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) und des
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wertete Daten des
Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und des Deutschen Alterssurveys
(DEAS) aus. Betrachtet wurden Haushalte mit Personen ab 65 Jahren.
Detaillierte Ergebnisse sind nachzulesen im DIW-Wochenbericht Nr.
27/2019 "Immer mehr ältere Haushalte sind von steigenden Wohnkosten
schwer belastet", der am 03. Juli 2019 erscheint.



Pressekontakt:
Stefanie Hartmann
Deutsches Zentrum für Altersfragen
Pressestelle
https://www.dza.de/presse.html
stefanie.hartmann@dza.de
Tel.: 030 / 260 740 25

Original-Content von: Deutsches Zentrum für Altersfragen, übermittelt durch news aktuell


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