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Digitalisierung: Banken und Versicherer rechnen mit den meisten Jobeinbußen

Geschrieben am 02-07-2019

Hamburg (ots) - 67 Prozent der Entscheider in
Finanzdienstleistungsunternehmen schätzen, dass durch die
Digitalisierung die Zahl der Arbeitsplätze im eigenen Unternehmen
langfristig sinken wird. Damit sind die Sorgen vor einem
Netto-Jobabbau bei Banken und Versicherern deutlich größer als in
anderen Branchen. In der verarbeitenden Industrie erwartet nur jeder
vierte Entscheider unter dem Strich einen Wegfall von Arbeitsplätzen,
bei Energieversorgern sowie in Behörden ist es jeder dritte. Das
ergeben drei Branchen- und Digitalisierungsstudien von Sopra Steria
Consulting.

Der Finanzsektor ist stärker als andere Branchen von einer
Automatisierungswelle durch neue Technologien wie Robotic Process
Automation, Blockchain, Data Analytics und Künstliche Intelligenz
betroffen. Für fast jeden zweiten Bankmanager (48 Prozent) ist die
IT-gestützte Automatisierung die Kostensenkungsmaßnahme Nummer eins,
um Einnahmeneinbrüche durch Niedrigzins und Regulierung aufzufangen.
Dazu kommt der Druck der Kunden. Nach Ansicht von zwei Dritteln der
Entscheider von Versicherern wird die Nachfrage nach
vollautomatisierten, digitalen Beratungsangeboten steigen. 60 Prozent
wollen das Direktgeschäft über Online-Kanäle im Massengeschäft
ausweiten. Versicherer Ergo plant beispielsweise perspektivisch,
verstärkt Policen über Sprachassistenten zu verkaufen.

"Es besteht ein riesiger Automatisierungsbedarf. Bei
Kontoeröffnungen oder der Regulierung von Standart-Blechschäden
übernehmen nach dem Ausfüllen des Online-Formulars durch den Kunden
meist Sachbearbeiter manuelle Prozessschritte", sagt Simon Oberle,
Leiter Future Management Consulting bei Sopra Steria NEXT. Andere
Branchen wie die Industrie sind bereits stärker automatisiert. In
Fabrikhallen gibt es längst Fertigungsprozesse, die komplett von
Montage- oder Schweißrobotern übernommen werden. 63 Prozent der
Manager im verarbeitenden Gewerbe stellen sich zwar auf veränderte
Aufgaben ein, rechnen jedoch im Zuge des Umbaus in Richtung Industrie
4.0 nicht mit weniger Beschäftigten insgesamt.

Jobprofile werden sich drastisch ändern

In der Finanzbranche ist die Mehrheit skeptischer: Das enorme
Automatisierungspotenzial im Finanzsektor geht stark zu Lasten der
Bankberater, Versicherungsvermittler sowie der Mitarbeiter im
Backoffice. Im Privatkundengeschäft lohnt sich die persönliche
Anlageberatung erst ab einer gewissen Summe, die Zahlen der bei den
Handelskammern eingetragenen Versicherungsvermittler sind rückläufig.
Die gut geschulten Spezialisten weichen auf das beratungsintensive
Geschäft wie Private Banking und Betriebsversicherungen aus.
Insgesamt herrscht die Sorge, dass unter dem Strich mehr Tätigkeiten
wegfallen als neue hinzukommen werden. Jobabbau-Programme der
Konzerne, teilweise im vierstelligen Bereich, fördern die Bedenken.

Dagegen steigt der Bedarf an neuen Fachkräften im Finanzsektor an
anderen Stellen signifikant, vor allem für IT-Jobs. Banken und
Versicherer investieren in den kommenden Jahren Milliardenbeträge in
den digitalen Umbau und gründen dafür Digitallabore und eigene
Softwarefirmen. In denen entwickeln hunderte Mitarbeiter nicht nur
Apps für Schadensmeldungen und die automatisierte Kreditvergabe. Sie
arbeiten zudem an datengetriebenen Vertriebsansätzen für mehr
Wachstum. Jeder zweite Finanzdienstleister hat in Teilbereichen
bereits digitale Geschäftsmodelle entwickelt, unter anderem als
Plattform, an der andere Unternehmen gegen Gebühr andocken können.

Masterpläne für personellen Umbau fehlen

Für jedes zweite Kreditinstitut ist die Mitarbeitergewinnung und
-qualifizierung für die Bankarbeit der Zukunft eine große
Herausforderung. "Die langfristigen Auswirkungen auf den
Mitarbeiterbestand durch die Automatisierung und den Einsatz
Künstlicher Intelligenz werden häufig noch deutlich unterschätzt.
Vielfach fehlen Masterpläne für eine geordnete Übergangsphase. Die
Jobprofile für Bankangestellte müssen angepasst werden. Deutlich mehr
Mitarbeiter müssen künftig gestalten und nicht nur ausführen", sagt
Simon Oberle: Er rät Unternehmen, frühzeitig in Kompetenzbildung und
Talentmanagement zu investieren. "Das Banking der Zukunft erfordert
es, auf permanente Veränderungen reagieren zu können. Kreative,
konzeptionelle und analytische Fähigkeiten rücken in den
Vordergrund", so Oberle.

Über die Studien:

Die Potenzialanalyse "Transformation erfolgreich managen" von
Sopra Steria Consulting und dem F.A.Z.-Institut basiert auf einer
Online-Befragung in den Bereichen Banken, Versicherungen, Energie-
und Wasserversorgung, Telekommunikation und Medien, öffentliche
Verwaltung, Automotive sowie sonstiges verarbeitendes Gewerbe. Im
Februar 2019 wurden 354 Entscheider, Manager und Fachkräfte zum
Status der digitalen Transformation, zu den Hürden sowie zu den
durchgeführten Maßnahmen befragt.
http://bit.ly/Studie_Transformation_Managen

Die Ergebnisse der Studie Branchenkompass Insurance 2019 wurden in
zwei Schritten erhoben. Sopra Steria Consulting und das
F.A.Z.-Institut haben Versicherungsführungskräfte in einem Think Tank
zusammengebracht und mit ihnen über die Themen diskutiert, die die
Branche bewegen. Kundenzentrierung, Vertrieb und Angebotsmanagement
mithilfe Künstlicher Intelligenz sowie Cloud Computing standen im
Fokus. Im März und April 2019 wurden darüber hinaus 100
Führungskräfte aus Versicherungen zu den Branchentrends,
Herausforderungen und Strategien befragt. Die Online-Befragung wurde
mit Führungskräften von Versicherern unterschiedlicher Sparten und
Größen durchgeführt. http://bit.ly/Studie_BKInsurance2019

Für die Studie Branchenkompass Banking 2018 führte das
Marktforschungsinstitut Research Now im Auftrag von Sopra Steria
Consulting und dem F.A.Z.-Institut im Frühjahr 2018 eine Befragung
von 109 Fach- und Führungskräften von Banken mit Bilanzsummen über
500 Millionen Euro durch. Als Befragungsmethode wurde CAWI (Computer
Assisted Web Interviewing) eingesetzt. Teil der Studienergebnisse
sind zudem vier vertiefende Interviews mit Entscheidern aus Banken
und Sparkassen, dazugehörigen IT-Unternehmen sowie mit Stefan
Lamprecht, Mitglied der Geschäftsleitung von Sopra Steria Consulting,
über Einschätzungen und Standpunkte zur Lage und Zukunft der
Bankenbranche. http://bit.ly/studie_bkbanking2018

Über Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de)

Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business
Transformation Partnern in Deutschland. Als ein führender
europäischer Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria
eines der umfassendsten Angebotsportfolios für End-to-End-Services am
Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung,
Infrastrukturmanagement und Business Process Services.

Unternehmen und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra
Steria, komplexe Transformationsvorhaben, die geschäftskritische
Herausforderungen adressieren, erfolgreich umzusetzen. Im
Zusammenspiel von Qualität, Leistung, Mehrwert und Innovation
befähigt Sopra Steria seine Kunden, Informationstechnologien optimal
zu nutzen. Mit mehr als 44.000 Mitarbeitern in 25 Ländern erzielte
Sopra Steria 2018 einen Umsatz in Höhe von 4,1 Mrd. Euro.

Die Sopra Steria Group (SOP) ist notiert an der NYSE Euronext
Paris (Compartment A) - ISIN: FR0000050809.

Weitere Informationen finden sich unter
www.soprasteria.de/newsroom



Pressekontakt:
Sopra Steria Consulting:
Nils Ritter
Tel.: +49 (0) 40 22703-8801
E-Mail: nils.ritter@soprasteria.com

Faktor 3:
Eva Klein
Tel.: +49 (0) 40 679446-6174
E-Mail: e.klein@faktor3.de

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell


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