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Wärmemarkt: Freiwilligkeit ist wirksamer als Zwang / Klimaschutzvorschläge von Grünen und SPD (FOTO)

Geschrieben am 01-07-2019

Hamburg (ots) -

Die politische Diskussion zum Klimaschutz gewinnt an Fahrt. Jüngst
beschlossene Programme von SPD und Grünen zum Gebäudesektor
beinhalten neben sinnvollen Vorschlägen jedoch auch kontraproduktive
Ansätze, so das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO). "Wir
begrüßen alle Initiativen, die auf eine technologieoffene steuerliche
Förderung setzen, um möglichst viele Menschen zur Modernisierung
älterer Heizungen zu motivieren. Das Bund-Länder-Sofortprogramm der
Grünen nimmt diesen Punkt erfreulicherweise auf, setzt jedoch leider
zugleich wieder auf ordnungsrechtliche Maßnahmen und
Technologievorgaben", erklärt IWO-Geschäftsführer Adrian Willig. "Im
Gegensatz zu den Behauptungen des Programms taugt das Erneuerbare
Wärmegesetz (EWärmeG) in Baden-Württemberg nicht als Vorbild für den
Bund." Auch das SPD-Papier widerspreche dem Grundsatz der
Technologieoffenheit.

"Anstatt mit Ordnungsrecht und Symbolpolitik für Verunsicherung zu
sorgen und Attentismus zu fördern, sollten die Parteien noch stärker
auf attraktive, einfache und technologieoffene Anreize setzen. Damit
könnte für den Klimaschutz viel mehr erreicht werden", so Willig.
Eine steuerliche Förderung sei ein wichtiger Schritt. "Ansätze, die
Auswahlmöglichkeiten bezüglich neuer Heizsysteme deutlich
einzuschränken, gefährden hingegen die Akzeptanz von
Klimaschutzmaßnahmen und werfen zudem viele technische und soziale
Fragen auf." Anders als von den Grünen in ihrem Sofortprogramm
dargestellt, zeigten die Auswirkungen des EWärmeG eher die Schwächen
ordnungsrechtlicher Maßnahmen. So sei beispielsweise in Bayern - ohne
ein Wärmegesetz für den Gebäudebestand - die Anzahl der durch das
Marktanreizprogramm geförderten Wärmepumpen, Pelletheizungen und
Solarthermieanlagen pro Million Einwohner höher als in
Baden-Württemberg.

"Um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, können wir es uns
nicht leisten, bestimmte Lösungen auszuschließen", meint Willig
weiter. "Die Anforderungen im Gebäudebereich unterscheiden sich von
Haus zu Haus. Insbesondere im ländlichen Raum gibt es in vielen
Fällen zur Modernisierung der Ölheizung, gerade als Hybridheizung in
Kombination mit erneuerbaren Energien, keine technisch sinnvolle oder
bezahlbare Alternative."

Wichtig ist laut Willig aktuell vor allem eine Steigerung der
Effizienz durch neue Heizgeräte. "Modernisierungen mit
Brennwerttechnik sind für viele Menschen ein bezahlbarer Einstieg in
die Wärmewende und sorgen für bis zu 30 Prozent weniger Verbrauch."
Ein weiterer Schritt sei die Einbindung erneuerbarer Energien. Dazu
zähle zum Beispiel auch die intelligente Verknüpfung von
Photovoltaikanlagen mit modernen Ölheizungen. "Darüber hinaus haben
Brennwertheizungen durch den künftigen Einsatz
treibhausgasreduzierter Brennstoffe, wie etwa fortschrittlichen
Biobrennstoffen oder E-Fuels, eine klimaneutrale Perspektive",
bekräftigt Willig. Dass die deutschlandweit rund zehn Millionen
Haushalte mit Ölheizung die Klimaziele so erreichen können, hat erst
kürzlich auch eine aktuelle Studie des Instituts für Technische
Gebäudeausrüstung Dresden (ITG) im Auftrag des IWO gezeigt. Mehr
Informationen dazu unter www.zukunftsheizen.de/iwo-klimastudie.



Pressekontakt:
Institut für Wärme und Oeltechnik e. V. (IWO)
Rainer Diederichs (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Süderstraße 73 a, 20097 Hamburg
Tel +49 40 235113-884
Fax +49 40 235113-29
presse@iwo.de; www.zukunftsheizen.de/presse

Original-Content von: IWO Institut für Wärme und Oeltechnik, übermittelt durch news aktuell


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