(Registrieren)

neues deutschland: Rettungseinsatz - Kommentar zur kommissarischen Übergangslösung für die Parteispitze nach dem Rücktritt von Andrea Nahles

Geschrieben am 03-06-2019

Berlin (ots) - Was der SPD widerfährt, stellt frühere Krisen in
den Schatten. Und an Krisen mangelte es nicht. Aber immer gelang
bisher ein mehr oder weniger glatter Übergang - weil ein Machtkampf
entschieden war oder weil schnell eine Übergangslösung eingefädelt
wurde, in der die Lösung des Problems angelegt war. Diesmal regiert
vor allem die Ratlosigkeit. Ratlosigkeit über die Gründe des
fortgesetzten dramatischen Scheiterns der Sozialdemokraten bei Wahlen
und über das Wohin, das irgendwie mit dem Woher zusammenpassen
müsste.

Dass nun gleich drei Ko-Vorsitzende amtieren sollen, ist Ausdruck
dessen. Ein Notkomitee, das die aufgewühlte Parteibasis therapieren
soll. Drei bisherige Stellvertreter mit Sympathiebonus, aber ohne
Machtambitionen. Sie müssen die Partei zusammenhalten (was einem
Rettungseinsatz gleicht), den Streit der Flügel kanalisieren und das
Regierungsgeschäft am Laufen halten. Eigentlich müssten sie dafür
Schmerzensgeld bekommen.

Mit der Dreierspitze hat sich die SPD - wenn es gut geht - ein
paar Monate Zeit gekauft. Bis zum Herbst, wenn nach den
Landtagswahlen in drei Ostländern wieder Aufarbeitungsbedarf bestehen
dürfte. Dann beginnt die eigentliche Auseinandersetzung: um das
Spitzenpersonal und die Ausrichtung der SPD. Die Große Koalition wird
zur Debatte stehen. Gut möglich, dass nicht nur eine neue
Parteispitze gewählt wird, sondern bald darauf auch ein neuer
Bundestag. Vom »schönsten Amt der Welt neben dem Papst« (Franz
Müntefering) ist der SPD-Vorsitz derzeit meilenweit entfernt.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

689171

weitere Artikel:
  • Straubinger Tagblatt: Nachfolgefrage in der SPD - Einer allein wird die SPD nicht retten Straubing (ots) - Andrea Nahles war, wie vielen erst jetzt dämmert, für eine Übergangsphase sicher nicht die schlechteste Besetzung. Doch in nichts lässt die SPD so viel Leidenschaft erkennen wie in der Demontage der Vorsitzenden. So war Nahles' Frust am Ende so groß, dass sie nicht nur Partei- und Fraktionsvorsitz aufgab, sondern sogar ihr Bundestagsmandat. Vielleicht tut die SPD wirklich gut daran, es wie die Grünen mal mit einer Doppelspitze zu probieren. Dann verteilen sich auch der Erwartungsdruck und die Schuldzuweisungen nach mehr...

  • Berliner Zeitung: Kommentar zur SPD. Von Christine Dankbar Berlin (ots) - Es hat vermutlich wenig Sinn, in absehbarer Zeit eine wirklich glaubhafte Erneuerung der SPD und auch der CDU zu erwarten. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass es den ehemaligen Volksparteien so geht wie den Pleite-Banken zu Zeiten der Finanzkrise. In Analogie zu damals kann man ihnen nur versichern: Die Wählerstimmen sind nicht weg. Sie sind jetzt nur woanders. Ändert Euer Geschäftsmodell. Pressekontakt: Berliner Zeitung Christine Dankbar Telefon: +49 (0)30 633311409 Fax: +49 (0)30 23 27-55 33 christine.dankbar@dumont.de mehr...

  • NRZ: Einfach grüner sein hilft der CDU nicht - von MANFRED LACHNIET Essen (ots) - Früher hießt es, dass eine Europawahl sowieso nichts bewege. Welch ein Irrtum: Nach nur sechs Tagen stürzt die SPD in die Krise, die CDU ist hochnervös. Weil beide Parteien deutlich an die Grünen verloren haben, übertrumpft man sich nun mit "grünen" Ideen. Die CDU stellt den Klimaschutz heraus. Die SPD macht von der Durchsetzung der Klimaziele sogar die GroKo abhängig. Als wenn das noch eine Rolle spielt... Dennoch: Der allgemeine Grün-Schwenk mag gut gemeint klingen, die Wähler wird's aber kaum überzeugen. Wer jahrelang mehr...

  • Franz Wiese: "NSU-Ausschuss schließt Arbeit ab - viele Fehler, viele Fragen offen" Potsdam (ots) - Zur Vorstellung des Abschlussberichts des NSU-Untersuchungsausschusses des Brandenburger Landtags erklärt der AfD-Landtagsabgeordnete und Obmann im Ausschuss, Franz Wiese: "Trotz jahrelanger Tätigkeit und trotz der Anhörung von mehr als 100 Zeugen und der Sichtung von Tausenden Akten bleibt leider eine Vielzahl wichtiger Fragen offen. Die Gründe dafür liegen in vielfältigen Fehlern der Altparteien, die teilweise weit in die Zeit vor dem NSU-Ausschuss zurückreichen. Es fing schon damit an, dass der NSU-Ausschuss mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zur Großen Koalition Stuttgart (ots) - Soll die SPD jetzt aus der Regierung aussteigen? Ja, sie soll es. Das wäre ein gewaltiges Risiko, ein Schritt ins Offene, Ungewisse - dahin aber, wo vielleicht doch noch für eine Partei eine Zukunft wartet, die sich sonst beim langen Sterben zusehen kann. Für den Ausstieg spricht mehr als die quälende Lustlosigkeit der beiden Regierungspartner. Viel grundlegender ist, dass sich die Konzepte der beiden alten Volksparteien überlebt haben, wenigstens an Grenzen stoßen. Beide funktionierten - die Union seit der Gründung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht