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Einbürgerungen 2018: Brexit-Sondereffekt scheint abgeschwächt

Geschrieben am 29-05-2019

Wiesbaden (ots) - Zahl der Einbürgerungen britischer
Staatsangehöriger wieder rückläufig

Im Jahr 2018 haben 112 300 Ausländerinnen und Ausländer die
deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) weiter mitteilt, ging die Zahl der Einbürgerungen
britischer Staatsangehöriger von 7 500 im Jahr 2017 auf 6 600 zurück.
Dies könnte auf ein Abschwächen des Sondereffekts hindeuten, der 2016
begonnen hatte und einen Zusammenhang mit dem bevorstehenden Brexit
nahelegt: Von 2016 bis 2018 hat es insgesamt 17 000 Einbürgerungen
britischer Staatsangehöriger gegeben. In den 15 Jahren davor waren es
zusammen nur 4 800.

Damit nimmt das Vereinigte Königreich 2018 in der Rangfolge den 2.
Platz nach der Türkei (16 700 Einbürgerungen) ein. Die Zahl der
Einbürgerungen türkischer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger stieg
2018 erstmals wieder an, nachdem sie seit 2013 kontinuierlich
zurückgegangen war. Die Plätze 3 bis 5 belegen Polen (6 220
Einbürgerungen), Rumänien (4 325) und der Irak (4 080).

Gesamtzahl der Einbürgerungen mit minimalen Veränderungen zum
Vorjahr

Mit insgesamt 112 300 Einbürgerungen von Ausländerinnen und
Ausländern im Jahr 2018 hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr kaum
verändert (2017: 112 200). In den Jahren 2000 bis 2008 hatte sich die
Zahl von 187 000 auf 94 000 nahezu halbiert, bevor sie von 2009 bis
2011 in etwa auf das Niveau der vergangenen 7 Jahre anstieg.

Trotz nahezu gleichbleibender Einbürgerungszahl gegenüber dem
Vorjahr waren 2018 deutliche regionale Unterschiede zu beobachten: In
den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen stieg die Zahl der
Einbürgerungen um 2,3 % an, in den Flächenländern im Westen um 1,2 %.
In den Flächenländern im Osten ging sie dagegen um 2,5 % zurück -
ausgehend von bereits niedrigen Fallzahlen.

Eingebürgerte lebten zuvor durchschnittlich 17,3 Jahre in
Deutschland

Die Eingebürgerten im Jahr 2018 waren mehrheitlich weiblich (53,6
%), nicht verheiratet (54,8 %) und im Schnitt 34,8 Jahre alt; sie
hatten vor ihrer Einbürgerung durchschnittlich 17,3 Jahre in
Deutschland gelebt.

Vergleichsweise geringes Einbürgerungsinteresse bei
EU-Staatsangehörigen

Die Zahl der Einbürgerungen allein sagt aber nur wenig über das
Interesse an der deutschen Staatsbürgerschaft aus. Das ausgeschöpfte
Einbürgerungspotenzial ist hierfür besser geeignet, denn es bezieht
die Zahl der Einbürgerungen auf die Zahl der Ausländerinnen und
Ausländer, die 10 Jahre oder länger in Deutschland leben und damit in
der Regel alle Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen. Dieses
ausgeschöpfte Einbürgerungspotenzial lag im Jahr 2018 im Schnitt bei
2,2 %. Bürgerinnen und Bürger aus Staaten der Europäischen Union (EU)
weisen dabei traditionell unterdurchschnittliche Werte auf; ihr
Interesse an einer Einbürgerung ist mit 1,7 % eher gering. Unter den
EU-Staaten mit mehr als 1 000 Einbürgerungen liegt das Vereinigte
Königreich beim ausgeschöpften Einbürgerungspotenzial mit 8,9 % auf
Platz 1, gefolgt von Rumänien mit 6,9 % und Bulgarien mit 4,9 %.
Staatsangehörige aus Nicht-EU-Staaten nutzen das vorhandene Potenzial
deutlich stärker: Hier führt bei den Ländern mit mehr als 1 000
Einbürgerungen Syrien (16,0 %) vor dem Irak (13,0 %), Afghanistan
(12,4 %) und dem Iran (12,2 %).

Die vollständige Pressemitteilung mit Tabelle sowie weitere
Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de zu finden.

Weitere Auskünfte:
Ausländer- und Integrationsstatistiken,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 43 65,
www.destatis.de/kontakt




Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: +49 611-75 34 44
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell


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