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Stadtteilmütterarbeit stärkt den Zusammenhalt im Kiez: vhw e. V. veröffentlicht Bericht "Stadtteilmütterprojekte - Integration mit besonderer Wirkkraft" (FOTO)

Geschrieben am 23-05-2019

Berlin (ots) -

Integration gestaltet sich als ein mittel- und langfristiger
Prozess des Miteinanders vor Ort. Zugänge und ein Aufeinanderzugehen
sind für den Erfolg dabei entscheidende Faktoren. Seit 15 Jahren
engagieren sich - überwiegend Frauen - in kommunalen
Stadtteilmütter-, Lotsinnen- und Mittlerinnenprojekten, um
Ankommenden und Angekommenen den Zugang zu öffentlichen oder privaten
Beratungs- und Hilfeleistungen zu erleichtern und gleichzeitig bei
Mitarbeitenden in Behörden, Quartiers-, Bildungs- und
Sozialeinrichtungen ein Bewusstsein für die Lebenswelten und
Bedürfnisse von Migrantinnen zu schaffen. Der vhw-Bericht zu den
Stadtteilmütterprojekten betrachtet die sozialintegrativen Effekte
von zwei Projekten in Berlin-Neukölln und Dortmund.

Zwei zentrale Fragen leiteten dabei die Untersuchungen:

1. Welche Effekte entstehen durch die Arbeit von
Stadtteilmütterprojekten im Quartier?

2. Wie verändert sich das Quartier bzw. der Sozialraum durch die
Arbeit der Stadtteilmütterprojekte?

Ergebnisse der Studie

Stadtteilmütterarbeit erweitert die sozialen Netzwerke im Quartier

Vernetzung im Quartier nimmt durch die Arbeit der Stadtteilmütter
zu. Alle Interviewten haben durch die Stadtteilmütterarbeit neue Orte
kennengelernt sowie Freundschaften und Bekanntschaften geschlossen.
Mit dem Kontakt zu den Stadtteilmüttern verändert sich das Leben der
Klientinnen oft grundlegend. Mit der Stadtteilmutter lernen sie eine
Person kennen, an die sie sich oft vertrauensvoll in verschiedenen
Lebenslagen wenden können. Gleichzeitig erweitert sich das bisherige
Netzwerk der Klientinnen. Dabei entstehen die meisten Kontakte im
gleichen Stadtviertel und tragen so zu einer Verdichtung der dortigen
sozialen Netzwerke bei.

Stadtteilmütter sind Wegbereiterinnen für das Engagement
migrantischer Frauen

Stadtteilmütter bewirken als interkulturelle Brückenbauerinnen
eine zunehmende Verständigung verschiedener Gruppen im Quartier und
eröffnen auf verschiedenen Wegen Möglichkeiten zur Teilhabe. Die
Untersuchungen belegen, dass bürgerschaftliches, soziales und
politisches Engagement migrantischer Frauen im Kontext der Projekte
gefördert wird.

Stadtteilmütterarbeit fördert interkulturelle Öffnung von
Institutionen

Stadtteilmütter bauen Barrieren zwischen Institutionen, wie
Behörden oder Schulen, und ihren Klientinnen ab. Gerade, weil
Stadtteilmütter nicht in eigenen Beratungsstellen arbeiten und mobil
unterwegs sind, lernen sie durch Begleitung bei Behördengängen oder
durch Angebote wie Sprechstunden und Elterncafés viele Institutionen
von innen kennen und entwickeln Arbeitsroutinen mit den dortigen
Mitarbeitenden. Dadurch helfen sie, die Hürden ihrer Klientinnen,
sich mit ihren Anliegen an Institutionen zu wenden, zu verringern.
Umgekehrt schaffen Stadteilmütter bei Institutionen ein Verständnis
für die Lebenswelten und Bedürfnisse migrantischer Frauen.

Erfolgsfaktoren für Stadtteilmütterarbeit

Als wichtigste Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Wirkung der
Projekte identifiziert der Bericht die ideelle Anerkennung der
besonderen Leistungen der Stadtteilmütter für lokale
Integrationseffekte sowie das Vorhandensein einer soliden und
langfristigen finanziellen Basis. Stadtteilmütter sollen als
Expertinnen für interkulturelle Öffnung und als Seismografen für
Entwicklungen im Quartier ernst genommen und entsprechend in die
Quartiersentwicklung eingebunden werden. Dabei ist darauf zu achten,
dass ihr Beitrag nicht als "multikulturelles Beiwerk" präsentiert und
als kostenloses "Nebenprodukt" vereinnahmt wird, sondern als
Expertise Wertschätzung erfährt.

Die Untersuchung zeigt, dass nachhaltige Vernetzung eine
langfristige und planbare Arbeitsgrundlage braucht. Dafür müssen
feste Stellen für Stadtteilmütter geschaffen werden, denn einerseits
wird Stadtteilmütterprojekten eine positive Wirkung auf vielen Ebenen
attestiert, jedoch andererseits werden die Stadtteilmütter nach
Beendigung des in der Regel mehrjährigen Programms in die
Arbeitslosigkeit entlassen. Die Studie plädiert dafür, dass
Verwaltung und Politik langfristige Lösungen für diese offenen
Handlungsbedarfe erarbeiten, die die Stadtteilmütterarbeit somit
würdigen und gleichzeitig ein positives Signal an die migrantische
Communities senden.

Download vhw-Bericht "Stadtteilmütterprojekte - Integration mit
besonderer Wirkkraft":
https://www.vhw.de/publikationen/vhw-schriftenreihe/



Pressekontakt:
vhw-Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V.
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Ruby Nähring
Tel.: 030 39 04 73-170
E-Mail: rnaehring@vhw.de

Original-Content von: vhw - Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V., übermittelt durch news aktuell


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