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Glyphosat verunreinigter Honig in Brandenburg muss entsorgt werden / Imker*innen protestieren am Freitag in Berlin (FOTO)

Geschrieben am 16-05-2019

Berlin (ots) -

PRESSE- UND FOTOTERMIN

Beim Protest von Brandenburger Imker*innen
Ort: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft,
Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin
Zeitpunkt: Freitag 17. Mai, 11 - 12:30 Uhr

Das betroffene Brandenburger Imkerpaar, Camille Hoonaert und
Sebastian Seusing, wird gemeinsam mit der Aurelia Stiftung und
solidarischen Imker*innen eine Protestaktion vor dem BMEL
durchführen. Sie werden symbolisch 600 Kilogramm belasteten Honig vor
dem Ministerium abstellen. Ein Infostand wird über den aktuellen Fall
und das Thema "Glyphosat in Honig" informieren. Anlässlich des
Weltbienentags am 20. Mai werden die Teilnehmer*innen einen offenen
Brief an Bundesministerin Julia Klöckner übergeben, in dem sie einen
besseren Schutz von Bienen, Imkern und der ökologischen Artenvielfalt
fordern.

Die Verwendung von Glyphosat und anderen Pestiziden in der
Landwirtschaft kann zu schwerwiegenden Verunreinigungen von Honig
führen. Dies zeigt sich besonders drastisch an einem aktuellen Fall
in Brandenburg. Ende April stellte die Erwerbsimkerei Seusing an
einem ihrer Bienenstandorte im Landkreis Barnim fest, dass auf dem
angrenzenden Acker das glyphosathaltige Herbizid Durano TF
(Hersteller: Monsanto) ausgebracht worden war. Die ca. 70 Hektar
große Fläche war zu diesem Zeitpunkt dicht mit blühendem Löwenzahn
bewachsen und wurde von Seusings Bienen als Futterquelle genutzt. Der
verantwortliche Landwirt hatte Seusing nicht über die Spritzmaßnahme
informiert. Der Imker hatte so keine Chance, seine Bienen rechtzeitig
umzustellen und seine Honigerträge zu retten.

Die von der Aurelia Stiftung beauftragten und finanzierten
Laboruntersuchungen bestätigen: Seusings Honig ist schwer belastet.
Die am Standort entnommenen Honigproben weisen eine 80- bis 160-fache
Überschreitung des zulässigen Grenzwertes für Glyphosat auf. Seusings
Frühjahrsernte - rund 600 Kilogramm Honig - ist somit nicht mehr
verkehrsfähig und muss entsorgt werden. Der betriebswirtschaftliche
Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf mehr als 10.000
Euro, auch für die Entsorgung entstehen der Imkerei zusätzliche
Kosten. Nicht nur die Existenz von Imker*innen wird durch derartige
Spritzungen in offene Blüten gefährdet. Sie belasten die Gesundheit
von Honigbienen, Wildbienen und anderen Insekten und tragen damit
auch zum Artensterben bei. Neue wissenschaftliche Studien zeigen,
dass Glyphosat die Darmflora bei Bienen schädigt (Delatte H et al.
(2019): Glyphosate alters the honeybee gut microbiota).

Mit der geplanten Protestaktion fordern die Imkerei Seusing und
die Aurelia Stiftung die Bundesregierung auf, die Anwendung von
Glyphosat und anderen Pestiziden in blühenden Pflanzenbeständen
umgehend zu untersagen. Die Imkerei Seusing wird mit Unterstützung
der Anwälte der Aurelia Stiftung Schadensersatzansprüche geltend
machen und versuchen, für die nächste Anbausaison Schutzvorkehrungen
beim Verwaltungsgericht durchsetzen.



Pressekontakt:
Johann Lütke Schwienhorst (Agrarreferent):
johann.luetke.schwienhorst@aurelia-stiftung.de - Mobil: +49 (0)157 82
20 10 15

Florian Amrhein (Leitung Presse- & Öffentlichkeitsarbeit):
florian.amrhein@aurelia-stiftung.de - Mobil: +49 (0)176 34 51 52 07

Original-Content von: www.pestizidkontrolle.de, übermittelt durch news aktuell


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