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World Insurance Report 2019: Kunden ohne ausreichende Risikodeckung - Versicherer müssen reagieren (FOTO)

Geschrieben am 14-05-2019

Berlin (ots) -

Versicherungsnehmer sind zunehmend besorgt darüber, dass ihr
Versicherungsschutz durch neu aufkommende Risiken unzureichend
geworden ist; die Anbieter gehen nicht schnell genug auf diese
Besorgnisse ein. Zu diesem Ergebnis kommt der von Capgemini und der
Efma veröffentlichte World Insurance Report 2019.

Die Studie stellt fest, dass sich in neu entstehenden
Risikobereichen - von der Cybersicherheit bis hin zu
Umweltbedrohungen - erhebliche Versorgungslücken entwickelt haben.
Die Versicherer sind dabei weniger stark auf Veränderungen
eingestellt als ihre Kunden, von denen sich die meisten eine
umfassendere und personalisiertere Abdeckung wünschen. Gleichzeitig
haben die Versicherer die große Chance, Technologie und
Partnerschaften zu nutzen, um Makrotrends vorwegzunehmen und
proaktivere Partner ihrer Kunden zu werden.

Versicherer reagieren nur langsam auf neue Risiken

Der Bericht identifiziert fünf Makrotrends, die für
Versicherungskunden und ihre Unternehmen neue Risiken mit sich
bringen: disruptive Umweltmuster, technologischer Fortschritt, sich
entwickelnde soziale und demografische Trends, neue medizinische und
gesundheitliche Bedenken und Veränderungen im Geschäftsumfeld.
International sind weniger als 25 Prozent, in Deutschland unter 30
Prozent der Geschäftskunden der Meinung, dass sie über eine
ausreichende Deckung verfügen, um gegen ein von diesen Makrotrends
ausgehendes Risiko abgesichert zu sein. Unter den deutschen und
internationalen Privatkunden verfügen weniger als 15 Prozent über
eine ausreichende Absicherung.

Die meisten Versicherer haben bislang nur zögerlich auf diese
Trends reagiert und ihre Kunden dafür gewappnet. Von den Lebens- und
Krankenversicherern gaben weniger als 40 Prozent - in Deutschland
sogar unter 30 Prozent - an, eine Pipeline mit neuen Produkten
aufgebaut zu haben, um aufkommende Risiken umfassend abzudecken.

"Die Versicherer haben sich lange Zeit auf die Transformation
ihrer Kernsysteme konzentriert. Jetzt erwarten ihre Kunden Antworten
auf neue Entwicklungen: Ihre Absicherungsbedürfnisse sind durch
jüngst gewachsene Risiken gestiegen und sie wünschen sich
individuellere Angebote. Dem können die Versicherer nur mit neuen
Technologien nachkommen", fasst Dr. Joachim Rawolle, Head of Business
Technology Solutions für Versicherungen bei Capgemini, die Situation
zusammen. "Wer sich jetzt allerdings zügig technologisch
weiterentwickelt und als Partner seiner Kunden auch präventiv
handelt, wird von einer umso größeren Offenheit und Nachfrage
profitieren."

Erhebliche Versorgungslücken in neuen Risikobereichen

Die langsame Reaktion auf neue Bedrohungen hat zu erheblichen
Deckungslücken für Kunden geführt, die diesen Risiken ausgesetzt
sind: Der Bericht schätzt die Gefahr von Cyberangriffen international
für 83 Prozent der privaten Versicherungskunden als mittel bis hoch
ein - aber nur 3 Prozent sind umfassend dagegen abgesichert. In
Deutschland sieht es geringfügig besser aus: Hier sind 72 Prozent der
Privatkunden mittel- bis hochgradig gefährdet und 4 Prozent gegen
Cyberangriffe abgesichert.

Von den Geschäftskunden sind international 87 Prozent, in
Deutschland 83 Prozent mittel- bis hochgradig durch Cyberangriffe
gefährdet, doch weniger als 18 bzw. 24 Prozent umfassend versichert.
81 Prozent der Geschäftskunden international sind mittel bis stark
steigenden Gesundheitskosten für die Mitarbeiter ausgesetzt, aber nur
17 Prozent dahingehend abgesichert. Die deutschen Geschäftskunden
sind auch hier mit 76 und 21 Prozent etwas besser aufgestellt. Von
zunehmenden Naturkatastrophen sind international fast 75 Prozent
bedroht, aber nur 22 Prozent effektiv dagegen abgesichert - gegenüber
65 Prozent Gefährdeten und 27 Prozent Versicherten in Deutschland.

Verbraucher sind bereit für Veränderungen

Die Versicherungslandschaft wandelt sich - und die Kunden zeigen
eine größere Bereitschaft zur Veränderung als ihre Versicherer: Mehr
als die Hälfte (58 Prozent international, 53 Prozent in Deutschland)
der Kunden gaben an, dass sie bereit sind, neue Versicherungsmodelle
auszuprobieren. Allerdings investiert international erst jeder Vierte
(26 Prozent) Versicherer in weitere Modelle, in Deutschland mehr als
jeder Dritte (39 Prozent). Im Gegenzug für bessere Services zur
Risikokontrolle und -prävention würden international 37 Prozent der
Kunden - in Deutschland nur 27 Prozent - mit großer Bereitschaft
zusätzliche Daten austauschen. Allerdings haben nur 27 Prozent der
Versicherer international, in Deutschland immerhin 35 Prozent die
Möglichkeit, Echtzeitdaten für die Risikomodellierung zu nutzen.

"Diese Studie zeigt, dass die Zukunft der Versicherung in
Partnerschaften liegt", sagt Vincent Bastid, Generalsekretär der
Efma. "Versicherungsanbieter müssen mit Partnern kooperieren, die
über ein hohes Maß an technologischem Fachwissen verfügen - von KI
bis hin zur fortgeschrittenen Analytik. Parallel sollten sie enger
mit ihren Kunden zusammenarbeiten, um den reaktionsschnellen,
bedarfsgerechten Service zu bieten, den viele suchen."

Versicherer müssen innovativ sein und Partner sowie Präventor
werden

Die Versicherer müssen auf neue Bedrohungen und sich ändernde
Kundenerwartungen reagieren, indem sie neue Technologien nutzen und
Kooperationen eingehen. Die Risikobewertung kann durch den Einsatz
maschinellen Lernens, künstlicher Intelligenz und fortgeschrittener
Analytik sowie einer effektiven Zusammenarbeit mit InsurTechs
erheblich verbessert werden. Die Fortschritte in diesen Bereichen
sind durchmischt: Eine Mehrheit der Versicherer (57 Prozent
international und in Deutschland) nutzt KI, maschinelles Lernen und
fortgeschrittene Analytik, aber nur 29 Prozent international - in
Deutschland immerhin 45 Prozent - haben bereits eine automatisierte
Risikobewertung implementiert und nur 20 Prozent (in Deutschland wie
international) eine Insight-Generierung aus IoT-Geräten in Echtzeit.

Der Studie zufolge muss der technologische Fortschritt durch einen
Einstellungswandel ergänzt werden: Wo sich die Versicherer
traditionell als Kostenträger verstehen, müssen sie zusätzlich die
Rolle eines Präventors annehmen und als Partner enger mit ihren
Kunden zusammenarbeiten, um Risiken zu minimieren und
On-Demand-Services anzubieten.

Methodik der Studie

Der World Insurance Report (WIR) 2019 deckt alle drei großen
Versicherungssegmente ab: Lebens-, Sach- und Krankenversicherung. Die
diesjährige Studie stützt sich auf Forschungsergebnisse aus zwei
Hauptquellen: dem 2019 Global Insurance Voice of the Customer Survey
und den 2019 Global Insurance Executive Interviews. Zusammen decken
diese Quellen Erkenntnisse aus 28 Märkten ab: Australien, Belgien,
Brasilien, Kanada, China, Finnland, Frankreich, Deutschland,
Griechenland, Hongkong, Indien, Italien, Japan, Mexiko, Niederlande,
Norwegen, Philippinen, Polen, Portugal, Singapur, Südafrika, Spanien,
Schweden, Schweiz, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate,
Großbritannien und die Vereinigten Staaten. Weitere Informationen
finden Sie auf der Website des Berichts unter
www.worldinsurancereport.com.

Über Capgemini

Capgemini ist einer der weltweit führenden Anbieter von
Management- und IT-Beratung, Technologie-Services und Digitaler
Transformation. Als ein Wegbereiter für Innovation unterstützt das
Unternehmen seine Kunden bei deren komplexen Herausforderungen rund
um Cloud, Digital und Plattformen. Auf dem Fundament von 50 Jahren
Erfahrung und umfangreichem branchenspezifischen Know-how hilft
Capgemini seinen Kunden, ihre Geschäftsziele zu erreichen. Hierfür
steht ein komplettes Leistungsspektrum von der Strategieentwicklung
bis zum Geschäftsbetrieb zur Verfügung. Capgemini ist überzeugt
davon, dass der geschäftliche Wert von Technologie durch Menschen
entsteht. Die Gruppe ist ein multikulturelles Unternehmen mit über
200.000 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern, das 2018 einen Umsatz
von 13,2 Milliarden Euro erwirtschaftet hat.

Mehr unter www.capgemini.com/de. People matter, results count.

Über Efma

Als globale Non-Profit-Organisation, die 1971 von Banken und
Versicherungen gegründet wurde, erleichtert die Efma die Vernetzung
von Entscheidungsträgern. Sie liefert qualitativ hochwertige
Erkenntnisse, die Banken und Versicherungsunternehmen dabei
unterstützen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um
Innovationen zu fördern und ihre Transformation voranzutreiben. Über
3.300 Marken in 130 Ländern sind Efma-Mitglieder.

Sie hat ihren Hauptsitz in Paris und Büros in London, Brüssel,
Andorra, Stockholm, Bratislava, Dubai, Mailand, Montreal, Istanbul,
Peking und Singapur. Erfahren Sie mehr unter www.efma.com.



Pressekontakt:
Kora Alice Lejko
Tel.: +49 151 4025-1298
E-Mail: kora-alice.lejko@capgemini.com

Original-Content von: Capgemini, übermittelt durch news aktuell


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