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ZDF-Politbarometer Mai 2019 / Klare Mehrheit gegen CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe / Deutlich mehr Interesse für Europawahl als vor fünf Jahren (FOTO)

Geschrieben am 10-05-2019

Mainz (ots) -

Mitten im Wahlkampf für die Europawahl hat der Juso-Vorsitzende
Kevin Kühnert mit seinem Vorschlag der Kollektivierung von großen
Unternehmen wie BMW die Schlagzeilen beherrscht und die SPD in die
Defensive gebracht. Sein Vorschlag wird von 80 Prozent aller
Befragten (und 77 Prozent der SPD-Anhänger) abgelehnt, nur 15 Prozent
aller Befragten sprechen sich dafür aus (18 Prozent der SPD-Anhänger,
aber 49 Prozent der Linke-Anhänger). (Rest zu 100 Prozent hier und im
Folgenden jeweils "weiß nicht").

Projektion Bundestagswahl

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, würde sich
die Union auf 30 Prozent verbessern (plus 2) und die SPD wieder auf
16 Prozent zurückfallen (minus 1). Die AfD käme auf 14 Prozent (plus
1), die FDP auf 7 Prozent (minus 1), die Linke auf 8 Prozent (minus
1), und die Grünen blieben bei 20 Prozent. Die anderen Parteien
zusammen lägen bei 5 Prozent (unverändert). Damit hätte eine
Koalition aus CDU/CSU und Grünen weiterhin als einziges
Zweier-Bündnis eine Mehrheit.

Soll Merkel bis 2021 Kanzlerin bleiben?

Dass Angela Merkel bis Ende der Legislaturperiode 2021 Kanzlerin
bleiben will, finden 68 Prozent aller Befragten und 88 Prozent der
CDU/CSU-Anhänger gut, 29 Prozent finden das nicht gut
(CDU/CSU-Anhänger: 10 Prozent).

Top Ten

Auf der Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker
gibt es ganz unterschiedliche Trends. Wenn es um die Beurteilung nach
Sympathie und Leistung geht ("Was halten Sie von?"), liegt Angela
Merkel auf der Skala von +5 bis -5 auf Platz eins: Sie erhält jetzt
einen Durchschnittswert von 1,4 (April: 1,3). Danach folgt Robert
Habeck mit unverändert 1,1, vor Heiko Maas mit 0,8 (April: 1,1), Olaf
Scholz mit ebenfalls 0,8 (April: 0,7), Annegret Kramp-Karrenbauer mit
0,7 (April: 0,6), Christian Lindner mit 0,2 (April: 0,1) und Sahra
Wagenknecht mit 0,0 (April: 0,2). Leicht im Negativbereich befinden
sich Markus Söder mit minus 0,1 (April: minus 0,2), Andrea Nahles mit
minus 0,4 (April: minus 0,3) und Horst Seehofer mit minus 0,6 (April:
minus 0,9).

Klimapolitik und CO2-Steuer

Die Kritik beim Thema Klimaschutz hat deutlich zugenommen:
Inzwischen meinen 68 Prozent (Nov. 2017: 57 Prozent), dass bei uns in
Deutschland zu wenig für den Klimaschutz getan wird, 12 Prozent (Nov.
2017: 8 Prozent) sagen, es werde dafür zu viel getan und für 19
Prozent (Nov. 2017: 33 Prozent) ist es gerade richtig. Dennoch
spricht sich eine klare Mehrheit von 61 Prozent gegen die Einführung
einer CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe aus, selbst wenn dabei
steuerliche Entlastungen in anderen Bereichen eingeführt würden. Gut
ein Drittel (35 Prozent) ist für eine solche Maßnahme. Die CO2-Steuer
wird dabei in fast allen Parteianhänger-Lagern mit unterschiedlichen
Mehrheiten abgelehnt. Nur bei den Anhängern der Grünen sind 64
Prozent dafür und 35 Prozent dagegen.

Haushaltspolitik und Entwicklung der Steuereinnahmen

Obwohl die Steuereinnahmen in den nächsten Jahren weniger stark
steigen werden als bisher erwartet, sind 57 Prozent aller Befragten
dafür (dagegen: 40 Prozent), die Sozialausgaben zugunsten sozial
Schwächerer zu erhöhen. Eine steuerliche Entlastung der Unternehmen
in Deutschland, wie von der Union gefordert, wird hingegen
mehrheitlich (65 Prozent) abgelehnt (dafür: 30 Prozent). Auch
innerhalb der CDU/CSU-Anhängerschaft gibt es dafür keine Mehrheit
(dafür: 43 Prozent; dagegen: 49 Prozent).

Schutzimpfung gegen Masern

Eine Impfpflicht gegen Masern finden 84 Prozent aller Befragten
gut, 15 Prozent lehnen sie ab. In dieser Frage gibt es kaum
Unterschiede zwischen den einzelnen Parteianhänger-Lagern.

Projektion Europawahl

In diesem Jahr fällt das Interesse für die Europawahl deutlich
höher aus als vor fünf Jahren: Damals gaben zu einem vergleichbaren
Zeitpunkt Anfang Mai lediglich 35 Prozent an, dass sie sich sehr
stark oder stark für die Europawahl interessieren. Jetzt sind es 56
Prozent. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Europawahl wäre, käme die
Union auf 32 Prozent (unverändert gegenüber April), die SPD auf nur
noch 16 Prozent (minus 2), die Grünen auf 19 Prozent, die Linke auf 6
Prozent (beide unverändert), die AfD auf 12 Prozent (plus 2) und die
FDP auf 6 Prozent (minus 1). Die anderen Parteien zusammen lägen bei
9 Prozent (plus 1).

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 7. bis zum 9. Mai 2019 bei 1357 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei werden sowohl Festnetz-
als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der
Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/-
drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-
zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung der
Bundestagswahl: CDU/CSU: 33 Prozent, SPD: 18 Prozent, AfD: 10
Prozent, FDP: 7 Prozent, Linke: 8 Prozent, Grüne: 23 Prozent.

Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Donnerstag, 6. Juni
2019. Am 16. Mai 2019 gibt es ein Politbarometer Extra zur Wahl in
Bremen und am 17. Mai 2019 zur Europawahl.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen: www.forschungsgruppe.de.

Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108.
pressedesk@zdf.de

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
https://presseportal.zdf.de/presse/politbarometer

https://heute.de

https://twitter.com/ZDFpresse



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell


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