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Börsen-Zeitung: Ernüchternd, Kommentar zu VW von Carsten Steevens

Geschrieben am 02-05-2019

Frankfurt (ots) - Volkswagen hat im ersten Quartal besser
abgeschnitten als erwartet. In einem Automarkt, der weltweit um 6
Prozent schrumpfte, zeigen sich die Wolfsburger vergleichsweise
robust. Das sorgt in Anbetracht von Risiken für die Branche, die etwa
von den Handelsstreitigkeiten der USA mit China und Europa ausgehen,
für Erleichterung und ermuntert Anleger, wie der Kursanstieg der
VW-Aktie um 3,7 Prozent zeigt.

Die differenzierter werdende Bedienung der globalen Nachfrage nach
margenstärkeren Geländelimousinen (SUV) macht sich beim weltgrößten
Autobauer immer mehr bemerkbar. Waren die SUVs 2018 schon wesentliche
Treiber des Auslieferungsrekords, soll ihr Anteil an den
Fahrzeugverkäufen in diesem und im nächsten Jahr auf 33 bzw. 40
Prozent steigen. Besondere Erwartungen ruhen dabei auf dem
weltgrößten Automarkt China, wo die zuletzt schwächelnde
Autokonjunktur nach einer Mehrwertsteuersenkung wieder Fahrt
aufnehmen soll.

Allerdings gilt es bei der überraschenden Steigerung des
operativen Ergebnisses im ersten Quartal um mehr als 600 Mill. Euro
oder 15 Prozent zu relativieren. Zwei Drittel der Verbesserung gehen
auf eine positivere Bewertung von Finanzinstrumenten zurück - eine
schwankungsanfällige Position. Zudem gaben ebenfalls volatile
Wechselkurseffekte Rückenwind. Die operativen Margen von
Konzernmarken wie Audi und Porsche zeigen, dass die Probleme mit der
Einstellung auf das Verbrauchstestverfahren WLTP nicht vom Tisch
sind. Der wieder aufgeflammte Streit über weitere
Effizienzverbesserungen bei der Kernmarke VW Pkw legt zudem offen,
wie groß der Druck vor dem Start der Produktion der erfolgskritischen
ID-Elektrofamilie und der kaum weniger wichtigen achten
Golf-Generation ist.

Keineswegs ausgestanden ist ferner die Dieselabgaskrise, die den
Konzern inzwischen 30 Mrd. Euro kostet - Mittel, die zur Finanzierung
des Umbruchs in Richtung E-Mobilität fehlen. Zwar verfügt VW
weiterhin über eine robuste Bilanz. Doch die Unsicherheiten, die den
Erfolg der groß angelegten Elektrooffensive in Frage stellen, bleiben
immens, wie auch die Rufe in Richtung Politik nach effektiven
Rahmenbedingungen zur Förderung der E-Mobilität zeigen.

Der im März vorerst abgeblasene Teilbörsengang der
Truck-Holdingtochter Traton hat verdeutlicht, dass sich Hebel zur
Wertsteigerung derzeit nicht einfach umlegen lassen. Die VW-Aktie hat
wieder das Niveau vor Bekanntwerden der Abgaskrise im September 2015
erreicht. Das ist dann doch eher ernüchternd.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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