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Auf Selbstüberschätzung folgt Realismus: Deutsche Unternehmen erkennen ihr mangelndes Cyber-Know-how (FOTO)

Geschrieben am 23-04-2019

München (ots) -

Cyber-Risiko wächst / 61% der deutschen Unternehmen erlebten im
letzten Jahr mindestens eine Cyber-Attacke / Durchschnittliche
Schadenhöhe steigt international im Vergleich zum Vorjahr um 61% /
Cyber-Kriminelle finden neue Einfallstore wie die vernetzte
Lieferkette / 70% der deutschen Unternehmen sind Cyber-Anfänger /
Unternehmen zeigen sich mit Blick auf Cyber-Kompetenz weniger
selbstbewusst / Realistische Selbsteinschätzung bietet
Verbesserungspotenzial für Prävention

Die Ergebnisse des Cyber Readiness Reports aus den vergangenen
Jahren legen eine Vermutung nahe: Auch nach steigenden Schadenzahlen
und medienwirksamen Hacker-Angriffen waren viele Unternehmen nicht
überzeugt, dass Cyber-Risiken für sie relevant sind. Dies
verdeutlicht unter anderem die stetig hohe Anzahl an schlecht
vorbereiteten "Cyber-Anfängern", die die Studie jährlich ermittelt.
(Cyber-Anfänger in Deutschland laut Report 2019: 70%; 2018: 77%) Nun
legen die Ergebnisse nahe, dass Unternehmen das Ausmaß des Risikos
erkennen. Die Daten basieren auf einer Umfrage unter 5.392
Unternehmen aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich,
Spanien, Belgien und den Niederlanden. Im Auftrag des
Spezialversicherers Hiscox befragte das Marktforschungsinstitut
Forrester Consulting Unternehmensvertreter zu ihren Erfahrungen sowie
ihrem Umgang mit Cyber-Attacken.

Anzahl der Cyber-Attacken und Schadenhöhen steigen drastisch

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass die Frequenz von
Cyber-Einschlägen weiter steigt und die Folgen der Angriffe für die
Unternehmen immer teurer werden. 61% der befragten deutschen Firmen
waren in den vergangenen 12 Monaten von mindestens einer
Cyber-Attacke betroffen (Report 2018: 48%). Mit einem Anteil von 30%
erlebten zudem mehr Unternehmen vier oder sogar mehr Angriffe,
während laut dem Report 2018 noch 20% so häufig attackiert wurden.
Eine Erklärung für den Anstieg könnte die 2018 in Kraft getretene
Europäische Datenschutz-Grundverordnung sein, da seitdem 84% aller
befragten europäischen Firmen im Panel verstärkt in Maßnahmen zur
Detektion und Meldung von Cyber-Vorfällen investiert haben. Die
durchschnittlichen Kosten aus allen erlittenen Cyber-Zwischenfällen
pro Unternehmen stiegen international von 229.000 US-Dollar (Report
2018) auf 369.000 US-Dollar, was einem Zuwachs von 61% entspricht.
Aufgrund einzelner besonders hoher Schadenfälle vermeldeten
betroffene deutsche Unternehmen eine durchschnittliche Schadenhöhe
von besonders hohen 906.000 US-Dollar.

Vernetzte Supply Chain als Einfallstor

Die steigenden Angriffszahlen bekommen vor allem kleine und
mittlere Unternehmen verstärkt zu spüren. In allen untersuchten
Ländern wurden 47% der kleinen und 63% der mittelgroßen Betriebe
Opfer von Cyber-Attacken (Report 2018: kleine Betriebe: 33%; mittlere
Betriebe: 36%). Durch die zunehmende Vernetzung der Unternehmen
finden Cyber-Kriminelle zudem mehr potenzielle Einfallstore, um in
fremde Systeme zu gelangen. Besonders die digitalisierte Lieferkette
wurde 65% aller betroffenen Unternehmen zum Verhängnis und die
Angreifer nutzten Verbindungen zu Zulieferern, um Zugriff zu
erlangen.

"Der Anstieg von Schadenfällen und -summen verwundert uns nicht.
Natürlich lässt sich die dramatische Steigerung teilweise damit
erklären, dass Unternehmen sensibilisiert wurden, nachdem die DSGVO
in Kraft trat. Heute werden mehr entdeckte Schadenfälle auch
gemeldet. Gleichzeitig ist das Niveau von Schutz- und
Präventionsmaßnahmen in vielen Unternehmen nach wie vor bedenklich.
Diesen Vorteil können Cyber-Kriminelle leicht für sich nutzen.
Entscheider müssen realisieren, dass Cyber-Kriminalität ein reales
Geschäftsrisiko der digitalisierten Welt ist, und nicht nur eine
Modeerscheinung", erläutert Robert Dietrich, Managing Director
Germany der Hiscox SA.

Cyber-Selbstbewusstsein der Unternehmen sinkt

Während sich die Cyber-Abwehrbereitschaft der Unternehmen wenig
weiterentwickelt hat, wächst zumindest das Bewusstsein für den
mangelnden Schutz: Seit 2017 sinken die Zustimmungswerte in Bezug
darauf, wie selbstbewusst Unternehmen ihrer Cyber-Strategie
gegenüberstehen. So gaben beispielsweise im Report 2019 nur noch 59%
der international Befragten an, dass ihre Geschäftsleitung eine klare
Vorstellung davon hat, wie Cyber-Sicherheit gemanagt werden muss. Im
Report 2018 stimmten dieser Aussage noch 61% zu und 2017 sogar 75%.
Diese Entwicklung spricht dafür, dass sich der Kenntnisstand der
Unternehmen rund um Cyber-Risiken gebessert hat und sie ihre
Abwehrkompetenzen im Vergleich zu den Vorjahren nicht mehr
überschätzen.

Zu wenig Cyber-Know-how auf Unternehmensseite

Gemessen an den Kriterien Strategie, Ressourcen, Technologie und
Prozesse zählt nach wie vor die überwiegende Mehrheit (70%) der
befragten deutschen Unternehmen zu den sogenannten Cyber-Anfängern.
Auf den Fall eines Cyber-Angriffs sind sie nur unzureichend
vorbereitet. 19% gelten als Fortgeschrittene und nur 11% als
Cyber-Experten (Report 2018: 77% Anfänger; 14% Fortgeschrittene; 10%
Experten).

Erste Verbesserungen im Umgang mit digitalen Risiken

Obwohl die überwiegende Mehrheit der Befragten keine
Cyber-Experten sind, zeigen sich dennoch Verbesserungen im Umgang mit
digitalen Gefahren. Immer mehr Unternehmen in Deutschland verfügen
über einen Mitarbeiter, der dezidiert für Cyber-Risiken zuständig ist
(Report 2019: 85%; 2018: 69%). Außerdem reagieren mehr Firmen mit
konkreten Gegenmaßnahmen, wenn sie Opfer eines Cyber-Angriffs wurden.
Nur noch 32% der betroffenen deutschen Unternehmen gaben an, dass
sich nach einer Attacke nichts geändert hat (Report 2018: 45%). Zur
Absicherung ihrer Risiken haben international bereits 41% der
Studienteilnehmer eine Cyber-Versicherung abgeschlossen (Report 2018:
33%), 30% planen einen Abschluss innerhalb der nächsten 12 Monate
(Report 2018: 25%).

"In der vernetzten Business-Welt werden digitale Gefahren schnell
zum Geschäftshemmnis. Um Cyber-Risiken kalkulierbar machen zu können,
muss jedes Unternehmen die individuellen Schwachstellen kennen. Was
sind die wertvollsten Daten? Was würde im schlimmsten Fall passieren,
wenn diese Daten verloren oder verschlüsselt sind? Kein Risiko sollte
davon abhalten, neue digitale Lebens-, Arbeitsräume und
Geschäftsbeziehungen angstfrei zu nutzen. Denn zukunftsfähige
Versicherungslösungen werden Teil des IT-Sicherheitskonzepts in
Unternehmen", kommentiert Robert Dietrich.

Der "Hiscox Cyber Readiness Report 2019" und weitere Informationen
zur Studie sind unter www.hiscox.de/cyber-readiness-report-2019
verfügbar.



Pressekontakt:
Hiscox
Yvonne Kautzner
Arnulfstraße 31
80636 München
+49 (0) 89 54 58 01 566
yvonne.kautzner@hiscox.de

Franziska Schaefer
Arnulfstraße 31
80636 München

LoeschHundLiepold Kommunikation
Sabina Howacker
Tegernseer Platz 7
81541 München
+49 (0) 89 72 01 87 18
hiscox@lhlk.de

Original-Content von: Hiscox, übermittelt durch news aktuell


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