(Registrieren)

BERLINER MORGENPOST: Alarmsignale ernst nehmen / Kommentar von Thomas Fülling zum U2-Tunnelschaden

Geschrieben am 19-04-2019

Berlin (ots) - Kurzform: Bleibt zu hoffen, dass die Politik die
richtigen Lehren aus dieser Entwicklung zieht. Statt immer neuer
Sonderprogramme nach Kassenlage braucht Berlin dringend ein
Langfristprogramm für die Modernisierung der Infrastruktur - mit
konstant hohen und zudem verlässlichen Investitionen in den Erhalt
von Straßen, Brücken und U-Bahn-Tunneln. Angesichts erster Wolken,
die am Konjunkturhimmel aufziehen, und der vielen Verpflichtungen bei
den Personal- und Sozialausgaben, die Berlin zuletzt eingegangen ist,
dürfte aber wieder genau das Gegenteil passieren.

Der vollständige Kommentar: Das ist ja gerade noch mal gut
gegangen. Rechtzeitig, bevor etwa ein Betonbrocken auf einen
fahrenden Zug fiel, haben Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe
(BVG) einen gefährlichen Hohlraum im U-Bahn-Tunnel zwischen
Senefelderplatz und Rosa-Luxemburg-Platz entdeckt. Die beruhigende
Nachricht des Vorfalls vom Donnerstag ist: Das Vorwarnsystem hat
funktioniert. Wie zuvor schon im Fall der Elsenbrücke in
Friedrichshain oder der Allende-Brücke in Köpenick, wo Experten
gleichfalls bei Routinekontrollen so schwere Bauschäden fanden, dass
die Brücken umgehend ganz oder teilweise gesperrt wurden. Die
Einschränkungen sind sicher ärgerlich. Doch kein Autofahrer, kein
U-Bahn-Fahrgast dürfte ernsthaft sein Leben riskieren wollen, wenn er
in der Stadt unterwegs ist. Die sich zuletzt häufenden
Ad-hoc-Sperrungen sind aber zugleich ernstzunehmende Alarmzeichen.
Sie signalisieren klar, dass zu lange zu wenig in den Erhalt und die
regelmäßige Erneuerung der Infrastruktur der stetig wachsenden
Millionenstadt Berlin investiert wurde. Die rigorose Sparpolitik vor
allem zu Beginn des neuen Jahrtausends rächt sich nun bitter. Jetzt,
wo auch die Nachfrage privater Investoren an Bauleistungen riesig
ist, sind die Preise regelrecht explodiert und es fehlen akut
Kapazitäten, das zu bauen, was nötig ist. Bleibt zu hoffen, dass die
Politik die richtigen Lehren aus dieser Entwicklung zieht. Statt
immer neuer Sonderprogramme nach Kassenlage braucht Berlin dringend
ein Langfristprogramm für die Modernisierung der Infrastruktur - mit
konstant hohen und zudem verlässlichen Investitionen in den Erhalt
von Straßen, Brücken und U-Bahn-Tunneln. Angesichts erster Wolken,
die am Konjunkturhimmel aufziehen, und der vielen Verpflichtungen bei
den Personal- und Sozialausgaben, die Berlin zuletzt eingegangen ist,
dürfte aber wieder genau das Gegenteil passieren.



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

683361

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum Bericht von US-Sonderermittler Mueller Stuttgart (ots) - Die Kontrahenten verbeißen sich im Deutungskampf. Da wäre es richtig, dass der Kongress einen möglichst kompletten Einblick in Muellers Resultate erhält. Auch dem Justizminister ist nicht vorbehaltlos zu vertrauen. Und Muellers Erkenntnisse liefern keinen Persilschein: Er listet gravierende Versuche Trumps auf, die Russland-Ermittlungen zu sabotieren. Die Demokraten müssen aber aufpassen, nicht zu überziehen. Sonst hilft ihr Verhalten Trump noch. Laut Umfragen interessiert sich die Mehrheit der US-Bürger mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Täuschen als Tugend / Leitartikel von Dirk Hautkapp zum Mueller-Bericht Berlin (ots) - Kurzform: Mueller drängt dem Parlament die Werkzeuge für die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens förmlich auf. Der Kongress, schreibt er, hat die Befugnis, "die korrupte Machtausübung eines Präsidenten zu unterbinden". Die weitgehend rückgratlosen Republikaner ducken sich wie erwartet weg. Mangels Mehrheiten bliebe diese Strategie für die oppositionellen Demokraten also ein Versuch am untauglichen Objekt. Den Weg zu einer zweiten Amtszeit können Trump 2020 nur die Wähler verbauen. Und das ist gut so. Der mehr...

  • Rheinische Post: Arbeitgeberchef Kramer lehnt Grundrente als "grundfalsch und ungerecht" ab Düsseldorf (ots) - Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat die Grundrente grundsätzlich abgelehnt und damit auch der Grundrente mit Bedürftigkeitsprüfung eine Absage erteilt. "Die geplante Grundrente ist einfach als Konzept insgesamt falsch und wäre noch schlimmer ohne Bedürftigkeitsprüfung", sagte Kramer der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). "Um Altersarmut zu verhindern, haben wir schon die Grundsicherung im Alter, welche eine zu geringe Rente aufstockt", sagte der Chef der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände mehr...

  • Rheinische Post: Arbeitgeberpräsident Kramer fordert von Altmaier "emotionalen Einsatz" für die Wirtschaft und ihren Mittelstand Düsseldorf (ots) - Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vorgeworfen, sich zu wenig für die Interessen der Wirtschaft und des Mittelstandes einzusetzen. "Herr Altmaier wird leider öffentlich so wahrgenommen, als ob er sich ausschließlich um Industriepolitik kümmert und andere Felder, die ein Wirtschaftsminister besetzen sollte, nicht besetzen würde", sagte Kramer der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). "Er ist die Stimme der Wirtschaft am Kabinettstisch, auch wenn es darum geht, mehr...

  • Rheinische Post: Gutachter plädieren für NRW-Wohnungsaufsichtsgesetz Düsseldorf (ots) - Die im NRW-Koalitionsvertrag angekündigte Überprüfung des umstrittenen Wohnungsaufsichtsgesetzes ist abgeschlossen. Das von NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) in Auftrag gegebene Gutachten, das der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag) vorliegt, spricht sich eindeutig für den Erhalt des Gesetzes aus. Darin heißt es: "Aus Sicht der Gutachter besteht kein grundlegender Änderungsbedarf beim WAG. Vielmehr hat sich das WAG in seiner bisherigen Fassung bewährt (...)." Für einen Teil der Anwenderkommunen sei mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht