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"Ein dröhnend lautes Schweigen der Demokraten" / Die Reportage "Friedman schaut hin: Antisemitismus in Deutschland" am 25. April um 17.15 Uhr auf WELT (FOTO)

Geschrieben am 16-04-2019

Berlin (ots) -

"Judenhass ist da. Er ist auch in der jüngeren Generation da. Er
ist in der bürgerlichen Mitte da. Er ist enthemmter da. Geistige
Brandstiftung ist salonfähiger geworden. Gewalttaten gegen Juden sind
noch mal deutlich gestiegen", sagt Michel Friedman.

Am 25. April um 17.15 Uhr zeigt WELT zeigt die Reportage "Friedman
schaut hin: Antisemitismus in Deutschland". Laut einer
Bertelsmann-Studie haben die Behörden in Deutschland 2018 im
Vergleich zum Vorjahr zehn Prozent mehr antisemitische Straftaten
registriert, bundesweit 1.646. Auch die Zahl der antisemitischen
Gewalttaten stieg von 37 im Jahr 2017 auf 62 in 2018.

Wie alltäglich ist Antisemitismus und wie erleben ihn deutsche
Juden? Michel Friedman spricht in Berlin mit Jugendlichen, dem
Restaurantbetreiber Yorai Feinberg und dem Rapper Ben Salomo über
ihre Erfahrungen. Es zeigen sich Angst, Unverständnis und Wut bei den
Betroffenen. Sie berichten von Beispielen aus dem Alltag, die
ernüchternd sind.

In seinem Lokal "Feinberg's" in Berlin erlebt Yorai Feinberg
regelmäßig Antisemitismus: "Mehrere Anrufe, ganz brutal. Vandalismus.
Persönliche Besuche. Die haben dann die Kellnerinnen angeschrien oder
mich. Über die Reservierungssysteme bekommen wir Reservierungen von
Adolf Hitler oder für 88 Gäste ... Enttäuschung, Verzweiflung, wenn
ich meine Gefühle beschreibe."

Auch Rapper Ben Salomo und seine Familie werden im Alltag mit
Judenhass konfrontiert: "Meine Frau geht auf den Spielplatz mit
unserer Tochter. Unsere Tochter hat einen jüdischen Namen. Da ist
eine Mutter mit ihren zwei Kindern. Die lässt ihre Kinder mit unserer
Tochter spielen. Es funktioniert sehr gut und sehr harmonisch. Dann
kommt die Mutter und fragt meine Frau: 'Wie heißt ihre Tochter
denn?'. Meine Frau sagt ihren jüdischen Namen und dann fragt [die
andere Frau] sie: 'Ist das ein arabischer Name?' -'Nein.' -'Was ist
denn das für ein Name?' -'Ein hebräischer Name.' Dann nimmt die Frau
ihre zwei Kinder und möchte nicht mehr, dass sie mit meiner Tochter
spielen. Sie ist gerade mal zweieinhalb Jahre alt."

Michel Friedman trifft außerdem Felix Klein, den
Antisemitismusbeauftragen der Bundesregierung, und befragt Derviz
Hisarci von der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, welche
Vorurteile es gibt und woher sie kommen.

Prof. Samuel Salzborn vom Zentrum für Antisemitismusforschung der
TU Berlin stellt fest: "Es gibt so etwas wie ein dröhnend lautes
Schweigen der Demokraten. Das heißt, dass Antisemitismusdebatten
nicht über Antisemitismus und damit über problematische Inhalte
geführt werden, sondern ganz maßgeblich über das, was dann
verniedlicht wird als Antisemitismusvorwurf."

Im Gespräch mit Ulrich Matthes schildert auch Michel Friedman
seine Erfahrungen mit Judenhass und was seine persönliche Geschichte,
beeinflusst von der Rettung seiner Familie durch Oskar Schindler, für
ihn bedeutet: "In mir steckt dieser Stachel: Jeder Einzelne kann
etwas tun."

"Friedman schaut hin: Antisemitismus in Deutschland" am 25. April
um 17.15 Uhr auf WELT und nach Ausstrahlung 30 Tage in der Mediathek.



Pressekontakt:
Programmkommunikation WELT und N24 Doku
Kathrin Mohr
+49 30 2090 4625
kathrin.mohr@welt.de
www.presse.welt.de

Original-Content von: WELT, übermittelt durch news aktuell


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