(Registrieren)

nutriCARD erforscht Ernährungskommunikation als Einflussfaktor für gesunde Ernährung / Qualitätskriterien für Ernährungsjournalismus / Foodblogger-Studie (FOTO)

Geschrieben am 02-04-2019

Leipzig (ots) -

Essen dient längst nicht mehr allein der Nahrungsaufnahme.
Kochshows, Foodblogs und Bestseller-Ratgeber, aber auch neue
Lebensmittel, Ernährungskonzepte und Marketing-Versprechen
stilisieren Ernährung zu einer Art Popkultur. Damit der Verbraucher
nicht den Überblick verliert, wird eine zielgruppengerechte
Übersetzung gesundheits- und ernährungsrelevanter
Forschungsergebnisse immer wichtiger. Das ist eines der Ziele des
Kompetenzclusters für gesunde Ernährung und kardiovaskuläre
Gesundheit (nutriCARD) Halle-Jena-Leipzig.

"Wie Essen heilen kann", "Veganer leben länger", "Zucker macht
krank": Ernährungsthemen finden sich täglich in allen
journalistischen Medien, vom Nachrichtenportal über das Wochenmagazin
bis zur Lokalseite. In TV, Radio, Print und im Internet berichten
Journalisten in der kurzen Meldung, dem serviceorientierten
Ratgeberstück oder der Titelgeschichte über Lebensmittel,
Ernährungsformen und Diäten. Mal mehr, mal weniger kritisch, teils
euphorisch, teils objektiv. Das Interesse eines breiten Publikums ist
gewiss. "Und das ist gerade das Problem: Es gibt viele
widersprüchliche Informationen, die beim Verbraucher eher
Unsicherheit auslösen können", sagt Dr. Tobias D. Höhn vom Institut
für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig
und Leiter des Kommunikationsbüros des Kompetenzclusters.

Mit dem "Medien-Doktor Ernährung" wird nutriCARD erstmals
regelmäßig und nach festgelegten Qualitätskriterien die
Berichterstattung kritisch beleuchten. "Wir möchten Journalisten,
Medienunternehmen, aber auch die Verbraucher sensibilisieren, worauf
es in der Berichterstattung über Ernährung ankommt, wo die
Fallstricke liegen und welche Informationen für Verbraucher wirklich
wichtig sind. Vor allem, wenn Wissenschaft und Forschung mit im Spiel
sind und den Berichten eine besondere Seriosität und Verlässlichkeit
verleihen sollen", sagt Höhn.

Zum Forschungsfeld Ernährungskommunikation gehören aber nicht nur
klassische Massenmedien, sondern auch soziale Medien ebenso wie die
Experten- und Laienkommunikation, also Arzt-Patienten-Gespräche oder
der Besuch beim Ernährungsberater und natürlich Gespräche im
Freundes- und Kollegenkreis. "Wo, wann, mit wem, was und wie Menschen
essen, spiegelt die Gesellschaft in ihrer Heterogenität wider.
Globalisierung, durchlässige Lebensstile und sich laufend verändernde
Rahmenbedingungen lassen den Ernährungsalltag immer komplexer
werden", sagt nutriCARD-Clustersprecher Prof. Dr. Stefan Lorkowski
von der Universität Jena. "Die gesteigerte mediale Aufmerksamkeit zum
Thema Ernährung wächst leider nicht im selben Maß wie eine gesunde
und nachhaltige Ernährungsweise."

nutriCARD-Medienforscher Höhn fordert daher: "Wir brauchen klare,
auf einzelne Zielgruppen gerichtete Botschaften, um einen
gesamtgesellschaftlichen Verständigungsprozess bewerkstelligen zu
können - und das Dickicht der Informations- und Reizüberflutung zu
durchbrechen." Um dies zu erreichen, müsse zunächst die Methodik der
Ernährungskommunikation weiter erforscht werden.

nutriCARD setzt auf einen multiperspektivischen Ansatz. In einer
Berufsfeldstudie sollen Journalisten, die regelmäßig über Ernährung
berichten, befragt werden. Auch Foodlbogger als Intermediäre der
Kommunikation mit teilweise mehreren tausend Followern werden in die
Studie integriert. Und nicht zuletzt geht es auch darum,
Informationswege nachzuzeichnen. "Der Pfad von wissenschaftlichen
Ergebnissen über Pressemitteilungen und journalistischer
Berichterstattung bis hin zur öffentlichen Diskussion ist
verschlungen und daher äußerst spannend, auch weil
Informationskreisläufe seit der Digitalisierung keiner linearen
Struktur mehr folgen", sagt Höhn. Gerade in der
Wissenschaftskommunikation gehören Individuen in ihrer Rolle als
Selbstvermarkter immer mehr zu den Akteuren des öffentlichen
Diskurses. "Wenn wir hier Licht ins Dunkel bringen, ist das ein
wichtiger Schritt zu einer aufgeklärteren Öffentlichkeit. Dann kann
jeder selbst entscheiden und bewerten, ob Essen wirklich heilen
kann."

Der Kompetenzcluster für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit
(nutriCARD) bündelt die Aktivitäten im Bereich der grundlagennahen
und der angewandten Ernährungsforschung der im mitteldeutschen
Universitätsbund kooperierenden Universitäten Jena, Leipzig und
Halle-Wittenberg. nutriCARD wird vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung gefördert. Rund 40 Wissenschaftler und 80 Praxispartner
arbeiten an der Entwicklung effizienter Konzepte für eine nachhaltige
Prävention von Herzkreislauf-Erkrankungen (Todesursache Nummer eins
in Deutschland und Europa). Ein wesentlicher Baustein dafür ist auch
Ernährungskommunikation und -bildung.



Pressekontakt:
Dr. Tobias D. Höhn
Leiter Kommunikation und Medienforschung

Universität Leipzig
Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft
Nikolaistraße 27-29
04109 Leipzig
E-Mail: hoehn@uni-leipzig.de

Mobil: +49 172 8121680

Original-Content von: nutriCARD, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

680854

weitere Artikel:
  • Neue Kondom-Kampagne - get closer / Vertrauensvoll und leidenschaftlich mit Ritex Kondomen und Gleitmitteln (FOTO) Bielefeld (ots) - "get closer". Dieser Slogan ist das Herzstück der neuen Kampagne, die Ritex im April 2019 startet. In einer Zeit, in der wir uns dank Smartphones und Social Media zumindest scheinbar näher als je zuvor sind, setzt Ritex auf die echte Nähe zweier Menschen. Die Kampagnenmotive zeigen Paare, die völlig ineinander aufgehen und die körperlich wie geistig miteinander verschmelzen. Leidenschaftliche Nähe - "get closer". Ritex steht für den vertrauensvollen und verantwortungsbewussten Umgang mit Sex - für Liebe mehr...

  • Exklusive Doku "WWE Germany Tryout" begleitet deutsche Athleten beim ersten WWE-Auswahlverfahren in Deutschland - am Donnerstag auf ProSieben MAXX (FOTO) Unterföhring (ots) - "Wir suchen nach energiegeladenen und charismatischen Persönlichkeiten mit dem besonderen Etwas", sagt WWE Performance Center-Cheftrainer Matt Bloom - und macht deutlich: "Ein WWE-Superstar zu werden, erfordert viel Engagement, Leidenschaft und die Bereitschaft, ständig in Bewegung zu sein. Und ich hoffe wirklich, dass wir den nächsten - männlichen oder weiblichen - Superstar hier in Deutschland finden werden." ProSieben MAXX hat im November 2018 das erste offizielle WWE-"Tryout" in Deutschland mit der mehr...

  • Umweltzonen: Oldtimer benötigen keine grüne Plakette / TÜV Rheinland: Alle Benziner mit Katalysator erfüllen die Anforderungen / Nachrüsten als Alternative zum Neukauf Köln (ots) - Umweltplaketten für Fahrzeuge gibt es seit Anfang 2008 in Rot, Gelb und Grün. Sie bilden die Grundlage für Umweltzonen, die Kommunen gegen eine zu große Luftbelastung ausweisen können. Im Januar 2019 haben bereits 58 Städte entsprechende Zonen eingeführt, in denen nur Fahrzeuge mit grüner Plakette gestattet sind. Befreit von der Plakettenpflicht in allen Umweltzonen sind unter anderem Oldtimer mit H-Kennzeichen, Baumaschinen und Krankenwagen. "Wer regelmäßig in Städten fährt, für den ist grundsätzlich nur ein Fahrzeug mehr...

  • Kinder erleben Natur hautnah / Kaufland ermöglicht Schulklassen Exkursionen in Naturparke (FOTO) Neckarsulm (ots) - Kaufland macht gemeinsam mit seinem Projektpartner, dem Verband Deutscher Naturparke (VDN), Natur für Kinder erlebbar. Zwischen Mai und November 2019 ermöglicht das Unternehmen mit seinen Naturaktionstagen deutschlandweit 40 Klassen an Grundschulen und weiterführenden Schulen je eine eintägige Exkursion in einen nahegelegenen Naturpark. Jede dieser Exkursionen wird inklusive der Anreise durch Kaufland finanziert. Wie fühlt sich ein Baum an? Welche Tiere leben im Wald? Laut Studien machen Kinder aus städtischen mehr...

  • "Kampf um die Wahrheit": ZDFinfo-Doku über den Tod des Jeremiah Duggan (FOTO) Mainz (ots) - Am 27. März 2003 kam auf der Bundesstraße 455 nahe Wiesbaden frühmorgens ein britischer Student ums Leben - er wurde von zwei Autos überfahren. In der Dokumentation "Kampf um die Wahrheit: Der mysteriöse Tod des Jeremiah Duggan" geht Carla Röthig der Frage nach, ob sich Duggan selbst das Leben nahm oder ob es sich um ein Verbrechen handelte. ZDFinfo zeigt die Doku am Samstag, 6. April 2019, 20.15 Uhr, in Erstausstrahlung. Die Aussagen der Unfallbeteiligten stützten die These eines Suizids. Doch Erica Duggan, mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht