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Zu wenig Investments und fehlende Experten bremsen Deutschland in KI aus / Raus aus der Selbstgefälligkeit: USA und China hängen Deutschland ab / Mittelstand bei Industrie 4.0 optimistisch (FOTO)

Geschrieben am 01-04-2019

Frankfurt am Main (ots) -

Wunsch und Wirklichkeit klaffen in Deutschland bei der
Königsdisziplin KI (künstliche Intelligenz) auseinander. Für
Industrie und Hochschulen liegt in KI der Schlüssel, um Deutschlands
Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Aber in der Realität hinkt
Deutschland den führenden KI-Nationen, allen voran China und den USA,
hinterher. Nur 10 Prozent der Unternehmen und 7 Prozent der
Hochschulen sind überzeugt, dass unsere Hochschulen in der
KI-Forschung mit den USA und China mithalten können. Es fehlt, so die
Überzeugung, an Investments, Infrastruktur und vor allem an Experten.
Das sind Ergebnisse des VDE Tec Reports 2019 "Industrielle KI - Die
nächste Stufe der Industrialisierung?", einer Umfrage des
Technologieverbandes VDE unter den 1.300 Mitgliedsunternehmen und
Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik. "Wir müssen uns
jetzt auf unsere Stärken besinnen. Unsere große Chance liegt in der
Verbindung von KI und unserem Know-how in der industriellen
Produktion, Automatisierung und dem Maschinenbau. Wir, also
Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik, sollten uns alle
gemeinsam darauf konzentrieren, KI in die Anwendung hinein zu bringen
und Geschäftsmodelle in die industrielle Nutzungsphase zu
implementieren", zeigt sich der CEO des VDE, Ansgar Hinz, bei der
Vorstellung der Studie auf der Hannover Messe den Umfrageergebnissen
zum Trotz optimistisch.

USA, China und Japan führend in KI

Aktuell haben die USA, dicht gefolgt von China und Japan, die Nase
vorn beim Thema KI. Jeweils sechs von zehn Befragten erwarten die
Implementierung industrieller KI in China und in den USA bis 2025, in
Deutschland sieht die Mehrheit eine spätere Umsetzung. Für 71 Prozent
der Unternehmen ist Bremsfaktor Nummer 1 am Standort Deutschland das
mangelnde Wissen in KI, gefolgt vom Fachkräftemangel und gesetzlichen
Hürden (knapp 50 Prozent). Die Hochschulen plagen ebenfalls der
Fachkräftemangel (67 Prozent), mangelndes Know-how und fehlendes
Budget (je 53 Prozent). 59 Prozent der Unternehmen und jede zweite
Hochschule sind überzeugt, dass in Deutschland und Europa, im
Vergleich zu den USA und China, nicht genügend Mittel für die
Umsetzung revolutionärer technischer Veränderungen bereitgestellt
werden. "44 Prozent der Unternehmen und Hochschulen rechnen für 2019
mit steigenden Budgets für Forschung und Entwicklung, mehr als die
Hälfte mit gleichbleibend hohen F+E-Ausgaben. Deutschland setzt auf
Innovationen, das ist eine sehr erfreuliche Nachricht", erklärt Prof.
Hans Schotten, Mitglied des VDE-Präsidiums und wissenschaftlicher
Direktor am Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz
(DFKI) in Kaiserslautern. "Allerdings wollen 69 Prozent der
Unternehmen in der Elektrotechnik unter zehn Prozent ihrer Ausgaben
in die Erforschung von KI stecken. Dies könnte in vielen Fällen zu
wenig sein. Hier ist das Potential von KI offensichtlich noch nicht
überall erkannt", warnt Schotten.

Auch bei Industrie 4.0 ist Deutschland hinten dran, Mittelstand
aber optimistisch

Beim Innovationsranking Industrie 4.0 haben die asiatischen
Wettbewerber (China, Japan, Südkorea) zum Teil deutlich die Nase
vorn. Deutschland landet nur im Mittelfeld dieser tabellarischen
Übersicht, Europa bildet das Schlusslicht. "Es stimmt uns aber
optimistisch, wenn 66 Prozent der KMU (kleine und mittelständische
Unternehmen) und 73 Prozent der Hochschulen in Industrie 4.0 eine
große Chance sehen, die Marke "Made in Germany" wieder zum Glänzen zu
bringen", sagt Hinz. 64 Prozent aller Befragten sind überzeugt:
Industrie 4.0 und der Trend weg von der Massenproduktion hin zur
individuellen Fertigung eröffnet Deutschland Chancen zur
Wiederbelebung der Wettbewerbsfähigkeit, für neue, innovative
Arbeitsplätze und zur Steigerung der Attraktivität der Marke "Made in
Germany".

Bequemlichkeit, Selbstgefälligkeit und fehlender Mut bremsen
Deutschland aus

"Das Grundproblem ist, dass sich die deutsche Industrie lange auf
ihrem Status Quo ausgeruht hat und damit schlichtweg in vielen
Bereichen den Anschluss an die USA und China verpasst hat, die die
Digitalisierung auf allen Ebenen vorantreiben", erklärt Ansgar Hinz
die negative Stimmung. 60 Prozent der Hochschulen und 50 Prozent der
Unternehmen seien hiervon überzeugt. Sie glaubten auch, dass die
Industrie Schwierigkeiten damit hat, mithilfe der Digitalisierung
revolutionäre Geschäftsmodelle zu entwickeln. "Um es auf den Punkt zu
bringen: Wir müssen raus unserer Komfortzone", fordert der VDE-Chef.
Dafür müsse jetzt an unterschiedlichen Stellschrauben gedreht werden,
allen voran an der Innovations-Exzellenz, der Branchenkonvergenz und
an unserer Risikobereitschaft.



Pressekontakt:
Melanie Unseld, Tel.: 0175 1874333, E-Mail: melanie.unseld@vde.com

Original-Content von: VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik, übermittelt durch news aktuell


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