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Börsen-Zeitung: So sehen Champions aus, Kommentar zum Bankenmarkt von Bernd Wittkowski

Geschrieben am 12-03-2019

Frankfurt (ots) - Nimmt nun das Unheil seinen Lauf? Es sieht ganz
so aus, auch wenn der Zufall dabei Regie führte, dass die anstehenden
Aufsichtsratssitzungen von Deutscher Bank und Commerzbank am selben
Tag stattfinden. Wenigstens tagen die Kontrollorgane noch nicht
gemeinsam! Die Bilanzen des Jahres 2018 sind festzustellen, und die
Routinetermine wurden vor einer Ewigkeit fixiert. Aber um das Thema
Nummer 1 werden sich die Räte trotzdem nicht herumdrücken können und
wollen, ob es auf der Agenda steht oder nicht.

Die Industriepolitiker der SPD möchten die Großbanken am Nasenring
in die Fusionsmanege führen - Pardon: privatwirtschaftliche
Diskussionen fair begleiten -, und selbst wenn die Vorstände das mit
sich geschehen ließen, gibt es doch noch ein paar widerspenstige
Stakeholder. Etwa die den Sozialdemokraten sonst wohlgesinnten
Gewerkschaften. Für sie geht es darum, einen in der deutschen
Kreditwirtschaft beispiellosen Kahlschlag zu verhindern.

Finanzminister Olaf Scholz und sein Staatssekretär mit
Investmentbank-Vergangenheit, Jörg Kukies, haben sich offenbar darauf
festgelegt, dem Finanzplatz einen Champion verfertigen zu wollen.
Doch wie sehen Champions aus? Frag nach bei Sparkassen und Volks- und
Raiffeisenbanken: Beide sind auch 2018 im Kundengeschäft ordentlich
gewachsen, haben Marktanteile ausgebaut und als jeweilige Gruppe
operative Ergebnisse von 10 Mrd. Euro respektive 7,6 Mrd. Euro
erwirtschaftet. So sehen Champions aus. Aber die wurden, wie Marija
Kolak, die Präsidentin der Kreditgenossen, zu Recht feststellt, nicht
durch Industriepolitik geformt.

Es ist mitnichten so, dass es bei den am Gemeinwohl
beziehungsweise am Mitgliedernutzen ausgerichteten Verbünden in der
Finanz-, Staatsschulden- und Schifffahrtskrise keine leidigen
Baustellen gegeben hätte und sie nicht bis heute gäbe. Aber im Kern
haben sich die dezentral aufgestellten Finanzgruppen stets ums
Geschäft und die Kunden gekümmert, während manche private Adresse
chronisch mit sich selbst beschäftigt war, alle naslang die Strategie
änderte, sich eine teure Klage nach der anderen einhandelte oder über
die verkrusteten Strukturen des hiesigen Bankenmarktes lamentierte.

Die Auslandsbanken ließen sich nicht zweimal bitten, den
"abgeschotteten" Markt aufzumischen. Aber jetzt, da Blau unter
Christian Sewing und Gelb unter Martin Zielke auf einem guten Weg
sind und viele Altlasten unterschiedlichster Art weggeräumt haben,
grätscht Berlin rein und versucht sich in Industriepolitik. Es ist
nicht zu fassen.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

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