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Ausbau der E-Mobilität: Autobranche findet keine passenden Fachkräfte

Geschrieben am 07-03-2019

Hamburg (ots) - Die Automobilindustrie hat Probleme, das Thema
E-Mobilität auf die Straße zu bringen. Hauptherausforderung ist die
Know-how-Lücke für den Umbau der Wertschöpfungskette. Weil die
nötigen Experten auf dem Arbeitsmarkt Mangelware sind, setzt die
Mehrheit der Hersteller und Zulieferer auf Weiterbildung. Hinzu kommt
ein weiteres Problem: die Akzeptanzlücke. Deshalb forciert die
Branche den Elektroantrieb als Marketingthema in der Öffentlichkeit.
Das zeigt die Studie "Branchenkompass Automotive 2019" von Sopra
Steria Consulting und dem F.A.Z.-Institut.

E-Mobilität ist Hoffnungsbringer und Herausforderung zugleich. 87
Prozent der befragten Hersteller und Zulieferer sehen die Technologie
als den Wachstumstreiber der Zukunft. Neue Antriebssysteme werden den
Verbrennungsmotor langsam verdrängen und somit umweltfreundlicher,
ruhiger und sparsamer. Bis 2022 sollen eine Million Elektrofahrzeuge
auf deutschen Straßen unterwegs sein, so das erklärte Ziel der
Bundesregierung. Kunden sollen bis 2020 zwischen 100 verschiedenen
E-Modellen wählen können. Doch abseits der Euphorie stellt
E-Mobilität die Autobauer vor große Hürden. Aktuell betiteln die
befragten Entscheider den neuen Antrieb als größte Herausforderung
der Branche. Um batteriebetriebene Fahrzeuge auf die Straße zu
bringen, muss die komplette Wertschöpfungskette umgebaut werden.
Dafür brauchen die Unternehmen zusätzliches Know-how in verschiedenen
Bereichen wie Elektrotechnik, Mechatronik oder Software. Fachkräfte
sind aktuell jedoch Mangelware.

E-Learning und Recruiting

Der Themenkomplex "Mitarbeiter und Fortbildung" stellt die
zweitgrößte Herausforderung für die Automobilbranche dar, so die
Studie. Die Unternehmen wollen das Problem vor allem intern lösen.
Fahrzeughersteller wie Porsche und Zulieferer wie Bosch setzen
beispielsweise auf Fortbildungen und Umschulungen, um die vorhandene
Wissenslücke zu schließen. Mit E-Learning-Programmen will die Branche
möglichst viele Mitarbeiter in kurzer Zeit qualifizieren. Der
Transformationsprozess lässt sich mit multimedialen Trainings
schneller und günstiger gestalten. Rund 60 Prozent der Hersteller und
Zulieferer nutzen aktuell computergestützte Angebote zur Schulung
ihrer Belegschaft. Bei großen Unternehmen sind es sogar 87 Prozent.
"Das Branchenwissen ist vorhanden. Nun gilt es, aus Spezialisten für
Verbrennungsmotoren Experten für Batterietechnik und Elektroantriebe
zu machen", sagt Ziad Blal, Leiter der Geschäftssparte Automotive bei
Sopra Steria Consulting.

Unklar ist allerdings, welche Batterietechnik sich durchsetzen
wird: 41 der befragten Entscheider gehen davon aus, dass die
Wasserstofftechnologie langfristig die zentrale Technologie im
Antriebsstrang darstellen wird, zum Teil in Hybridform mit
Elektrotechnologie. Kurzfristig steht die Feststoffbatterie hoch im
Kurs. "Die Produkte und Dienstleistungen der Branche verändern sich
so rasant wie noch nie. Die Unternehmen sind gefordert, die
Jobanforderungen für verschiedene Zeiträume zu planen und anzupassen.
Zudem müssen sie die Mitarbeiter auf lebenslanges Lernen einstellen",
so Blal.

Parallel will die Automobilbranche die Qualität des Recruitings
verbessern. Jobprofile sollen auf die neuen Bedürfnisse angepasst und
Auswahlverfahren beschleunigt werden. Ziel ist es, schneller und
deutlich mehr E-Mobilitäts-Experten, Datenspezialisten sowie
Softwareingenieure zu gewinnen. IT-Experten werden ebenso dringend
gebraucht wie Ingenieure mit Know-how für neue Antriebsstränge. Dafür
sorgt der parallel laufende Umbau zu digitalen Plattformen. Mit der
Nutzung großer Datensätze wollen die Automobilunternehmen neue
Umsatztreiber wie Connected Car und künftig autonomes Fahren
voranbringen.

Marketing wird hochgefahren

Neben der Herausforderung, Mitarbeiter zu gewinnen und auf den
Wandel vorzubereiten, steht die Industrie vor einem weiteren Problem:
die fehlende Akzeptanz der Kunden für Elektrofahrzeuge.
Wiederkehrende Kritikpunkte des neuen Antriebs sind vor allem die
überschaubare Reichweite, die unzureichende Verbreitung der
Ladestationen und die lange Ladezeit. Auf Seiten der Unternehmen sind
knapp ein Viertel der befragten Entscheider überzeugt, dass der
Elektromotor kurz- und mittelfristig die beste Antwort auf
Luftverschmutzung und Lärmemissionen sein wird. Deswegen tragen die
Unternehmen das Thema aktuell stark nach außen: Für 34 Prozent der
Entscheider ist E-Mobilität aktuell ein wichtiges Thema in der
Kommunikation. Vor allem Hersteller erhöhen ihr Marketingbudget, um
Kunden zu informieren.

Ein weiterer Grund, das Thema zu forcieren, ist der globale
Wettbewerb. Deutsche Elektroautos verlieren zunehmend Marktanteile,
besonders im Vergleich zu ausländischen Herstellern wie Tesla oder
NIO. Zudem wächst der Markt für Elektroautos in Deutschland
unterdurchschnittlich. In den USA, China, Norwegen und Frankreich
fahren deutlich mehr Menschen ein batteriebetriebenes Fahrzeug. Am
erkennbaren Schwenk in der Werbung und Kundenkommunikation lässt sich
ablesen, dass die Traditionsmarken in Deutschland ihre Wettbewerber
inzwischen ernst nehmen und ihre Defizite im Vertrieb von
Elektrofahrzeugen wettmachen wollen.

Links:

Studie bestellen: http://bit.ly/Studie_BKAutomotive2019
Infografik: http://bit.ly/Infografik_BKAutomotive2019

Über die Studie:

Die Studie Branchenkompass Automotive 2019 zeigt, wie die
Automobilhersteller und Zulieferer angesichts der vielen
Veränderungen bei Antriebstechnologien, Fahrzeugnutzung und durch
neue Wettbewerber in den kommenden Jahren wachsen wollen und welchen
Herausforderungen sich die Unternehmen stellen müssen. Das
Marktforschungsinstitut Forschungswerk führte hierfür im Herbst 2018
im Auftrag von Sopra Steria Consulting und dem F.A.Z.-Institut eine
Befragung von 100 Entscheidern sowie Fach- und Führungskräften der
Automobilbranche durch. Als Befragungsmethode wurde CATI (Computer
Assisted Telephone Interviewing) eingesetzt. Teil der
Studienergebnisse sind zudem drei vertiefende Interviews mit
Spitzenvertretern der Branche über ihre Standpunkte und Erfahrungen.

Über Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de)

Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business
Transformation Partnern in Deutschland. Als ein führender
europäischer Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria
eines der umfassendsten Angebotsportfolios für End-to-End-Services am
Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung,
Infrastrukturmanagement und Business Process Services.

Unternehmen und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra
Steria, komplexe Transformationsvorhaben, die geschäftskritische
Herausforderungen adressieren, erfolgreich umzusetzen. Im
Zusammenspiel von Qualität, Leistung, Mehrwert und Innovation
befähigt Sopra Steria seine Kunden, Informationstechnologien optimal
zu nutzen. Mit mehr als 44.000 Mitarbeitern in über 20 Ländern
erzielte Sopra Steria 2018 einen Umsatz in Höhe von 4,1 Mrd. Euro.

Die Sopra Steria Group (SOP) ist notiert an der NYSE Euronext
Paris (Compartment A) - ISIN: FR0000050809.

Weitere Informationen finden sich unter
www.soprasteria.de/newsroom



Pressekontakt:
Sopra Steria Consulting:
Nils Ritter
Tel.: +49 (0) 40 22703-8801
E-Mail: nils.ritter@soprasteria.com

Faktor 3:
Eva Klein
Tel.: +49 (0) 40 679446-6174
E-Mail: e.klein@faktor3.de

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell


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