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Betrugsvorwurf gegen SAP: Insgesamt 20 Millionen Dollar auf Unternehmenskonten des Software-Riesen gepfändet

Geschrieben am 26-02-2019

Bilbao (ots) -

+ + + Spanisches Technologieunternehmen Dominion Group wirft dem
Walldorfer Software-Konzern arglistige Täuschung vor
+ + + Gericht lässt Schadensersatzklage in Höhe von mehr als zehn
Millionen US-Dollar zu
+++ Durch Verfügung des Gerichts wurden insgesamt 20 Millionen
US-Dollar auf den mexikanischen Unternehmenskonten von SAP gepfändet

Ein Zivilgericht in Mexiko-Stadt hat eine Pfändung der
mexikanischen Firmenkonten des Software-Konzerns SAP veranlasst.
Insgesamt sollten 10.001.096 US-Dollar "oder deren Gegenwert in
Landeswährung" (ca. 190 Millionen mexikanische Pesos) als
Sicherungsmaßnahme gesichert werden, etwa durch das "Einfrieren von
Girokonten, Zahlungen Anlagen, Überweisungen, Wertpapieren und
Bankeinlagen bei Inhaber- und Wertpapierverwaltungen". Einer
entsprechenden Aufforderung des Gerichts kamen die Hausbanken von SAP
inzwischen nach, so dass insgesamt über 20 Millionen US-Dollar auf
den SAP-Konten eingefroren sind.

Hintergrund der Kontopfändung sind Täuschungsvorwürfe gegen SAP
die bereits seit einigen Jahren im Raum stehen. Unter dem
Aktenzeichen 1205/1218 hat ein Zivilgericht in Mexiko-Stadt Ende
November 2018 dazu nun eine Klage des spanischen Technologiekonzerns
Dominion Group mit Hauptsitz in Bilbao zugelassen.

Dominion wirft SAP arglistige Täuschung vor. Konkret sollen
Verantwortliche von SAP in den Jahren 2012 und 2013 im Rahmen des
SAP-Partnerprogramms MCaas ihren Vertriebspartnern Software-Lizenzen
in großen Mengen zum Weiterverkauf an mexikanische Unternehmen
verkauft haben. Die Grundlage seien Marktstudien und Geschäftspläne
seitens SAP gewesen, sowie angeblich konkrete Anfragen zu den
Lizenzen, die die Lizenz-Verkäufe in den versprochenen
Größenordnungen für die Partner sichern sollten und hohe Gewinne
versprachen.

Auch die mexikanische Tochtergesellschaft der in Spanien
börsennotierten Dominion Group schloss auf dieser Grundlage einen
Partnervertrag mit SAP. Sie kaufte Software-Lizenzen im Wert von über
zehn Millionen US-Dollar, um sie auf dem von SAP prognostizierten
Markt in der mexikanischen Finanzbranche zu verkaufen.

Die Dominion-Tochter konnte mit den Software-Lizenzen bis heute
jedoch lediglich einen winzigen Bruchteil des von SAP
prognostizierten Umsatzes realisieren (weniger als 1% des
Lizenz-Kaufpreis). Marktstudien von weltweit anerkannten
Beratungsunternehmen zeigten zudem, dass die von SAP selbst
erstellten Studien und Prognosen in wesentlichen Teilen fehlerhaft
waren. Deshalb waren auch die als Grundlage des Partnervertrags in
Aussicht gestellten Geschäftspotenziale für die Partner nie
vorhanden. Aus Sicht von Dominion musste SAP wissen, dass die selbst
erstellten Studien und Prognosen nicht einmal ansatzweise korrekt
waren. Daher habe SAP die Partner über die Geschäftsaussichten
getäuscht.

Ob die verteilten Lizenzen, die in den allermeisten Fällen nie die
Endkunden erreichten, sondern unverkäuflich bei den SAP-Partnern
verblieben, auch als Lizenzverkäufe in der Bilanz von SAP verbucht
wurden, ist offen. Unter anderem mit den Einnahmen aus diesen
Partnergeschäften wuchs SAP Mexiko aber zwischenzeitlich zur weltweit
sechstgrößten Tochtergesellschaft von SAP heran. Das seinerzeit
verantwortliche Management erhielt Spitzenposten in der weltweiten
Organisation des Software-Konzerns, während die SAP-Partner in Mexiko
mit den Software-Lizenzen Verluste schrieben.

Die spanische Dominion Group hatte bereits am 13. März 2016 die
Führungsspitze von SAP in Deutschland in einem persönlichen Brief
über die Unregelmäßigkeiten unterrichtet. Dort war der Sachverhalt
offensichtlich auch bekannt. Das Gesprächsangebot war aber bis dato
ebenso wenig erfolgreich wie ein angestrengtes Strafverfahren gegen
das verantwortliche Management in Mexiko.

Mit der zugelassenen Klage in einem Zivilverfahren will die
Dominion Group nun eine Rückzahlung des insgesamt entstandenen
Schadens durchsetzen.



Pressekontakt:
Kerstin Beste-Stüker
Senior PR-Beraterin
Cyrano Kommunikation GmbH

kbs@cyrano.de


Juanan Goñi
Managing Director of Digital

Global Dominion Access S.A.
Cl/ Ibáñez de Bilbao 2
48009 Bilbao (Vizcaya)

www.dominion-global.com

Original-Content von: Dominion, übermittelt durch news aktuell


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