(Registrieren)

BERLINER MORGENPOST: Nur Verlierer im Fall Knabe / Kommentar von Joachim Fahrun zu Untersuchungsausschuss

Geschrieben am 21-02-2019

Berlin (ots) - Kurzform: Viele Verlierer und ein gespaltenes
Parlament: Die Causa Hubertus Knabe wird das Abgeordnetenhaus auch
nach der Debatte vom Donnerstag weiter beschäftigen. Denn die
Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Untersuchungsausschuss zur
Ablösung des Direktors der Gedenkstätte Hohenschönhausen kommt, ist
hoch. Auch die CDU ist mittlerweile dafür, in dieser
Einzel-Personalangelegenheit das schärfste Schwert des Parlaments zu
zücken. Doch Berlin kann auf einen solchen Untersuchungsausschuss gut
verzichten.

Der vollständige Kommentar: Viele Verlierer und ein gespaltenes
Parlament: Die Causa Hubertus Knabe wird das Abgeordnetenhaus auch
nach der Debatte vom Donnerstag weiter beschäftigen. Denn die
Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Untersuchungsausschuss zur
Ablösung des Direktors der Gedenkstätte Hohenschönhausen kommt, ist
hoch. Auch die CDU ist mittlerweile dafür, in dieser
Einzel-Personalangelegenheit das schärfste Schwert des Parlaments zu
zücken. Der Antrag soll nun jedoch seriöser formuliert sein als der,
den die FDP eingebracht hat. Die Liberalen haben also verloren, weil
sich ihr Anliegen nicht durchsetzen ließ. Die AfD sowieso, weil sie
ihren Debattenantrag mit "Säuberungen in Hohenschönhausen"
überschrieben hatte. Die Rechtspopulisten wählten bewusst einen
Begriff, den Nazis und Stalinisten zum Synonym für schlimme
Verbrechen machten. Die Union ist beschädigt, weil ihr Fraktionschef
Burkard Dregger sich zwar früh gegen einen Untersuchungsausschuss
positioniert hatte, sich aber in den eigenen Reihen nicht durchsetzen
konnte. Auch die rot-rot-grüne Koalition hat nicht gewonnen. Die
Frage, warum es in der Kulturverwaltung zwei Jahre dauerte, ehe man
nach ersten Informationen über sexuelle Übergriffe in der Stiftung
eingeschritten ist, wird nicht leicht zu beantworten sein. Der
Argwohn, die Vorwürfe von Mitarbeiterinnen seien hoch willkommen
gewesen, um einen Kritiker wie Knabe endlich loszuwerden, bleibt bei
vielen Bürgern bestehen. Vor allem viele Opfer der SED-Diktatur
glauben an ein Komplott des linken Kultursenators gegen den
Antikommunisten. Verlieren werden auch die Frauen, die die Lawine ins
Rollen brachten. Wenn ein Ausschuss sie an die Öffentlichkeit zerrt,
werden ihre Rechte ein zweites Mal verletzt. Berlin kann auf einen
solchen Untersuchungsausschuss gut verzichten.



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

675552

weitere Artikel:
  • BERLINER MORGENPOST: Null Promille für alle / Leitartikel von Julia Emmrich zum Verkehrsunfällen Berlin (ots) - Kurzform: Null Promille, null Toleranz gegenüber Rückständen von Cannabis oder anderen Drogen - das klingt hart. Wer das fordert, macht sich erst mal keine Freunde. Eine solche Entscheidung - wie sie in vielen osteuropäischen Ländern längst gefallen ist - aber macht die Sache am Ende einfach und den Straßenverkehr sicherer. Und sie liefert eine ganz klare Richtschnur für jeden Einzelnen: "Kenne dein Limit" ist zwar ein netter Spruch. Aber wer kennt schon sein Limit wirklich? Wer weiß schon, wann die bislang erlaubten mehr...

  • Badische Zeitung: Urteil gegen Heckler & Koch: Waffenexporte eindämmen / Kommentar von Franz Schmider Freiburg (ots) - Dieses Verfahren gegen den Oberndorfer Waffenhersteller Heckler & Koch muss Konsequenzen haben. (...) Vor allem gilt das für die Zweideutigkeit der politischen Vorgaben für Waffenexporte. Die sogenannte Endverbleibserklärung unterstellt, der Einsatzort einer Waffe ließe sich per Lieferadresse festlegen. Das ist eine Worthülse für die Hintertür. (...) Deutschland braucht klarere und restriktivere Regeln für den Waffenexport. http://mehr.bz/khs45s Pressekontakt: Badische Zeitung Schlussredaktion Badische mehr...

  • Rheinische Post: Deutlich mehr Abschiebungen in den Maghreb, nach Russland, Afghanistan und Gambia Düsseldorf (ots) - Die Zahl der Rückführungen in die Maghreb-Staaten hat sich im vergangenen Jahr gegenüber 2017 um 35 Prozent erhöht. Das berichtet die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Freitag) unter Berufung auf eine Statistik des Bundesinnenministeriums. Danach nahmen die Abschiebungen nach Tunesien von 251 auf 369 zu, nach Algerien von 504 auf 678 und nach Marokko von 634 auf 826. Im Vergleich zu 2015 hat sich die Zahl der Rückführungen in die Maghreb-Staaten fast vervierzehnfacht (von 135 auf 1873). Deutliche Anstiege verzeichnet mehr...

  • Rheinische Post: Grünen-Chefin Baerbock fordert von EVP-Chef Weber Ausschluss der Orban-Partei aus EVP Düsseldorf (ots) - Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat den EVP-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Manfred Weber (CSU), aufgefordert, die rechtsnationale ungarische Fidesz-Partei von Regierungschef Viktor Orbán aus der EVP auszuschließen. "Die jüngsten diffamierenden Ausfälle gegen die EU und ihren Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker sind einer europäischen Regierungspartei absolut unwürdig", sagte Baerbock der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag). "Man fragt sich schon, was eigentlich noch passieren muss, bevor Manfred mehr...

  • Rheinische Post: Ministerpräsident Weil zur Grundrente: "Mir sind Millionen ärmere Ältere wichtiger als bestverdienende Steuerzahler" Düsseldorf (ots) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die Pläne von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für eine Grundrente gegen Kritik der Union und aus der Wirtschaft verteidigt. Die Kosten machten nur die Hälfte der Summe aus, die die Union an Erleichterungen für die zehn Prozent der Bürger mit den höchsten Einkommen erreichen wolle, sagte Weil der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag). "Die Union will den Soli ja komplett abschaffen, während der Koalitionsvertrag nur eine Entlastung für 90 Prozent der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht