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"Doppelte Herausforderung" bleibt zentrales Zukunftsthema - Mehr Energie mit weniger Emissionen (FOTO)

Geschrieben am 14-02-2019

London/Bochum (ots) -

BP hat heute in London die neue Ausgabe des BP Energy Outlook
vorgestellt. Die Welt steht vor einer doppelten Herausforderung: Zum
einen den Bedarf an mehr Energie zur Unterstützung des globalen
Wirtschaftswachstums und steigenden Wohlstands zu decken und
gleichzeitig einen Übergang in eine CO2-ärmere Zukunft zu
realisieren. Der Outlook beleuchtet auch eine Reihe anderer Fragen,
darunter mögliche Auswirkungen eskalierender Handelsstreitigkeiten
und verschärfte Vorschriften für Plastikprodukte.

Ein Großteil der Darstellung im Outlook basiert auf dem
sogenannten "Evolving Transition Scenario". Diesem Szenario liegt die
Annahme zugrunde, dass sich politische Vorgaben, Technologien und
gesellschaftliche Präferenzen in einer Weise und mit einer
Geschwindigkeit entwickeln, die den Entwicklungen der jüngsten
Vergangenheit ähnlich sind. Dieses Szenario und die anderen im
Outlook betrachteten Aspekte sind daher keine Vorhersagen darüber,
was wahrscheinlich passieren wird, sondern untersuchen die möglichen
Auswirkungen unterschiedlicher Annahmen.

Die wesentlichen Aussagen im Überblick:

- Der globale Energiebedarf steigt bis 2040 um rund ein Drittel,
getragen von einer Verbesserung des Lebensstandards,
insbesondere in Indien, China und ganz Asien.

- Der Energieverbrauch von Industrie und bei Gebäuden macht rund
75 Prozent des Bedarfsanstiegs aus, während sich das Plus im
Verkehrssektor im Vergleich zur Vergangenheit stark verlangsamt,
da sich die Effizienz der Kraftfahrzeuge erhöht.

- Auf den Stromsektor entfallen rund 75 Prozent des Anstiegs bei
der Primärenergie.

- 85 Prozent des Wachstums der Energieversorgung werden von
erneuerbaren Energien und Erdgas erzeugt, wobei die Erneuerbaren
bis 2040 zum größten Energieträger bei der weltweiten
Stromerzeugung werden.

- Die Geschwindigkeit, mit der erneuerbare Energien im globalen
Energiesystem Fuß fassen ist schneller, als bei jedem anderen
Energieträger in der Geschichte.

- Die Nachfrage nach Öl erhöht sich in der ersten Hälfte des
Betrachtungszeitraums des Outlook, bevor sie dann allmählich
abflacht, während der weltweite Kohleverbrauch weitgehend
stagniert.

- Über alle betrachteten Szenarien hinweg werden erhebliche
weitere Investitionen in die Erschließung neuer Ölvorkommen
nötig sein, um den Ölbedarf im Jahr 2040 decken zu können.

- Die globalen CO2-Emissionen steigen weiter an. Das erhöht die
Notwendigkeit für ein umfassendes Paket an politischen
Maßnahmen, um eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen zu
erreichen.

Die neue Ausgabe des BP Energy Outlook wurde heute in London von
Bob Dudley, Group Chief Executive, und Spencer Dale, BP Group Chief
Economist, vorgestellt. Der BP Energy Outlook untersucht neben den
wesentlichen Faktoren und Einflussgrößen, die die globale
Energiewende bis zum Jahr 2040 prägen werden, auch die damit
einhergehenden wichtigsten Unwägbarkeiten. "Der Outlook rückt erneut
in den Fokus, wie schnell sich die Energiesysteme der Welt verändern
und wie die damit verbundene doppelte Herausforderung, nämlich mehr
Energie mit weniger Emissionen bereitzustellen, ein prägendes Element
für die Zukunft sein wird. Bei der Bewältigung dieser Herausforderung
werden ohne Zweifel viele verschiedene Arten von Energie eine Rolle
spielen", sagt Bob Dudley. Und weiter: "Vorherzusagen, wie die
Energiewende sich genau entwickeln wird, ist ein großes und komplexes
Thema. Bei BP kennen wir zwar die Zielsetzung dieser Veränderungen,
aber wir wissen nicht, welchen Weg dieser Wandel letztlich nehmen
wird. Dank unserer Strategie verfügen wir über die erforderliche
Flexibilität und Agilität, um diesen Unwägbarkeiten entschlossen
begegnen zu können."

"Die Welt der Energie verändert sich", stimmt Spencer Dale zu.
"Erneuerbare Energien und Erdgas machen zusammen den größten Teil des
Wachstums bei der Primärenergie aus. In unserem Evolving Transition
Szenario sind 85 Prozent der neuen Energie emissionsärmere
Energieträger." Über das Evolving Transition Szenario hinaus,
untersucht der Outlook eine Reihe weiterer Szenarien.

Einige der wichtigsten sind nachfolgend aufgeführt:

Mehr Energie

Es wird mehr Energie benötigt, um das weltweite Wachstum zu
unterstützen und Milliarden von Menschen den Übergang von niedrigen
zu mittleren Einkommen zu ermöglichen - dies wird im Rahmen des More
Energy Scenarios untersucht. Es besteht ein enger Zusammenhang
zwischen dem menschlichen Fortschritt und dem Energieverbrauch. Der
UN Human Development Index legt nahe, dass ein Anstieg des
Energieverbrauchs um bis zu etwa 100 Gigajoule (GJ) pro Kopf mit
einem erheblichen Anstieg der persönlichen Entwicklung und des
Wohlbefindens jedes Einzelnen verbunden ist.

Heute leben rund 80 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern, in
denen der durchschnittliche Energieverbrauch unter 100 GJ pro Kopf
liegt. Um diese Situation signifikant zu verbessern müsste sich diese
Zahl bis 2040 beispielsweise auf ein Drittel der Weltbevölkerung
reduzieren. Dafür wäre weltweit rund 65 Prozent mehr Energie
erforderlich als heute, oder 25 Prozent mehr Energie als im Evolving
Transition Scenario. Ein Vergleich: Der Anstieg des Energiebedarfs
über die Annahmen des Evolving Transition Scenario hinaus entspricht
in etwa dem gesamten Energieverbrauch Chinas im Jahr 2017. Zusammen
mit dem More Energy Szenario betont der Outlook auch, dass weitere
Maßnahmen zur Verringerung der CO2-Emissionen erforderlich sind. Dies
ist die doppelte Herausforderung für die Welt - mehr Energie bei
weniger Emissionen bereitzustellen.

Schneller Wandel

Das Rapid Transition Szenario ist die Kombination der separaten
Analysen des Outlook, das die politischen Maßnahmen für einen
geringerem CO2-Ausstoß von Industrie, Gebäuden, den Verkehrssektor
und Strom in einem einzigen Szenario zusammenführt. Dieser Ansatz
ergibt einen Rückgang der CO2-Emissionen bis 2040 um etwa 45 Prozent
gegenüber dem derzeitigen Niveau - was weitgehend dem Mittelwert von
externen Prognosen entspricht, die unterstellen, dass sie mit der
Erreichung der Pariser Klimaziele vereinbar sind. Dieser Rückgang
ergibt sich durch Fortschritte bei der Energieeffizienz, einer
Umstellung auf CO2-ärmere Energieträger, der umfänglichen Nutzung von
der Carbon Capture Utilization and Storage Technologie (CCUS) sowie,
von besonderer Bedeutung für den Stromsektor, einem deutlichen
Anstieg der CO2-Bepreisung. Der Stromsektor ist derzeit die größte
Einzelquelle für Treibhausgas-Emissionen aus der Energienutzung;
deshalb ist es wichtig, dass weltweit weiterhin nach Wegen gesucht
wird, die Emissionen aus diesem Sektor zu reduzieren. Im Vergleich
dazu fällt die Senkung der Kohlendioxid-Emissionen aus dem
Verkehrssektor bis 2040 in allen untersuchten Szenarien relativ
gering aus.

"Maßnahmen für den Stromsektor sind von zentraler Bedeutung, um
eine wesentliche Reduzierung der Emissionen in den nächsten 20 Jahren
zu erreichen. Um den Kohlendioxidausstoß weltweit zu senken, liegen
die am leichtesten umsetzbaren Möglichkeiten außerhalb des
Verkehrssektors", sagt Dale.

Selbst beim Rapid Transition Szenario bleiben die CO2-Emissionen
im Jahr 2040 signifikant hoch. Um die Pariser Klimaziele zu
erreichen, müssten in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts diese
verbleibenden Emissionen stark reduziert und durch negative
Emissionen ausgeglichen werden. Die aktuelle Ausgabe des Outlook
untersucht, welche Technologien und Entwicklungen nach 2040 eine
zentrale Rolle bei dieser Reduzierung spielen könnten. Eine äußerst
wichtige Entwicklung wäre eine nahezu vollständige Dekarbonisierung
des Stromsektors bei gleichzeitig stärkerer Nutzung von erneuerbaren
Energien, CCUS und Erdgas. Damit einher geht eine stärkere
Elektrifizierung von Endverbraucheraktivitäten (einschließlich des
Verkehrssektors). Für diejenigen Anwendungen, die nicht
elektrifiziert werden können, sind andere Arten CO2-ärmerer
Energieträger wie beispielsweise Wasserstoff und Bioenergie wichtig.
Darüber hinaus werden die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft und die
stärkere Einführung von Techniken zur Speicherung und Entsorgung von
Kohlendioxid hervorgehoben.

Weniger Globalisierung

Der internationale Handel fördert das Wirtschaftswachstum und
ermöglicht es den jeweiligen Ländern, ihre Energiequellen zu
diversifizieren. Im Less Globalization Szenario untersucht der
Outlook die möglichen Auswirkungen, die eskalierende
Handelsstreitigkeiten auf das globale Energiesystem haben könnten.
"Aus der Geschichte haben wir gelernt, dass die Sorge um die
Energiesicherheit dauerhafte und tiefgreifende Auswirkungen nach sich
ziehen kann", sagte Dale.

Das Szenario zeigt, wie weniger Handel in Verbindung mit
eskalierenden Handelsstreitigkeiten das weltweite BIP und damit den
Energiebedarf verringern könnte. Darüber hinaus kann schwindendes
Vertrauen in Energiesicherheit dazu führen, dass Länder inländisch
erzeugte Energie bevorzugen, was zu einer starken Verringerung des
Energiehandels führt. Die größten Auswirkungen spüren hier die
Nettoenergieexporteure, die unter einer deutlichen Verlangsamung des
Wachstums von Öl- und Gasexporten leiden würden.

Einweg-Plastik-Verbot

Das größte prognostizierte Wachstumspotential beim Öl in den
nächsten 20 Jahren liegt nicht in der auf Verbrennung basierenden
Nutzung von flüssigen Energieträgern, sondern in der Verwendung von
Öl als Rohstoff insbesondere für die petrochemische Industrie bei der
Herstellung von Produkten aus Kunststoff. Das Wachstum der nicht auf
Verbrennung basierenden Nachfrage im Evolving Transition Scenario ist
jedoch langsamer als in den Vorjahren. Ursache dafür ist die Annahme,
dass sich die Vorschriften für die Verwendung und das Recycling von
Kunststoffen in den nächsten 20 Jahren erheblich verschärfen.
Angesichts von Umweltbedenken im Hinblick auf Einmalprodukte aus
Kunststoff wird im Outlook auch ein Verbot für diese Produkte im
"Einweg-Plastik-Verbot-Szenario" untersucht. Dort wird eine noch
schnellere Verschärfung der Regeln unterstellt, die dann ab 2040 in
ein weltweites Verbot für Einmalprodukte aus Kunststoff münden.

In diesem Szenario steigt die Ölnachfrage langsamer als im
Evolving Transition Scenario. Der Outlook bringt jedoch klar zum
Ausdruck, dass die volle Auswirkung auf das Energiewachstum und die
Umwelt von den alternativen Materialien abhängt, die anstelle von
Kunststoff für Einmalprodukte verwendet werden können. Ein Verbot von
Einmalprodukten aus Kunststoff könnte zu einem Anstieg des
Energiebedarfs und der CO2-Emissionen führen, ohne dass weitere
Fortschritte bei alternativen Materialien und der weit verbreitete
Einsatz von Sammel- und Wiederverwertungssystemen erzielt werden.

Anmerkungen für Redaktionen:

Weitere Informationen über regionale Entwicklungen sowie Grafiken
finden Sie in unserer Webseitenrubrik www.bp.de/energyoutlook. Hier
finden sich auch Links zu allen Downloaddokumenten rund um den
Bericht (in englischer Sprache)

Informationen in den sozialen Medien finden Sie unter #bpstats.



Pressekontakt:
BP Europa SE
Unternehmenskommunikation D A CH
Marc Schulte
Tel: +49 234/4366-3860
marc.schulte1@bp.com

Original-Content von: BP Europa SE, übermittelt durch news aktuell


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