(Registrieren)

"Unsere Aufgabe ist es, die Erinnerung an das Geschehene wachzuhalten."/ Die Evangelische Kirche in Deutschland ruft zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus auf

Geschrieben am 26-01-2019

Hannover (ots) - Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm,
und die Präses der Synode der EKD, Irmgard Schwaetzer, haben
anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des
Nationalsozialismus auf die große Bedeutung einer lebendigen
Erinnerungskultur hingewiesen.

"Wir dürfen nicht vergessen, was damals in unserem Land Menschen
anderen Menschen angetan haben", sagte Bedford-Strohm. "Das ist umso
dringlicher, als derzeit kaum eine Woche ohne Meldungen über
antisemitische Vorfälle vergeht. Unsere Aufgabe ist es, die
Erinnerung an das Geschehene wachzuhalten. Denn daraus erwächst eine
besondere Verantwortung für Gegenwart und Zukunft. Diese Verknüpfung
von Erinnerung und Verantwortung für das Kommende macht der Leitvers
für den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus sehr
deutlich: 'Hüte dich nur und bewahre deine Seele gut, dass du nicht
vergisst, was deine Augen gesehen haben, und dass es nicht aus deinem
Herzen kommt dein ganzes Leben lang' (5. Mose, 4,9a)."

Irmgard Schwaetzer unterstrich die Herausforderung, die Erinnerung
angesichts der zunehmenden zeitlichen Distanz lebendig zu halten.
"Wir erleben, dass Geschichte zu verblassen droht, wo sie nicht mehr
Teil des eigenen Erlebens wird. Damit ist die Gefahr da, dass die
Verantwortung für die Folgen dieser Geschichte abgestreift wird." Das
habe Auswirkungen auf die gesellschaftliche Diskussion: "Es ist kein
Zufall, wenn Wiedererstarken nationalistischer und populistischer
Parolen und die zunehmende Verweigerung des Gedenkens und der
Erinnerung an die dunkelste Epoche deutscher Geschichte Hand in Hand
gehen." Angesichts ihrer Verstrickung in die nationalsozialistischen
Verbrechen komme den Kirchen eine besondere Verantwortung zu, dafür
zu sorgen, dass sich so etwas niemals wiederhole, hob Schwaetzer
hervor. "Öffentliches Gedenken und Bildungsarbeit sind dafür ebenso
wichtig wie die Aufarbeitung unserer eigenen Geschichte als
evangelische Kirche."

Die Aufarbeitung des problematischen Verhältnisses von
evangelischer Kirche und Staat im Nationalsozialismus wird auch eines
der Themen eines Besuchs der Präses der Synode der EKD am 31.1.2019
um 19:30 Uhr in der Evangelischen Versöhnungskirche in der
KZ-Gedenkstätte Dachau sein. Dort stellt Rebecca Scherf,
Kirchenhistorikerin an der Ludwig-Maximilians-Universität München,
wesentliche Ergebnisse ihrer Arbeit "Evangelische Kirche und
Konzentrationslager (1933-1945)" vor. Zeitzeuge Heinz H. Niemöller
(95) wird berichten, wie er mit einer Ausnahmegenehmigung seinen im
KZ Dachau inhaftierten Vater, Pfarrer Martin Niemöller, besuchte.
Einen ausführlichen Veranstaltungshinweis finden Sie hier: https://ww
w.versoehnungskirche-dachau.de/angebote/pages/Veranstaltungen.php

Hannover, 26. Januar 2019

Pressestelle der EKD

Carsten Splitt

Ausführlichere Informationen zum Thema Antisemitismus finden Sie
in der gemeinsamen Publikation der EKD, der Union Evangelischer
Kirchen in der EKD (UEK) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherische
Kirche Deutschlands (VELKD) "Antisemitismus - Vorurteile
Ausgrenzungen, Projektionen und was wir dagegen tun können". Die
Broschüre kann kostenlos bestellt werden beim Kirchenamt der EKD
unter versand@ekd.de. Ein PDF kann unter
www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/2017_Antisemitismus_WEB.pdf heruntergeladen
werden.



Pressekontakt:
Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: presse@ekd.de

Original-Content von: EKD Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

672036

weitere Artikel:
  • OLIVER PLAUSCHINAT WECHSELT ZU LANDAU MEDIA Berlin (ots) - Der Berliner PR-Dienstleister Landau Media übergibt sein Business Development an Oliver Plauschinat. Der 48-jährige wechselt zum 01. Februar 2019 von pressrelations. Oliver Plauschinat wird sich als Head of Business Development insbesondere mit den veränderten Anforderungen an das Informations- und Datenmanagement von Kommunikationsabteilungen beschäftigen. Durch die Digitalisierung wird Kommunikation zukünftig datenbasierter und messbarer, d.h. immer mehr Informationen und Daten müssen für Kunden über unterschiedliche mehr...

  • rbb freut sich für Alexander Scheer über den Bayerischen Filmpreis (Fehler in Überschrift korrigiert - Original-Meldung vom 25.1.19, 21:05 Uhr) Berlin (ots) - Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gratuliert Alexander Scheer zum Bayerischen Filmpreis. Der Schauspieler ist am Freitagabend (25. Januar 2019) in der Kategorie "Bester Darsteller" für seine Titelrolle in der rbb-Koproduktion "Gundermann" in München ausgezeichnet worden. Im Film von Regisseur Andreas Dresen verkörpert er den legendären ostdeutschen Liedermacher Gerhard "Gundi" Gundermann: Ein Baggerfahrer, der Lieder schreibt, der ein Poet ist, ein Clown und ein Idealist, der träumt und hofft und liebt und kämpft. mehr...

  • Spannendes Halbfinale bei der Handball-WM Knapp 12 Millionen Zuschauer sahen Deutschland - Norwegen live im Ersten München (ots) - Trotz großer Anstrengung ist es der deutschen Handball-Nationalmannschaft am gestrigen Abend in einer spannenden Begegnung nicht gelungen, ins Finale der Handball-Weltmeisterschaft einzuziehen. 11,91 Millionen Zuschauer verfolgten im Schnitt das starke Spiel des Vize-Weltmeisters Norwegen, gegen den Deutschland nicht die richtigen Mittel fand. Der Marktanteil lag bei 35,0 Prozent. Auch bei den 14-49Jährigen kam die Handball-Übertragung im Ersten gut an: 3,66 Millionen (Marktanteil 34,0 Prozent) schalteten bereits mehr...

  • Cover des Jahres 2018: 'Der Spiegel' gewinnt mit der Merkel-Sanduhr (FOTO) Hamburg (ots) - Eine hochkarätige Jury aus Medien- und Kommunikationsexperten des Magazin-Wettbewerbs Cover des Monats (www.cover-des-monats.de) hat den 'Spiegel'-Titel Nummer 26 zum Cover des Jahres 2018 gekürt. Die Merkel-Raute, der die Zeit abläuft, in Kombination mit der Headline 'Endzeit', traf exakt den Nerv der Juroren. Das Cover hat noch der damalige Chefredakteur Klaus Brinkbäumer verantwortet, die Illustration stammt von dem Hamburger Illustrator Lennart Gäbel. Susanne Beyer, stellvertretende 'Spiegel'-Chefredakteurin, mehr...

  • Fang' den Luke! Jetzt bewerben und bei "CATCH! Die Deutsche Meisterschaft im Fangen" mitspielen (FOTO) Unterföhring (ots) - Wer hat Lust, mit Luke Mockridge Fangen zu spielen? Für die Fortsetzung seiner erfolgreichen, Grimme-Preis nominierten Sport-Event-Show "CATCH! Die Meisterschaft im Fangen" 2019 sucht der Produzent und Entertainer Fänger, die jeweils ein Promi-Team bei der Titel-Jagd verstärken. Dabei sind Fitness, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit, Geschicklichkeit, Köpfchen und Mut gefragt! Wer traut sich zu, mit den Promis, Top-Athleten und Parkour-Profis mitzuhalten? Bis zum 4. Februar kann sich jeder auf www.sat1.de/CATCH mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht