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"Super"-Zentralbank BIZ warnt vor steigenden Schulden

Geschrieben am 24-01-2019

Berlin (ots) - Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
kritisiert fehlenden Reform-Eifer der Regierungen / ETFs könnten
Krise verschlimmern

Berlin, 24. Januar 2019 - Die Dachorganisation der Zentralbanken,
die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel, warnt
vor unterschätzten Risiken durch immer höhere Schulden. "Wenn die
Schulden weiter steigen, wird es immer schwerer für die
Zentralbanken, die Zinsen wieder anzuheben, ohne Probleme zu
kreieren", sagt der Leiter der Währungs- und Wirtschaftsabteilung der
BIZ, Claudio Borio, im Interview mit der Online-Ausgabe des
Wirtschaftsmagazins 'Capital'. Borio nannte es "eine Ironie, dass
hohe Schulden ein zentrales Element der großen Finanzkrise waren -
und wir heute mehr Schulden als damals haben. Die Verbindlichkeiten
der Haushalte, Staaten und Unternehmen, die keine Banken sind, lagen
2007 bei 210 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung, inzwischen
sind wir bei mehr als 240 Prozent angelangt".

Borio warnte jedoch, die Schuld für die gestiegene Verschuldung
allein bei den Zentralbanken zu suchen. Sie hätten bei der
Krisenbekämpfung zu wenig Unterstützung von anderer Seite erhalten,
kritisierte er. "Die Regierungen gingen zu selten strukturelle
Reformen an. Den Notenbanken wurde zu viel aufgebürdet. Das ist der
Hauptgrund, weshalb die Zinsen so niedrig sind." Dabei seien
strukturelle Reformen etwa am Arbeitsmarkt der einzige Weg, um ein
nachhaltiges Wachstum zu erzeugen, damit die Weltwirtschaft aus den
hohen Schulden herauswächst.

Zudem warnte der BIZ-Experte, passive ETF-Fonds auf dem boomenden
Markt für Unternehmensanleihen könnten einen möglichen Crash
verstärken. Investoren würden in Anlageklassen wie
Unternehmensanleihen gelockt - mit der Erwartung, es gebe permanente
Liquidität. "Solche Schönwetter-Liquidität verschwindet allerdings
sehr schnell, wenn die Märkte in Schwierigkeiten geraten. Abgesehen
von technischen Besonderheiten könnten ETFs auf diese Weise die
Marktdynamik verschlimmern." ETFs sind besonders liquide, an den
Börsen gehandelte Anlagevehikel, während die zugrundeliegenden
Unternehmensanleihen eher illiquide sind.

Das Interview mit Claudio Borio ist unter www.capital.de/borio
abrufbar.



Pressekontakt:
Lukas Zdrzalek, Redaktion 'Capital' Frankfurt
Tel: 069/79 300 75 35, Mobil 0176/81 32 90 50
E-Mail: zdrzalek.lukas@capital.de
www.capital.de

Original-Content von: Capital, G+J Wirtschaftsmedien, übermittelt durch news aktuell


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