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Konkrete Ziele und Maßnahmen zur Minderung von Methanemissionen in der Landwirtschaft notwendig

Geschrieben am 24-01-2019

Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe und Bodensee-Stiftung fordern
konsequente Minderung von klimaschädlichem Treibhausgas Methan -
Bestehendes Methanminderungspotenzial in der Landwirtschaft muss
genutzt werden - Landwirtschaft muss Teil der Lösung sein und ihren
Beitrag zur Verringerung der Klimagasemissionen leisten - Neue
Methanminderungsstrategie bietet Ansätze auf unterschiedlichen Ebenen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Bodensee-Stiftung fordern
die konsequente Minderung von Methanemissionen in der Landwirtschaft
und Lebensmittelbranche. Nur so erreicht Deutschland die national und
international verabredeten Klimaschutzziele. Die Landwirtschaft ist
mit 58 Prozent die größte Methanemissionsquelle im Vergleich zu
anderen Sektoren, in denen die Emissionen in den vergangenen Jahren
stärker gemindert wurden. Dennoch gibt es weiterhin kein konkretes
Methanminderungsziel für die Landwirtschaft.

Dabei nimmt die Landwirtschaft eine Doppelrolle ein: Einerseits
ist sie direkt betroffen durch den Klimawandel wie das Hitzejahr 2018
eindrücklich zeigte. Andererseits trägt sie als Emittent von
Treibhausgasen zum Klimawandel bei. Insbesondere bei der Produktion
von Milcherzeugnissen und Rindfleisch fallen Emissionen des stark
klimawirksamen Treibhausgases Methan an. Methan zählt zu den
besonders problematischen Treibhausgasen, es ist 28-mal schädlicher
als Kohlendioxid (CO2).

"Eine Minderung von klimaschädlichen Methanemissionen wird auch
dazu beitragen, den Anpassungsdruck der Landwirtschaft an den
Klimawandel zu senken. Adressat ist hier in erster Linie die
industrielle Landwirtschaft. Dabei geht es nicht darum, den Schwarzen
Peter weiterzuschieben, sondern nach Lösungen zu suchen, die die
Verursacher in den Fokus nehmen, gleichzeitig aber die ökonomischen
Bedingungen der Landwirtschaft im Blick behalten", sagt Barbara Metz,
Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH.

Um die Ziele der auf EU-Ebene beschlossenen
Lastenteilungsentscheidung (ESD) zu erreichen und einem
Zertifikatkauf im Sinne der Annual Emission Allowances aus dem Weg zu
gehen, muss die Landwirtschaft ihre Treibhausgasemissionen bis 2030
um 38 Prozent im Vergleich zu 2005 reduzieren. Hierfür muss verstärkt
der Schritt vor der Klimaanpassung in Angriff genommen werden.

Um die Methanemissionen so schnell wie möglich zu reduzieren,
haben DUH und Bodensee-Stiftung gemeinsam mit Experten aus
Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz eine
Methanminderungsstrategie entwickelt. Die enthaltenen
kosteneffizienten Maßnahmen für eine Reduktion der Methanemissionen
aus der Landwirtschaft setzen entlang der gesamten
Wertschöpfungskette an und erfordern Anstrengungen auf allen
betroffenen Ebenen. DUH und Bodensee-Stiftung betonen dabei, dass
alle Bereiche der Gesellschaft zu einer klimaschonenderen
Landwirtschaft beitragen können. Die Landwirte benötigen verbesserte
Rahmenbedingungen für eine vermehrte Nutzung von landwirtschaftlichen
Reststoffen in Biogasanlagen sowie eine standortangepasste Tierzahl.
Lebensmittelhandel und Verbraucher stehen in der Verantwortung, die
unnötige Verschwendung von klimabelastenden Lebensmitteln deutlich zu
verringern. Zukünftig gilt es, auch aus gesundheitlichen Gründen, den
Konsum von Fleisch- und Milchprodukten anzupassen. Das Projekt, in
dem die Strategie entstand, ist eingebunden in die Nationale
Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums.

"Mit der vorgelegten Methanminderungsstrategie ist es uns
gelungen, eine in einem weiten Kreis von Experten diskutierte
Sammlung von Maßnahmen aufzubereiten und der Landwirtschaft einen
effizienten und ökonomisch tragfähigen Beitrag zum Klimaschutz zu
ermöglichen", sagt Patrick Trötschler, Stellvertretender
Geschäftsführer der Bodensee-Stiftung. Die Politik muss nun Anreize
für die landwirtschaftlichen Betriebe schaffen und bestehende
Förderinstrumente neu justieren. Dann können Synergieeffekte zwischen
der Klimapolitik und weiteren Zielen wie dem Erhalt der biologischen
Vielfalt, der Luftreinhaltung, dem Tierwohl und dem Ressourcenschutz
genutzt werden.

Hintergrund:

Während der zweijährigen Projektlaufzeit haben die DUH und die
Bodensee-Stiftung mit Hilfe des Projekts "Minus Methan -
Methanminderung für kosteneffizienten Klimaschutz in der
Landwirtschaft" auf die Bedeutung von Methan für den Klimawandel
aufmerksam gemacht und gemeinsam mit Experten aus Landwirtschaft
sowie Umwelt- und Klimaschutz Lösungsansätze entwickelt und
beschrieben. Angesprochen wurden Landwirte, deren Verbände und
Organisationen sowie öffentliche Stellen aus den Bereichen Umwelt,
Wissenschaft und Landwirtschaft. Ziel war es, Methanemissionen aus
der deutschen Landwirtschaft so schnell wie möglich zu reduzieren,
konkrete Lösungen dafür aufzuzeigen und Hindernisse, die einer
Umsetzung entgegenstehen, zu überwinden. Das Projekt ist eingebunden
in die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des
Bundesumweltministeriums.

Links:

- Mehr Information zu Methan und seiner Klimawirkung sowie dem
Projekt: http://www.duh.de/projekte/minus-methan/

- Zur Methanminderungsstrategie: http://l.duh.de/p190124



Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin DUH
0170 7686923, metz@duh.de

Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung DUH
030 2400867-72, saar@duh.de

Patrick Trötschler, Stellvertretender Geschäftsführer
Bodensee-Stiftung
07732 9995-41, patrick.troetschler@bodensee-stiftung.org

DUH-Pressestelle:

Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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