(Registrieren)

Update-Stopp bei Volkswagen / Behördliche Zwangsstilllegungen ausgesetzt - Verjährung möglicherweise hinfällig

Geschrieben am 18-01-2019

Bremen (ots) - Besitzer bestimmter abgasmanipulierter Diesel, die
noch kein Software-Update aufgespielt haben, müssen nun doch nicht
mit einer Stilllegung ihrer Autos am Ende des Monats rechnen. Das
erklärte das Kraftfahrtbundesamt (KBA) in Flensburg gegenüber der
Kanzlei KWAG RECHTSANWÄLTE. Weil Volkswagen das Aufspielen des
Updates für den 1,2-Liter-Dieselmotor des Typs EA 189 kürzlich
gestoppt habe, sei die Frist einstweilen ausgesetzt, bestätigte die
Behörde der Bremer Kanzlei. "Der Sachverhalt werde aktuell mit dem
Hersteller geklärt. Eine Übermittlung der Daten an die zuständigen
Zulassungsbehörden erfolgt gegenwärtig nicht", sagt KWAG-Rechtsanwalt
Jan-Henning Ahrens unter Bezug auf das KBA.

Der Update-Stopp beim EA-189-Dieselmotor hat möglicherweise auch
Auswirkungen auf die Verjährung von Kundenansprüchen. "Im Vertrauen
auf die Wirksamkeit der neuen Software sind wahrscheinlich sehr viele
betroffene Dieselfahrer davon abgehalten worden, ihre berechtigten
Ansprüche gerichtlich durchzusetzen", sagt Ahrens. Wenn sich das
Software-Update nun als untauglich erweist, könnte es dazu führen,
dass die Verjährung zum Ende des vergangenen Jahres hinfällig ist und
Autobesitzer auch jetzt noch auf Schadensersatz klagen können.

Volkswagen hatte Ende Dezember die Updates für den
1,2-Liter-Dieselmotor gestoppt und mitgeteilt, bei internen
Kontrollen seien "Auffälligkeiten" in der Software entdeckt worden,
die der Konzern nach eigenen Aussagen nicht selbst programmiert hat.
Experten des KBA gehen offensichtlich davon aus, dass es sich wieder
um eine unzulässige Abschaltvorrichtung handelt. Das würde bedeuten,
bereits nachgerüstete Diesel überschreiten immer noch die Grenzwerte.
"Damit könnte der Abgas-Skandal noch einmal getoppt werden", meint
Ahrens.

Alle betroffenen VW-Kunden, die sich bis Ende 2018 nicht der
Musterfeststellungsklage angeschlossen haben oder nicht selbst
individuell klagen, könnten sich jetzt darauf berufen, dass bei den
vorgenommenen Updates der Grundsatz von Treu und Glauben verletzt
wurde und damit die Verjährungsfrist wieder auflebt. Außerdem stehe
Kunden auch bei Nachbesserungen ein Gewährleistungsanspruch zu. Bei
anderen abgasmanipulierten Diesel-Fahrzeugen aus dem VW-Konzern und
von anderen Herstellern sei ohnehin noch keine Verjährung
eingetreten.

Ahrens ist sicher, dass zudem erhebliche Probleme nach den
Software-Updates auftreten, obwohl das von Volkswagen stets
bestritten werde. "Unsere Mandanten berichten von Mehrverbrauch,
unrundem Motorlauf und Problemen mit dem Partikelfilter." Außerdem
sei eine deutlich verringerte Lebensdauer der Motoren zu erwarten.

Besitzer abgasmanipulierter Fahrzeuge, die noch nicht nachgerüstet
hatten, bekamen im Herbst Post vom KBA. Darunter auch eine Mandantin
von KWAG RECHTSANWÄLTE aus Bremen. Die Flensburger Behörde drohte
darin die Stilllegung ihres Skoda für Ende Januar an. Nicht
nachgerüstete Autos sollen zwangsweise aus dem Verkehr gezogen
werden. Dabei werde auch mit Unterstützung der Polizei der
Fahrzeugschein einkassiert und das Kennzeichen entstempelt. Als die
Autofahrerin daraufhin nun ihren Skoda Roomster mit
EA-189-Dieselmotor zur Werkstatt brachte, hieß es, ein Update sei
gegenwärtig nicht möglich.

Grundsätzlich können Besitzer abgasmanipulierter Diesel, die ihr
Fahrzeug finanziert haben, auch den Kredit- oder Leasingvertrag unter
bestimmten Umständen rückgängig machen. "Wir haben bei einer
eingehenden Prüfung festgestellt, dass die Widerrufsbelehrungen in
vielen Verträgen zur Autofinanzierung fehlerhaft sind und nicht den
gesetzlichen Anforderungen genügen. Folglich lassen sich derzeit
Darlehensverträge noch widerrufen, obwohl sie unter Umständen schon
vor Jahren abgeschlossen wurden", sagt Ahrens. Das gelte unabhängig
von der Marke und es sei außerdem egal, ob es sich um einen Diesel
oder Benziner, ein gebrauchtes oder ein Neufahrzeug handelt.

KWAG RECHTSANWÄLTE führen in Sachen Abgas-Skandal bereits eine
Vielzahl von Klagen gegen VW und andere Hersteller. Etliche Verfahren
sind dabei bereits zu Gunsten der Autobesitzer abgeschlossen worden.

Kanzleiprofil:

KWAG RECHTSANWÄLTE mit Sitz in Bremen gehört zu den größten vor
allem im Bank- und Kapitalmarktrecht tätigen Anwaltskanzleien in
Norddeutschland und zählt bundesweit zu den ersten Adressen in diesem
Rechtsbereich. Inhaber ist der Fachanwalt für Bank- und
Kapitalmarktrecht Jan-Henning Ahrens. KWAG RECHTSANWÄLTE sind
Experten für Schadensersatz. Die Kanzlei ist auf die Durchsetzung von
Anlegerinteressen ebenso spezialisiert wie auf die Begleitung von
Investitionsentscheidungen, Sanierungsgesprächen und Verhand-lungen
mit Banken für kleine und mittelständische Unternehmen. Daneben
stellt die Kanzlei ihre juristischen Kompetenzen bei der
anlegerfreundlichen Konzeptionierung von Finanzmarktprodukten zur
Verfügung, inklusiv des Bereichs Crowdfunding und Crowdlending. KWAG
RECHTSANWÄLTE positioniert sich ausschließlich und eindeutig an der
Seite von Kapitalanlegern und Investoren. Die klare Orientierung am
Anlegerinteresse und die langjährige umfassende Erfahrung im
Wirtschafts- und Kapitalanlagerecht machen KWAG RECHTSANWÄLTE zu
einem verlässlichen Partner für private und geschäftliche Mandan-ten,
vor, während und nach wichtigen Anlageentscheidungen. Daneben
vertritt die Kanzlei die Interessen geschädigter Käufer im
Abgas-Skandal, gegen das Lkw-Kartell und bietet profunde juristische
Beratung im Immobilien- und Umweltrecht.



Pressekontakt:
Rechtsanwalt Jan-Henning Ahrens, KWAG RECHTSANWÄLTE, Lofthaus 4, Am
Winterhafen 3a, 28217 Bremen, info@kwag-recht.de, Tel.: 0421
520948-0, Fax: 0421 520948-9, www.kwag-recht.de

Original-Content von: KWAG - Rechtsanwälte, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

670986

weitere Artikel:
  • Start der zweiten Staffel "Workout - Muskeln, Schweiß und Liebe" bei RTL II (FOTO) München (ots) - - Wer wird sportlicher Leiter im Luxushotel "La Pared"? - 30 neue Folgen der Fitness-Soap - Start: Montag, 4. Februar 2019, um 17:10 Uhr bei RTL II Traumjob zu vergeben: In der zweiten Staffel von "Workout - Muskeln, Schweiß und Liebe" kämpfen 13 Kandidaten auf Fuerteventura um die sportliche Leitung im Traumhotel "La Pared". Dafür müssen sie in knallharten Challenges und schweißtreibenden Competitions bestehen, die ihnen alles abverlangen. Neben den anspruchsvollen Prüfungen sorgen die Kandidaten auch mehr...

  • Erste Komponente des Führungszentrums Marine wird in Dienst gestellt (FOTO) Rostock (ots) - Am Mittwoch, den 23. Januar 2019 um 16 Uhr, wird mit einer feierlichen Zeremonie die Aufstellung des "German Maritime Forces Staff" (DEU MARFOR) gefeiert. Dazu werden zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft sowie aus 19 NATO-Staaten erwartet. Das derzeit im Bau befindliche Führungszentrum Marine umfasst mit DEU MARFOR erstmals einen nationalen Stab mit internationalem Anteil, der maritime Operationen an der Nordflanke der NATO planen und führen kann. Dieser nationale Einsatzstab kann zu einem deutlich mehr...

  • Wohin sollte man 2019 reisen? Natürlich nach Miami! Miami Beach, Florida (ots/PRNewswire) - Geht es um amerikanische Städte, so ist Miami als ein multikultureller Ort zu nennen, und kein Besuch gleicht je einem anderen. Die Stadt ist einer der wenigen Orte, an dem sich ein Strandurlaub mit Ausflügen in Weltklasse-Museen, Kunstbezirke, Geschäfte, Restaurants und anderen Freizeitaktivitäten verbinden lässt. 2019 ist das Jahr von Miami, ein Jahr, um alles Neue - und das Traditionelle - in der Magic City zu entdecken, und das Catalina Hotel (https://c212.net/c/link/?t=0&l=de& o=2348958-1&h=1025971098&u=https%3A%2F%2Fc212.net%2Fc%2Flink%2F%3Ft%3 mehr...

  • Schimmelbefall im Keller: Schnelles Handeln ist wichtig / TÜV Rheinland: Schimmelbefall durch Fachmann begutachten lassen / Keller nur lüften, wenn Außentemperatur niedriger ist als Innentemperatur Köln (ots) - Nasse Wände, modriger Geruch: Die Ursachen für feuchte Keller können ganz unterschiedlich sein und sind für den Laien nicht immer leicht zu identifizieren. "Hat sich das Wasser erst einmal seinen Weg in die Mauern gebahnt, bildet sich als Folge oft Schimmel. Deshalb ist schnelles Handeln wichtig", sagt Volker Gutzeit, TÜV Rheinland-Experte für Mikrobiologie, Hygiene und Gefahrstoffe. "Der Lebenszyklus von Bakterien und Schimmelpilzen beträgt etwa 14 Tage, ab dann vermehren sich die Mikroorganismen explosionsartig. Liegt mehr...

  • "Meschugge oder was": ZDF-Doku über Jüdischsein in Deutschland (FOTO) Mainz (ots) - Religion als eine intime Angelegenheit, Einblicke in eine wenig vertraute Welt: Am Dienstag, 22. Januar 2019, 0.00 Uhr ist im ZDF erstmals die Dokumentation "Meschugge oder was - Jude werden, Jude sein in Deutschland" zu sehen. In der ZDFmediathek steht der Film von Dmitrij Kapitelman und Ralf Dörwang am 22. Januar 2019 bereits um 11.00 Uhr zur Verfügung. Der 32-jährige Dmitrij Kapitelman sucht nach Antworten auf sein eigenes Jüdischsein. Eigentlich fühlt er sich ohne Gott und Gemeinde ganz wohl und ist als sogenannter mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht