(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Mehr Europa!, Kommentar zum Vertrag von Aachen von Angela Wefers

Geschrieben am 09-01-2019

Frankfurt (ots) - Um Europa ist es nicht gut bestellt. Die einst
Stabilität verheißenden vier großen Länder - Deutschland, Frankreich,
Großbritannien und Italien - können diese Sicherheit nicht mehr
bieten. Italien regieren Populisten, die mit ihrer unkontrollierten
Haushaltspolitik die Grenzen europäischen Regelwerks austesten. Die
Briten sind auf dem Weg, die Europäische Union zu verlassen und
zerstreiten sich selbst über den Exit. Die Regierung in London legt
dabei unglaublichen Dilettantismus an den Tag. In Frankreich hat der
Europäer Emmanuel Macron in den Präsidentschaftswahlen 2017 mit
seiner Bewegung "La République en Marche" eine rechtsextreme
Regierung verhindert. Nun kämpft er innenpolitisch gegen die Bewegung
der "Gelbwesten" und rückt zur Beruhigung der Straße von wichtigen,
im Wahlkampf versprochenen Reformvorhaben ab.

Deutschland und Frankreich setzten nun im Jahr der Europawahl 2019
ein Zeichen. Am 22. Januar unterzeichnen sie in Aachen im
Krönungssaal des Rathauses einen neuen Vertrag über die
deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration. Mehr Europa und
nicht weniger ist die Antwort der beiden führenden Nationen in der
Europäischen Union auf die politischen Wirren. Der Vertrag von
Aachen, wie er heißen soll, wird dem historischen Elysée-Vertrag von
1963 an die Seite gestellt und soll ihn ergänzen. Vor 55 Jahren
hatten Deutschland und Frankreich mit dem Elysée-Vertrag die
Aussöhnung zwischen den einstigen erbitterten Feinden in Europa
öffentlich besiegelt. Sie legten damit auch den Grundstein für ein
politisch geeintes Europa.

Heute ist ein solches Symbol wieder nötig. Die EU-Staaten werden
in einer globalisierten Welt mit stark wachsender Bevölkerung in
anderen Teilen der Erde nur bestehen können, wenn sie vereint
agieren. Das aktuelle Bild ist kläglich. Populisten sind in
verschiedenen EU-Ländern auf dem Vormarsch und träumen sich ein
Idyll nationaler Grenzen zurück. Mit Realität hat dies wenig zu tun.
Das Rad der Globalisierung wird sich nicht zurückdrehen lassen. Die
Chance liegt in einem starken, geeinten Europa.

Ein Jahr wurde der Vertrag von Aachen verhandelt. Deutschland und
Frankreich bekennen sich darin zur Konvergenz ihrer Volkswirtschaften
und zu einer stärker verzahnten Außen- und Sicherheitspolitik. Macron
kann ein solches Symbol innenpolitisch helfen. Deutschland und
Frankreich, die Motoren in der EU, zeigen, dass sie an Europa
glauben. Wie immer gilt es bei solchen Verträgen, sie mit Leben zu
erfüllen.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

669792

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: Alleine die Menge soll es richten - Zum Absatzplus bei der Warsteiner Brauerei Hagen (ots) - Ein Zuwachs beim Bierabsatz ist für jede Brauerei eine gute Nachricht, und damit erst Recht für das Warsteiner Unternehmen, das sich in der Restrukturierung befindet. Allerdings sagt das Plus nichts über den Ertrag aus, und wie nachhaltig es ist, muss sich erst zeigen. Nach dem Rekordsommer mit Dauergrill- und Partywetter wäre es im Übrigen ein fatales Zeichen, wenn eine Brauerei den Mengenabsatz nicht gesteigert hätte. Zumal Warsteiner, anders als Krombacher, Veltins und Bitburger, die Preisrunde im Frühjahr ausgelassen mehr...

  • Rheinische Post: Chefs von BDI und DIHK warnen eindringlich vor No-Brexit-Deal Düsseldorf (ots) - Die führenden deutschen Wirtschaftsverbände BDI und DIHK haben die britischen Parlamentspolitiker eindringlich vor einem Brexit ohne Austrittsvertrag mit der EU gewarnt. "Die Politik im Vereinigten Königreich muss endlich den Ernst der Lage erkennen. Die Situation ist dramatisch", sagte der Präsident des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). Es gehe um fundamentale Weichenstellungen für die Zukunft des Landes und der nachfolgenden Generationen. mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Wirtschaft IWH-Präsident Gropp ist gegen Förderung der ostdeutschen Braunkohlereviere Halle (ots) - Der Wirtschaftsforscher Reint Gropp kritisiert die geplante Förderung der Braunkohle-Regionen in Ostdeutschland. "Egal wie viel Geld ausgegeben wird, wir werden es nicht schaffen, in den heutigen Braunkohleregionen äquivalente Arbeitsplätze in anderen Industrien zu schaffen", sagte der Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). Die neuen, zukunftsorientierten Arbeitsplätze entstünden in den Ballungszentren. "Die Politik mehr...

  • ILIFE stellt die A9-Serie intelligenter Staubsaugerroboter auf der CES 2019 vor Las Vegas (ots/PRNewswire) - ILIFE, das weltbekannte Unternehmen für Staubsaugerroboter, stellte heute auf der CES 2019 seine revolutionären Staubsaugerroboter der Serie A9 - die Modelle A9 und A9s - vor. Die in Las Vegas stattfindende CES ist die weltweit einflussreichste Fachmesse der Technologiebranche. Die neueste A9-Serie wurde speziell für eine intelligentere und sauberere Wohnumgebung entwickelt und ist mit aktualisierter PanoView Navigation und einem Gen 3 CyclonePower-Reinigungssystem ausgestattet. Und das einzigartige mehr...

  • Rheinische Post: Flughafen Düsseldorf erwartet 2019 erstmals mehr als 25 Millionen Passagiere Düsseldorf (ots) - Deutschlands drittgrößter Airport Düsseldorf rechnet 2019 erstmals mit mehr als 25 Millionen Passagieren. Das sagte Flughafenchef Thomas Schnalke der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). Schnalke: "Wir rechnen mit mehr als 25 Millionen Passagieren, mehr als je zuvor." Damit würde der Flughafen den Rückschritt von 2018 mehr als kompensieren, als die Zahl der Passagiere von 24,6 Millionen (2017) auf 24,3 Millionen gesunken war. Grund war die Pleite von Air Berlin, die zu einer Lücke in 2018 geführt hatte. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht