(Registrieren)

Euler Hermes Studie: "Protektionismus-Show" geht weiter, aber kein Handelskrieg (FOTO)

Geschrieben am 30-11-2018

--------------------------------------------------------------
CEO Blog Euler Hermes
http://ots.de/mKzAUI
--------------------------------------------------------------


Hamburg (ots) -

- Welthandel verliert leicht an Fahrt: Wachstum 2019 bei 3,6% nach
3,8% in 2018
- Rund 400 neue protektionistische Maßnahmen 2018, Trend
verlangsamt sich jedoch
- Handelskrieg: Kuh noch nicht vom Eis, aber Euler Hermes erwartet
keine Eskalation, sondern Pragmatismus und konstruktivere Haltung
der USA
- Eskalation würde zwischen 0,5 und 2 Prozentpunkten (pp)
Wirtschaftswachstum kosten
- Top Märkte mit steigender Nachfrage bleiben die USA vor China und
Deutschland
- Exporteure in China, Amerika, Indien und Deutschland mit größten
Zugewinnen

Der G20-Gipfel in Buenos Aires dieser Tage wird zu einer Art
"Showdown" zwischen den Machthabern der USA und China. Kommt es zum
Handelskrieg oder nicht? Trump will dabei auf sein Bauchgefühl
vertrauen. Das lässt zunächst wenig Gutes erahnen. Trotzdem erwartet
der weltweit führende Kreditversicherer Euler Hermes in seiner
aktuellen Studie zum Welthandel mit dem Titel "The show must go on"
keine Eskalation zum Handelskrieg.

Insgesamt ist das Ende des weltweiten Konjunkturzyklus' in Sicht.
Das wirkt sich auch auf den Welthandel aus. Das Wachstum verlangsamt
sich 2019 auf voraussichtlich 3,6% (2018: 3,8%).

"Die 'Protektionismus-Show' geht allerdings auch 2019 weiter, sagt
Ludovic Subran, Chefvolkswirt von Euler Hermes und stellvertretender
Chefvolkswirt der Allianz. "Bis einschließlich September haben wir
2018 bereits knapp 300 neue protektionistische Maßnahmen gezählt. Bis
zum Jahresende dürfte die Zahl auf rund 400 neue Handelsbarrieren
steigen. Das bedeutet aber auch, dass das Spektakel etwas an Dynamik
verliert. 2017 waren es noch 560 neue Maßnahmen."

Bei einer Eskalation zum Handelsstreit (mit durchschnittlichen
US-Zöllen über 6%) würde die Weltwirtschaft voraussichtlich 0,5pp an
Wachstum einbüßen. Ein Handelskrieg (US-Zölle im Schnitt über 12%)
würde ganze 2pp Wachstum beim weltweiten Bruttoinlandsprodukt (BIP)
kosten.

Handelskrieg: Kuh noch nicht vom Eis, aber amerikanischer
Pragmatismus könnte helfen

"Die Kuh ist zwar noch lange nicht vom Eis, aber wir erwarten,
dass es nicht zu einem Handelskrieg kommen wird", sagt Subran. "Die
USA nutzen in der Vorrunde Drohungen traditionell als
Verhandlungsbasis. Das Handelsabkommen ist dann das Endspiel - das
haben das umgestaltete NAFTA und das Handelsabkommen mit Südkorea
schon gezeigt. Die Einigung verkauft Trump dann geschickt als Sieg,
auf dem Weg dorthin macht allerdings auch er Zugeständnisse, nur eben
weniger lautstark. Mit den neuen Mehrheitsverhältnissen im
Repräsentantenhaus dürften die USA beim Thema Handel eine insgesamt
konstruktivere und pragmatischere Haltung einnehmen. Trotzdem darf
man gespannt sein auf seine Twitter-Meldungen vom und nach dem
G-20-Gipfel."

Einigung könnte sich bis Ende 2019 hinziehen - Unsicherheiten für
Exporteure bleiben groß

Dieser neue Pragmatismus ist ein wichtiger Baustein im
bevorstehenden Drahtseilakt der Verhandlungen. Diese dürften sich
jedoch vermutlich länger hinziehen als die Vorgänger. Sowohl China
als auch Europa sind wesentlich größere Märkte, die weniger stark von
den USA abhängig sind als Kanada, Mexiko oder Südkorea. Die Chinesen
profitieren zudem von ihrem florierenden Sicherheits-Handelsnetz mit
asiatischen Nachbarstaaten.

Allerdings ist inzwischen eine gewisse Protektionismus-Müdigkeit
auf allen Seiten sichtbar - schließlich waren die bisherigen
Maßnahmen allesamt kontraproduktiv, allen voran in den USA. Dennoch
könnte sich eine Einigung durchaus bis Ende 2019 hinziehen.

Risikopotenzial: Handelskonflikt + Brexit + Türkei + Italien +
steigende Insolvenzen

"Die Unsicherheit für Exporteure ist weiterhin hoch", sagt Ron van
het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der
Schweiz. "Sie können sich diesen nicht entziehen, denn der drohende
Handelskonflikt ist nicht allein auf den Exportfluren unterwegs - er
hat Gesellschaft von zahlreichen weiteren politischen und
wirtschaftlichen Schatten. Autozölle geistern wieder umher. Mit der
grundsätzlichen Brexit-Einigung ist auch weiterhin unklar, wie die
Handelsbeziehungen künftig im Detail aussehen werden. Hinzu kommen
große Unsicherheiten in der Türkei und in Italien und Spannungen
zwischen einzelnen Golfstaaten. Zu guter Letzt steigen auch noch die
globalen Insolvenzen an. Es ist wie im Eagles Song 'Hotel
California': Unternehmen können zwar versuchen, angesichts der
Risiken auszuchecken, aber eine Abreise ist unmöglich: Die
Komplexität holt fast jeden irgendwo ein."

Deutsche Exporteure und Wirtschaft auf Gewinnerseite beim
Welthandel

Euler Hermes geht 2018 von einem Anstieg der weltweiten
Insolvenzen um 8% aus und für 2019 um weitere 5%. Nichtsdestotrotz
stehen gerade deutsche Exporteure weiterhin auf der Gewinnerseite im
globalen Handel. Hinter China mit zusätzlichen Exporten von bis zu
146 Milliarden (Mrd.) US-Dollar (USD) in 2019, den USA (+134 Mrd.
USD) und Indien (+71 Mrd. USD) liegen die Deutschen auf Rang 4 der
erwarteten Profiteure: Bis zu 64 Mrd. USD an zusätzlichen Ausfuhren
sind 2019 für sie zu holen.

Auch bei den Importen ist Deutschland weiterhin ein attraktiver
Markt. In den USA steigt die Nachfrage nach Importen auf zusätzliche
193 Mrd. USD, China importiert mehr Waren im Wert von rund 161 Mrd.
USD und in Deutschland sind es zusätzliche 67 Mrd. USD an Einfuhren.

"Deutsche Unternehmen profitieren von dem weiterhin stabilen
Welthandel - sowohl bei Exporten als auch bei Importen", sagt Van het
Hof. "Das ist auch eine gute Nachricht für die Transportbranche und
die Umschlagplätze wie beispielsweise den Hamburger Hafen, über den
ein Großteil der Warenströme aus und nach Übersee läuft. Sowohl
Transportbranche als auch Schifffahrt können aktuell gute Nachrichten
gebrauchen - Verschuldung, Margendruck und Kreditrisiken sind hier
unverändert hoch."

Die vollständige Euler Hermes Studie zum Welthandel "The show must
go on" findend Sie hier (ENG): http://ots.de/FJU9Vq

Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den
Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt
über 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende
Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und
Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene
Monitoring System verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die
Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler
Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die
92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in 52 Ländern vertreten und
beschäftigt rund 6.050 Mitarbeiter. Euler Hermes ist eine
Tochtergesellschaft der Allianz und wird von Standard & Poor?s mit
einem Rating von AA bewertet. 2017 wies das Unternehmen einen
konsolidierten Umsatz von EUR 2,6 Milliarden aus und versicherte
weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 894 Milliarden.
Weitere Informationen auf www.eulerhermes.de, LinkedIn oder
Twitter@eulerhermes.

Hinweis bezüglich zukunftsgerichteter Aussagen: Die in dieser
Meldung enthaltenen Informationen können Aussagen über zukünftige
Erwartungen und andere zukunftsgerichtete Aussagen enthalten, die auf
aktuellen Einschätzungen und Annahmen der Geschäftsführung basieren,
und bekannte und unbekannte Risiken sowie Unsicherheiten beinhalten,
aufgrund derer die tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder
Ereignisse von den hier gemachten Aussagen wesentlich abweichen
können. Neben zukunftsgerichteten Aussagen im jeweiligen Kontext
spiegelt die Verwendung von Wörtern wie "kann", "wird", "sollte",
"erwartet", "plant", "beabsichtigt", "glaubt", "schätzt",
"prognostiziert", "potenziell" oder "weiterhin" ebenfalls eine
zukunftsgerichtete Aussage wider. Die tatsächlichen Ergebnisse,
Entwicklungen oder Ereignisse können aufgrund verschiedener Faktoren
von solchen zukunftsgerichteten Aussagen beträchtlich abweichen. Zu
solchen Faktoren gehören u.a.: (i) die allgemeine konjunkturelle Lage
einschließlich der branchenspezifischen Lage für das Kerngeschäft
bzw. die Kernmärkte der Euler-Hermes-Gruppe, (ii) die Entwicklung der
Finanzmärkte einschließlich der ?Emerging Markets? einschließlich
Marktvolatilität, Liquidität und Kreditereignisse, (iii) die
Häufigkeit und das Ausmaß der versicherten Schadenereignisse
einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen ergeben;
daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v)
Ausmaß der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii)
Wechselkursentwicklungen einschließlich des Wechselkurses EUR-USD,
(viii) Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und
aufsichtsrechtliche Änderungen einschließlich solcher bezüglich der
Währungskonvergenz und der Europäischen Währungsunion, (x) Änderungen
der Geldpolitik der Zentralbanken bzw. ausländischer Regierungen,
(xi) Auswirkungen von Akquisitionen, einschließlich der damit
verbundenen Integrationsthemen, (xii) Umstrukturierungsmaßnahmen,
sowie (xiii) allgemeine Wettbewerbsfaktoren jeweils in einem
örtlichen, regionalen, nationalen oder internationalen Rahmen. Die
Eintrittswahrscheinlichkeit vieler dieser Faktoren kann durch
Terroranschläge und deren Folgen noch weiter steigen. Das Unternehmen
übernimmt keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu
aktualisieren.



Pressekontakt:

Euler Hermes Deutschland
Antje Wolters
Pressesprecherin
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
antje.wolters@eulerhermes.com

Original-Content von: Euler Hermes Deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

665357

weitere Artikel:
  • Aktionskunst im Justizzentrum Bochum bezieht Beschäftigte und Besucher mit ein Dortmund (ots) - Künstler Johannes Wald stellt heute sein Kunstprojekt zum Themenkomplex Recht, Gerechtigkeit und Rechtsprechung der Öffentlichkeit im Justizzentrum vor. Es ist ein Kunstwerk der ganz besonderen Art, das der Künstler Johannes Wald am 30. November im Justizzentrum vorstellt. Er hat fünf in der gelben Reclam-Taschenbuch-Reihe erschienene Klassiker, die auf Recht, Gerechtigkeit und Rechtsprechung anspielen, in Kooperation mit dem Reclam Verlag neu aufgelegt, um sie jetzt im Justizzentrum in einer von ihm konzipierten mehr...

  • KfW Capital: Aufsichtsrat wählt Vorsitzende Frankfurt am Main (ots) - - Dr. Ingrid Hengster ist Aufsichtsratsvorsitzende der KfW Capital - Dr. Stefan Peiß ist stellvertretender Vorsitzender Dr. Ingrid Hengster, Vorstandsmitglied der KfW, ist einstimmig zur Aufsichtsratsvorsitzenden von der KfW Capital GmbH & Co. KG gewählt worden, Dr. Stefan Peiß, ebenfalls Vorstandsmitglied der KfW, zum stellvertretenden Vorsitzenden. Die Wahl fand gestern planmäßig auf der ersten Sitzung nach Bestellung des fakultativ eingesetzten Aufsichtsrats der 100 %igen Tochter der KfW mehr...

  • realTV: real startet Infotainment-Shopping-Plattform / Als erstes Unternehmen im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel startet real die Infotainment-Shopping-Plattform realTV auf www.real.de/realtv (FOT Düsseldorf (ots) - Als erstes Unternehmen im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel startet real die Infotainment-Shopping-Plattform realTV auf www.real.de/realtv. Das Bewegtbild-Format stellt in fünf Rubriken - superStars, genussWerke, realOrigins, unsereMarken und startUp! - innovative und besondere Produkte aus dem großen real.de Marktplatz-Angebot in unterhaltsamen Videoclips vor. Laut dem "AlixPartners Retail Festive Outlook Survey 2018" planen bereits ein Drittel aller Befragten, mehr als die Hälfte der Weihnachtsgeschenke mehr...

  • Verändertes Mikrobiom nach Kaiserschnitt beeinflusst das Immunsystem des Babys, laut einer vom Luxembourg Center for Systems Biomedicine (LCSB) durchgeführten Studie Luxemburg (ots/PRNewswire) - Wissenschaftler des Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB) der Universität Luxemburg haben zusammen mit Kollegen aus Schweden und Luxemburg beobachtet, dass bei einer natürlichen, vaginalen Geburt bestimmte Darmbakterien von der Mutter auf das Baby übertragen werden, die die körpereigene Immunabwehr stimulieren. Bei Kindern, die per Kaiserschnitt geboren werden, ist diese Interaktion verändert. "Möglicherweise erklärt das, warum per Kaiserschnitt entbundene Kinder epidemiologisch mehr...

  • Marius Tünte neuer Pressesprecher bei der UNO-Flüchtlingshilfe Bonn (ots) - Die UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn hat einen neuen Pressesprecher: Marius Tünte. Seit November 2018 verstärkt der 40-Jährige das Team als Teamleiter Kommunikation und Pressesprecher. Er übernimmt die Position von Geschäftsführer Peter Ruhenstroth-Bauer, der sie interimsweise innehatte. "Wir freuen uns, dass wir mit Marius Tünte einen Kommunikationsprofi mit viel NGO-Erfahrung für uns gewinnen konnten, der die Pressearbeit der UNO-Flüchtlingshilfe weiter ausbauen wird", so Geschäftsführer Peter Ruhenstroth-Bauer. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht