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Allgemeine Zeitung Mainz: Überlebt / Mario Thurnes zur Lindenstraße

Geschrieben am 16-11-2018

Mainz (ots) - Das Ende der Lindenstraße ist traurig. Aus
melancholischer Sicht. Aus dramaturgischer ist es längst überfällig.
Die Serie hat sich überlebt. Sie erlebte ihre Blüte in der
konservativen Ära das Bundeskanzlers Helmut Kohl. Kraft zog das Team
um Produzent und Übervater Hans W. Geißendörfer daraus, die
gesellschaftlichen Tabus jener Zeit dar- und auch in Frage zu
stellen. Der erste Kuss zweier Homosexueller im Fernsehen, der erste
Aids-Tote oder die Scheidung eines Familienvaters: Das waren alles
Aufreger. Und die Lindenstraße hat ihren Anteil daran, dass das heute
nicht mehr so ist. Doch nach über 30 Jahren ist die Zahl
gesellschaftlicher Tabus überschaubar geworden. Es gibt die Ehe für
alle, über Aids und andere Krankheiten informiert die Bundesregierung
selber und Patchwork-Familien, also alternative Lebensgemeinschaften,
haben es sogar in die Kataloge von Möbelhäusern geschafft. Die
Lindenstraße als gesellschaftlichen Aufklärer braucht es da nicht
mehr. Zwar gäbe es schon Themen, die in der Serie noch dargestellt
werden könnten. Doch den Machern ist auch die erzählerische Kraft
ausgegangen. Statt wie im Fall des an Aids erkrankten Benno
Zimmermann (Bernd Tauber) eine Geschichte zu erzählen, war es zuletzt
Standard, dass ein Taxifahrer und ein Privatdetektiv vorm Radio saßen
und über die Gefahren der Atomtechnologie philosophierten. Jede Zeit
hat ihre Serien. Die Lindenstraße hat die 80er stark mitgeprägt, die
90er ein wenig. Die Serie unserer Zeit war sie schon lange nicht
mehr.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraler Newsdesk
Telefon: 06131/485946
desk-zentral@vrm.de

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