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Deutsche Startup-Szene: Warum wir für die nächste Generation von "Hidden Champions" ein deutsches VC-Modell brauchen

Geschrieben am 31-10-2018

München (ots) - Das Startup-Netzwerk BayStartUP ist Anlaufstelle
für Gründer in Bayern und Investoren und Unternehmen aus ganz Europa.
BayStartUP-Geschäftsführer Dr. Carsten Rudolph erklärt, wie sich die
Strukturen der Finanzierungslandschaft auf die deutsche Startup-Szene
auswirken und warum Industrie und Mittelstand mit einem eigenen
VC-Modell ihre digitale Transformation beschleunigen könnten.

Wo die deutsche Startup-Szene beim Thema "Finanzierung" steht

Die Startup-Szene in Deutschland professionalisiert sich weiter.
Gerade das Thema Finanzierung läuft immer besser, vor allem in den
frühen Phasen. Problematisch sind eher die späteren: bei der
Finanzierung von größeren Runden, also im Bereich von 2 bis 8
Millionen Euro, tun sich deutsche Startups nach wie vor schwer. Ohne
eine vernünftige Anschlussfinanzierung geht Startups irgendwann die
Puste aus. Das betrifft vor allem die Gründer, die keine
High-Performer sind, sondern sich eher in einem guten Mittelfeld
bewegen - Startups, die vielleicht noch nicht alle Meilensteine
erreicht, aber im Kern doch gute und verfolgenswerte Produkte haben.
Und das ist die überwiegende Mehrheit. Diese Teams benötigen für die
nächsten Schritte meist nur wenige Millionen Euro. Deutsche VCs sind
hier sehr zurückhaltend, gleichzeitig lohnt sich bei diesen Summen
die Suche nach Kapital im Ausland auch nicht.

Warum sich VCs zurückhalten, selbst wenn eine Technologie im Kern
gut ist

VCs müssen immer an den Exit innerhalb der nächsten fünf bis zehn
Jahre denken. Diese perspektivisch mittelgroßen Unternehmen wird ein
Investor in Europa nur schwer wieder los, obwohl sie spannende neue
Technologien haben. In Europa und gerade auch in Deutschland gibt es
kaum größere Unternehmen, die ein Startup in einer solchen Situation
auch mal kaufen, auch wenn es sich "nur" auf wenige Millionen Umsatz
entwickelt hat. Und dies führt zu einem zurückhaltenden
Investitionsverhalten.

Was mit Blick auf eine bessere Kapitalausstattung für Startups
geschehen müsste

Die deutsche Industrie sollte mutiger an kleinere Übernahmen guter
technologischer Startups herangehen. Das würde automatisch den
VC-Markt beleben und auch zu stärkerer Konkurrenz unter den
Venture-Capital-Fonds führen. Generell sollten wir darüber
nachdenken, uns tendenziell vom amerikanischen VC-Modell zu lösen -
also insbesondere längere Investitionszyklen erlauben. Wir brauchen
im Grunde genommen ein deutsches VC-Modell für die nächste Generation
der "Hidden Champions"! Das kann uns gelingen mit Unternehmern und
privaten Kapitalgebern, also etwa Business Angels aus dem
Mittelstand. Sie setzen eher auf stetiges, nachhaltiges Wachstum und
nicht auf die Hockey-Stick-Kurve. Startups müssen demnach auch einmal
fünfzehn Jahre Zeit bekommen um sich zu entwickeln. Dafür gibt es
erfolgreiche Beispiele.

Chancen für die deutsche Startup-Szene und den Mittelstand

Startups bringen Modernität in den deutschen Volkswirtschaftsmix
und adressieren häufig Spezial-und Querschnittsthemen. Sie treiben
die digitale Transformation der Industrie voran. Mit ihren
Technologien können sie gerade für mittelständische Unternehmen oft
ein oder mehrere konkrete Probleme lösen. Startups sind aber für den
Mittelstand nach wie vor schwer zu identifizieren und vor allem zu
qualifizieren. Für die meisten Mittelständler ist das eine völlig
neue Welt. BayStartUP zum Beispiel vermittelt deshalb in
verschiedenen Projekten Kooperationen zwischen Startups und
Mittelstand. Die Erfahrung daraus zeigt, dass die qualitative
Vorauswahl der Teams und eine gute Vorbereitung auf beiden Seiten für
die Zusammenarbeit zwischen Startup und mittelständischem Unternehmen
einen echten Mehrwert bieten.

Was Startups auf der Suche nach Investoren und Partnern aus dem
Mittelstand beachten sollten

Startups sollten sich viel selbstbewusster bewegen und aktiv den
Kontakt zu Mittelständlern suchen, es muss nicht der x-te Accelerator
eines Großkonzerns sein. Und über eine anfangs lockere Kooperation in
Bereichen wie Entwicklung, Fertigung oder Vertrieb ergibt sich häufig
eine engere Bindung.

Über BayStartUP

BayStartUP ist das bayerische Startup-Netzwerk für Gründer,
Investoren und Unternehmen. Mit den Bayerischen Businessplan
Wettbewerben, einem umfangreichen Coaching-Angebot und Deutschlands
größtem Investoren-Netzwerk unterstützt es Startups bei der
Optimierung ihrer Strategie, dem Aufbau ihres Unternehmens und der
Suche nach Gründungs- oder Wachstumskapital. Für private und
institutionelle Investoren sichert BayStartUP einen qualifizierten
Dealflow und bietet Startup-Insights auf exklusiven Business Angel
Meetings und Investorenkonferenzen. Mit bundesweiten
Startup-Industrie-Matchings und konzeptionellen Angeboten berät
BayStartUP etablierte Unternehmen bei der Entwicklung geeigneter
Strategien für die Zusammenarbeit mit Startups. Über BayStartUP haben
Gründer Kontaktchancen zu mehr als 280 gelisteten Business Angels,
über 100 institutionellen Investoren und Finanzierungen von 50.000
EUR bis 6 Mio EUR. Pro Jahr vermittelt das Investoren-Netzwerk von
BayStartUP rund 50 Mio. Euro an Startups, insbesondere in der
Frühphase. Aus den Bayerischen Businessplan Wettbewerben gingen
bisher insgesamt mehr als 1.600 Unternehmen hervor, die heute mit ca.
11.400 Mitarbeitern am Markt aktiv sind und einen Umsatz von rund 1
Mrd. Euro erwirtschaften. Sie haben jährlich rund 400
Teilnehmer-Teams.



Pressekontakt:
BayStartUp GmbH
Thyra Andresen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
+49 89 388 38 38 14
andresen@baystartup.de

Original-Content von: BayStartUp GmbH, übermittelt durch news aktuell


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