(Registrieren)

BERLINER MORGENPOST: Harte Sanktionen gegen Riad / Kommentar von Tim Braune zu Khashoggi

Geschrieben am 20-10-2018

Berlin (ots) - Kurzform: Seit Tagen windet sich Außenminister
Heiko Maas (SPD). Sein Vorgänger Sigmar Gabriel (SPD) löste mit der
Einschätzung, die Saudis seien außenpolitische Abenteurer, eine
Eiszeit aus. Im Rückblick war Gabriels instinktsicherer Nadelstich
die Untertreibung des Jahrzehnts. Maas hatte sich bei den Saudis
gerade erst für Gabriel entschuldigt, dann wurde Khashoggi gefoltert
und ermordet. Für das schlechte Timing kann Maas nichts. Umso härter
muss er jetzt reagieren. Saudi-Arabien muss mit Wirtschaftssanktionen
und einem Lieferstopp für Waffen belegt werden.

Der vollständige Leitartikel: Mit dem Rücken zur Wand hat
Saudi-Arabien zugegeben, dass der Journalist und Kritiker des
Königshauses, Jamal Khashoggi, tot ist. Er sei bei einem "Faustkampf"
im Konsulat in Istanbul ums Leben gekommen. Sein Unglück war wohl
eher, dass das Killerkommando aus Riad einen Gerichtsmediziner mit
Knochensäge dabei hatte, um Khashoggis Leiche zu zerteilen und
verschwinden zu lassen. Wo aber bleibt der diplomatische Aufschrei
aus Berlin zu dem ungeheuerlichen Mord, der den "Reform"-Kronprinzen
Mohammed bin Salman in ein düsteres Licht rückt? Seit Tagen windet
sich Außenminister Heiko Maas (SPD). Sein Vorgänger Sigmar Gabriel
(SPD) löste mit der Einschätzung, die Saudis seien außenpolitische
Abenteurer, eine Eiszeit aus. Im Rückblick war Gabriels
instinktsicherer Nadelstich die Untertreibung des Jahrzehnts. Maas
hatte sich bei den Saudis gerade erst für Gabriel entschuldigt, dann
wurde Khashoggi gefoltert und ermordet. Für das schlechte Timing kann
Maas nichts. Umso härter muss er jetzt reagieren. Saudi-Arabien muss
mit Wirtschaftssanktionen und einem Lieferstopp für Waffen belegt
werden. Wie war das noch bei Sergej Skripal, dem Ex-Doppelagenten,
der mutmaßlich von russischen Attentätern im britischen Salisbury mit
einem Nervengift getötet werden sollte? Die USA und Europa verhängten
sofort Sanktionen gegen Moskau, viele EU-Länder, darunter auch
Deutschland, wiesen Diplomaten aus. Bleibt so eine Reaktion gegenüber
dem sunnitischen Königshaus aus, wäre das ein fatales Signal an alle
Despoten: Was schert uns ein toter Journalist, Hauptsache die
Handelsbilanz stimmt. Dass Donald Trump Riad so einen Blankoscheck
ausstellt, überrascht niemanden. Siemens-Chef Joe Kaeser, der mit
Anti-AfD-Tweets Haltung zeigte, jetzt aber bei den Scheichs buckelt,
hätte besser geschwiegen. Für Firmenbosse und Politiker muss gelten:
Europa vereint gegen Staatsterrorismus!



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

659432

weitere Artikel:
  • Hardt: Vollständige Aufklärung von saudischer Spitze gefordert Berlin (ots) - Saudi-Arabien ist und bleibt wichtig - Tötung von Kritikern ist aber nicht hinnehmbar Die saudische Regierung hat bestätigt, dass der Blogger Jamal Khashoggi durch Gewalteinwirkung im saudischen Generalkonsulat in Istanbul zu Tode gekommen ist. Hierzu erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt: "Die Tötung des regimekritischen Bloggers Kashoggi ist eine nicht hinnehmbare Menschenrechtsverletzung. Wer Regimekritiker auslöscht, tritt die elementarsten Menschenrechte mit mehr...

  • Rheinische Post: CDU-Außensprecher Hardt lehnt Rüstungsgeschäfte mit Saudi-Arabien ab Düsseldorf (ots) - Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt hat neuen Rüstungsexportgeschäften mit Saudi-Arabien eine strikte Absage erteilt und dabei auch auf den Koalitionsvertrag verwiesen. "Für neue Rüstungsexportgeschäfte gibt es ohne grundlegende Änderung der Politik Saudi-Arabiens gegenüber seinen Nachbarn keine Grundlage", sagte Hardt der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Schon im Koalitionsvertrag hätten Union und SPD festgelegt, dass es keine Waffenlieferungen an Staaten geben dürfe, die am Jemen-Krieg beteiligt seien, mehr...

  • WAZ: Ex-Finanzminister Walter-Borjans gegen GroKo-Ausstieg der SPD Essen (ots) - Obwohl die SPD derzeit in Umfragen schlecht abschneidet, rät der frühere NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans seiner Partei vom Ausstieg aus der großen Koalition ab. "Aus einer Koalition auszutreten, weil man ein schlechtes Wahlergebnis hat, finde ich genauso unsinnig wie drinzubleiben, weil man befürchten muss, bei einer Wahl schlecht abzuschneiden. Aus einer Koalition tritt man aus, wenn man vom Partner blockiert wird. Aber dazu kommt es oft gar nicht erst, weil wir von unseren Forderungen in vorauseilendem Gehorsam mehr...

  • Frankfurter Rundschau: Politische Wende nötig Frankfurt (ots) - Der verstörende Fall Kashoggi hat das Zeug, die Politik der beteiligten Akteure weiter zu verändern. Saudi-Arabien musste bereits auf internationalen Druck hin das Undenkbare tun und die Tötung des Regimegegners eingestehen. Zudem ist der arabische Kronprinz Mohammed bin Salman angeschlagen und muss um seine politische Zukunft bangen. Westliche Politikerinnen und Politiker können nicht einfach weitermachen wie bisher, weil zu viele Bürgerinnen und Bürger angewidert sind von der Bluttat des Königreichs. Auch deshalb mehr...

  • Der Tagesspiegel: CDU-Europapolitiker Brok hält zweites Brexit-Referendum für denkbar Berlin (ots) - Berlin - Der Brexit-Beauftragte der EVP-Fraktion im Europaparlament, Elmar Brok, hält eine Wiederholung der Brexit-Abstimmung in Großbritannien für denkbar. "Aus Neuwahlen könnte eine Regierung hervorgehen, die ein zweites Referendum abhalten könnte", sagte der CDU-Politiker dem Berliner "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Der vollständige Text unter: https://www.tagesspiegel.de/politik/ nach-der-grossdemonstration-in-london-referendumsbefuerworter-fuehlen -sich-gestaerkt/23212478.html Inhaltliche Rückfragen richten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht