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Studie: Finanzierung von Familienunternehmen im Umbruch, frisches Kapital benötigt (FOTO)

Geschrieben am 16-10-2018

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Download Studie
http://ots.de/rO3m0e
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Hamburg / München (ots) -

- Familienunternehmen haben weniger Schulden als
nicht-familiengeführte Betriebe und daher eine bessere
Eigenkapitalquote
- Sie zahlen allerdings mehr Zinsen für Kredite und
sind beim Working Capital- und Liquiditätsmanagement oft weniger
effizient
- Anstehende Investitionen in Innovationen und
Digitalisierung steigern künftig den Finanzierungsbedarf von
Familienunternehmen
- Nachfolger gesucht: bis zum Jahr 2022 stehen 150.000
Eigentumsübertragungen von deutschen Firmen an, oft verbunden
mit neuen Kapitalstrukturen

Deutsche Familienunternehmen haben weniger Schulden, sind
risikoscheuer und planen langfristiger als nicht familiengeführte
Betriebe. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie von Euler
Hermes und Roland Berger zum Thema "Finanzierungsstrukturen von
Familienunternehmen". Gleichzeitig weisen sie aber in einigen
Bereichen schlechtere Finanzkennzahlen auf. In den kommenden Jahren
brauchen sie für Innovationen und Investitionen in beispielsweise die
Digitalisierung frisches Kapital. Viele stehen zudem vor der
Herausforderung eines Generations- oder Eigentümerwechsels, der
häufig mit veränderten Kapitalstrukturen einhergeht. Die Finanzierung
von Familienunternehmen steht daher vor einem Umbruch.

Mehr Eigenkapital, aber höhere Zinssätze und schlechteres Working
Capital Management

"Familienbetriebe sind zwar risikoscheuer als
nicht-familiengeführte Unternehmen - aber sie managen ihre Finanzen
in manchen Bereichen auch weniger effizient", sagt Martin Wendt,
Risikoexperte von Euler Hermes und Autor der Studie in Zusammenarbeit
mit Roland Berger. "Sie zahlen im Schnitt höhere Zinssätze für ihre
Kredite und haben eine deutlich längere Kapitalbindung (Working
Capital Days). Das wirkt sich - trotz der geringeren Verschuldung und
besseren Eigenkapitalquote - negativ beim Liquiditätsmanagement aus."

Die geringere Verschuldung und höhere Eigenkapitalquote machen
Familienunternehmen von externen Geldgebern unabhängiger als andere
Firmen wie die Untersuchung auf der Grundlage von Datenanalysen und
Interviews von mehr als 700 deutschen Familienunternehmen zeigen.*
Doch das wird sich in Zukunft ändern.

Finanzierungsbedarf steigt - Banken und Private Equity Investoren
gewinnen an Bedeutung

"Die meisten Familienunternehmen benötigen in den kommenden Jahren
hohe Investitionen in Innovationen und Digitalisierung. Sie haben
zwar eine solide Kapitalstruktur und aktuell großen finanziellen
Spielraum. Doch mit den jetzt geplanten Investitionen stoßen auch sie
an ihre Grenzen. Dadurch steigt ihr Interesse an einer Zusammenarbeit
mit Kapitalgebern. Banken und Investoren mit maßgeschneiderten und
wachstumsorientierten Finanzierungslösungen bieten sich jetzt gute
Einstiegschancen in einem attraktiven Markt", sagt Matthias Holzamer,
Partner von Roland Berger.

Neben der traditionellen Hausbankfinanzierung bieten Private
Equity Investoren für bestimmte Finanzierungsanlässe eine
Alternative, um den erhöhten Finanzierungsbedarf zu decken. Bei
vielen Familienunternehmen ist der Gang zur Hausbank jedoch immer
noch der präferierte Weg, um insbesondere umfangreiche Kontrollrechte
und Steuerungsrechte zu vermeiden. Gleichzeitig verbessert die
Beteiligung externer Investoren erfahrungsgemäß aber auch die
Managementfähigkeiten und den Professionalisierungsgrad in der
Unternehmensführung. Dies ist angesichts der in den kommenden Jahren
anstehenden großen Herausforderungen wichtig.

Neue Märkte und Geschäftsfelder, digitale Technik bergen Risiken
und kosten Geld

"Der Exportanteil von deutschen Familienunternehmen steigt
schätzungsweise von durchschnittlich 36 auf 40 Prozent weiter an. Das
erhöht nicht nur den Kapitalbedarf, sondern birgt auch Risiken", sagt
Wendt. "Auch die Diversifizierung in neue Geschäftsfelder erfordert
oft eine andere Expertise und kostet Geld."

Mehr als die Hälfte der deutschen Familienunternehmen plant den
Einstieg in neue Bereiche und Investitionen in digitale Technik.
Jedes zweite Unternehmen will zudem deutlich mehr als bisher für
langfristige Anlagegüter ausgeben.

Wanted: Nachfolger mit Know-How

"Eine weitere große Herausforderung für viele Familienunternehmen
ist das Thema Nachfolge. Allein bis zum Jahr 2022 stehen 150.000
Eigentumsübertragungen von deutschen Firmen an. Sie erfordern nicht
nur ein tiefes Verständnis der Besonderheiten von
Familienunternehmen, sondern sind häufig auch mit einer Veränderung
der Kapitalstruktur verbunden", sagt Holzamer.

Externe Nachfolger tendieren häufig zu einer weniger konservativen
Unternehmensführung und zeigen sich offener für schuldenfinanzierte
Investitionen. Nach der Eigentumsübertragung werden zudem in den
meisten Fällen kostenaufwändige organisatorische und strategische
Veränderungen vorgenommen, die - zusätzlich zum teilweise vorhandenen
Investitionsstau - zu erhöhtem Finanzierungs-bedarf führen.

*Im Zuge der Studie wurden die anonymisierten Datensätze von rund
700 Familienunternehmen auf finanzielle Aspekte analysiert. 74
Unternehmen beantworteten zusätzlich einen detaillierten Fragebogen
zum Einfluss der Familienstruktur auf ihre Unternehmensführung. Die
ca. 700 Unternehmen wurden nach folgenden Kriterien ausgewählt:
Beschränkung auf Deutschland, Rechtsform einer großen
Kapitalgesellschaft, zu mindestens 50% im Besitz einer Familie,
Verfügbarkeit der Bilanzen für die letzten 5 Jahre oder mehr. Um als
"große Kapitalgesellschaft" zu gelten, muss ein Unternehmen in
Deutschland zwei der folgenden drei Kriterien erfüllen: Bilanzsumme
>20 Mio. EUR; Umsatz >40 Mio. EUR; Jahresdurchschnitt der
Beschäftigtenzahl >250

Download der Studie:
https://www.eulerhermes.de/presse.html
www.rolandberger.de/pressemitteilungen

Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den
Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt
über 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende
Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und
Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene
Monitoring System verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die
Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler
Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die
92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in 52 Ländern vertreten und
beschäftigt rund 6.050 Mitarbeiter. Euler Hermes ist eine
Tochtergesellschaft der Allianz und wird von Standard & Poor?s mit
einem Rating von AA bewertet. 2017 wies das Unternehmen einen
konsolidierten Umsatz von EUR 2,6 Milliarden aus und versicherte
weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 894 Milliarden.
Weitere Informationen auf www.eulerhermes.de, LinkedIn oder
Twitter@eulerhermes.

Roland Berger

Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit
führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und
europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 34 Ländern ist
das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv.
Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen
Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine
un-abhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 220
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einschließlich der branchenspezifischen Lage für das Kerngeschäft
bzw. die Kernmärkte der Euler-Hermes-Gruppe, (ii) die Entwicklung der
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Häufigkeit und das Ausmaß der versicherten Schadenereignisse
einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen ergeben;
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(viii) Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und
aufsichtsrechtliche Änderungen einschließlich solcher bezüglich der
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der Geldpolitik der Zentralbanken bzw. ausländischer Regierungen,
(xi) Auswirkungen von Akquisitionen, einschließlich der damit
verbundenen Integrationsthemen, (xii) Umstrukturierungsmaßnahmen,
sowie (xiii) allgemeine Wettbewerbsfaktoren jeweils in einem
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Terroranschläge und deren Folgen noch weiter steigen. Das Unternehmen
übernimmt keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu
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Pressekontakt:

Euler Hermes Deutschland
Antje Wolters
Pressesprecherin
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
antje.wolters@eulerhermes.com

Roland Berger
Claudia Russo
Head of Marketing & Communications
Germany, Austria and Switzerland
Tel.: +49 89 9230-8190
E-mail: Claudia.russo@rolandberger.com

Original-Content von: Euler Hermes Deutschland, übermittelt durch news aktuell


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