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Nutzfahrzeug-Klimaanlagen: DBU will umweltverträglichere Kältemittel als Standard sehen / Generalsekretär Bonde besuchte Messestand des DBU-Umweltpreisträgers Konvekta auf IAA

Geschrieben am 21-09-2018

Hannover (ots) - Ein Zeichen setzen für den Klimaschutz - das hat
die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit dem von ihr verliehenen
Deutschen Umweltpreis als höchstem Umweltpreis Europas in 26 Jahren
schon mehrfach getan. 2007 - vor elf Jahren - wurden in Aachen der
Gründer der Schwalmstädter Firma Konvekta, Carl H. Schmitt, und sein
langjähriger Entwicklungsleiter Prof. Dr.-Ing. Jürgen Köhler
ausgezeichnet. Sie hatten mit relativ bescheidenen Mitteln wichtige
Vorarbeiten für den möglichen Einsatz von Kohlendioxid (CO2) als
Kältemittel in der Nutzfahrzeug-Klimatisierung geleistet. Das ist
laut Umweltbundesamt 1.430-mal weniger klimaschädlich als bisher
verwendete Kältemittel. Doch Standard ist CO2 auch heute vor allem
bei Bussen und Lkw noch immer nicht. DBU-Generalsekretär Alexander
Bonde: "Nach anfänglichem Zögern stellt jetzt die deutsche
Pkw-Branche auf umweltverträglichere Alternativen um und nimmt damit
weltweit eine Vorreiterrolle ein. Das muss auch im Nutzfahrzeugbau
Standard werden."

"Funktionstüchtigkeit dieser Technik demonstriert und bewiesen,
dass es auch umweltfreundlich geht"

Bonde stattete heute in Hannover dem Messestand des
Umweltpreisträgers auf der IAA Nutzfahrzeuge einen Besuch ab. Das
Gespann Köhler/Schmitt war damals von der DBU ausgezeichnet worden,
weil aus undichten Klimaanlagen, bei Unfällen oder bei der Wartung
und Entsorgung von Autos eingesetzte Kältemittel regelmäßig
entwichen. Die seien aber mitverantwortlich für den Treibhauseffekt -
in großen Dimensionen, wie die DBU damals betonte: Der
Kohlendioxid-Ausstoß rund zweieinhalb Millionen sparsamer Kleinwagen
mit einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern könnte durch den
Einsatz alternativer Kältemittel kompensiert werden.

Technologie über 15 Jahre bis zur Serieneinführung vorangetrieben

Trotz erheblicher technischer und finanzieller Risiken hätten
Schmitt und Köhler die Entwicklung dieser Technologie über 15 Jahre
maßgeblich und bis zur Serieneinführung im Nutzfahrzeugbau
vorangetrieben und damit in einer Branche, die eher von
Großunternehmen geprägt sei. Bonde: "Die deutsche Automobilindustrie
hat sich infolge einer intensiven öffentlichen Diskussion dazu
entschieden, beginnend im Hochpreissegment in ihren Klimaanlagen die
heutigen Kältemittel durch umweltfreundliches Kohlendioxid zu
ersetzen. Maßgebliche Anstöße für diese Technologie sind auch auf die
Firma Konvekta zurückzuführen. Sie hat die Funktionstüchtigkeit
dieser Technik demonstriert und bewiesen, dass es auch nachhaltig und
umweltfreundlich geht." Herausforderung für die Hersteller sei, dass
für den Einsatz neuer synthetischer Kältemittel in den Klimaanlagen
nur geringe Änderungen an der bestehenden Technik notwendig seien,
während beim Einsatz von CO2 eine komplett neue Klimaanlage
entwickelt werden müsse. Daher benötige der Produktionshochlauf
solcher CO2-Klimaanlagen erfahrungsgemäß einen gewissen Zeitraum.

Elektromobilität kann CO2 den Weg bahnen

Gerade der nun eingeschlagene Weg in die Elektromobilität müsse
eigentlich, so Bonde, dem CO2 nachdrücklich den Weg bahnen. Es könne
nämlich nicht nur als Kältemittel zum Kühlen, sondern auch in
Wärmepumpen für die Fahrzeugheizung genutzt werden, womit im
Vergleich zu einer herkömmlichen Dieselheizung deutlich Energie
eingespart und der Ausstoß von Schadstoffen verringert werden könnte.
Dass heute Omnibusse nur auf speziellen Kundenwunsch mit
CO2-Klimaanlagen ausgestattet würden, müsse bald eine "Fußnote der
Automobilgeschichte" sein, so Bonde: "Im Interesse des Klimaschutzes
spricht sich die DBU nachdrücklich dafür aus, CO2 auch im
konventionellen Bau von Bussen und Lkw als Standard einzusetzen."

Hohe Kälteleistung, nicht brennbar und kostengünstig verfügbar

Seit dem 1. Januar 2017 dürfen neue Klimaanlagen von Pkw und
leichten Nutzfahrzeugen nur noch mit Kältemitteln mit einem kleinen
Treibhauspotenzial (unter 150) befüllt werden, wie DBU-Experte Dirk
Schötz erläutert. Als Ersatzkältemittel werde derzeit vor allem
R1234yf verwendet. Nach Ansicht des Umweltbundesamtes belegt eine
Studie der Schweizer Eidgenössische Materialprüfungs- und
Forschungsanstalt (Empa) aber, dass sich aus diesem Kältemittel vor
allem Trifluoressigsäure (TFA) in der Atmosphäre bildet. Die extrem
wasserlösliche und algengiftige Säure werde mit den Niederschlägen in
die Gewässer eingetragen und gelte als schwer abbaubar. Außerdem
bilde R1234yf im Brandfall und an heißen Oberflächen giftige Stoffe
wie Fluorwasserstoff und Carbonylfluorid - ein Sicherheitsrisiko für
Insassen und Rettungskräfte, so das UBA weiter. CO2 als Kältemittel
für Fahrzeug-Klimaanlagen sei dazu eine klimafreundliche Alternative.
Es schädige das Klima weniger, habe eine hohe Kälteleistung, sei
nicht brennbar, bilde keine Zerfallsprodukte und sei weltweit
kostengünstig verfügbar.



Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -

Kontakt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon:0541|9633-521
0171|3812888
Telefax:0541|9633-198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell


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