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Nachhaltigkeit beginnt nicht erst bei den Abgasen - Anlässlich der IAA fordern GNF und SÜDWIND mehr Nachhaltigkeit beim Anbau von Naturkautschuk

Geschrieben am 19-09-2018

Bonn (ots) - Wenn die internationale Automobilausstellung ab
morgen wieder ihre Tore öffnet, präsentieren die Hersteller ihre
neuesten und innovativsten Produkte. Sofern Nachhaltigkeit überhaupt
ein Thema ist, geht es in der Regel um die Nutzungsphase, den
Kraftstoffverbrauch, Stickoxide oder Feinstaub. Doch Nachhaltigkeit
beginnt oft viel früher - bei der Gewinnung der Rohstoffe ganz am
Anfang der Wertschöpfungskette. SÜDWIND und der Global Nature Fund
weisen darauf hin, dass die Produktion eines der wichtigsten
Rohstoffe für die Automobilindustrie mit zahlreichen ökologischen und
sozialen Problemen verbunden ist. Die Rede ist von Kautschuk.

Kautschuk wird nicht nur für die Autoreifen, sondern auch für
andere Fahrzeugteile wie Dichtungen und Schläuche benötigt. Ein
großer Teil des verwendeten Kautschuks ist Naturkautschuk und stammt
aus den Tropen, vor allem aus Südostasien. Um großflächige
Kautschuk-Monokulturen anzulegen, werden - teilweise illegal -
riesige Waldgebiete gerodet, was sich entsprechend auf Artenvielfalt
und Bodenqualität auswirkt. Martin Haustermann vom Global Nature Fund
(GNF): "Naturkautschuk wird in Monokultur angebaut. Monokulturen
bieten wenige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Vogelarten gehen
zum Beispiel um 90-95 Prozent zurück. Heimische Pflanzen wachsen auf
intensiv betriebenen Plantagen oft gar nicht mehr."

Zudem kommt es bei der Anlage solcher Plantagen mitunter zu
gravierenden Menschenrechtsverletzungen: Illegale Vertreibungen von
gemeinschaftlich genutzten Wäldern, Gewalteinsatz bei der Räumung von
Siedlungen und mangelnde Entschädigung - die Liste ist lang. "Auf den
Plantagen selbst sind erzwungene Mehrarbeit und Armut aufgrund des
sehr niedrigen Lohnniveaus keine Seltenheit", meint Irene Knoke,
wissenschaftliche Mitarbeiterin bei SÜDWIND. "Aber auch die
kleinbäuerlichen Betriebe, die noch immer einen Großteil der
Produktion bestreiten, leiden unter den anhaltend niedrigen Preisen",
so Knoke weiter. Die beiden Bonner Organisationen SÜDWIND und Global
Nature Fund (GNF) widmen sich in dem Projekt "Nachhaltiger Anbau von
Naturkautschuk", das vom Umweltbundesamt finanziert wird, daher der
Frage, wie die Situation verbessert werden kann.

Erst langsam beginnt die Kautschukbranche, sich dem Thema
anzunehmen. Einige Reifenhersteller haben sich bereits dazu
verpflichtet, entwaldungsfreie Lieferketten einzuhalten. Auch andere
Themen rücken nun stärker in den Fokus. Ein großes Problem bleibt
aber, dass die Hersteller meist nicht wissen, woher der von ihnen
bezogene Naturkautschuk kommt.

Dass es auch anders geht, zeigen einige Vorreiter in der
Kautschukbranche. So enthalten mit "Fair Rubber" zertifizierte
Matratzen, Kondome, Schuhe, Handschuhe und andere Produkte
Naturkautschuk, das aus nachhaltiger FSC-Bewirtschaftung kommt und
den kleinbäuerlichen Betrieben eine Prämienzahlung sichert.

Anlässlich der IAA fordern GNF und SÜDWIND, dass die Missstände im
Anbau von Naturkautschuk so schnell wie möglich abgebaut werden.

Eine Informationsveranstaltung zu nachhaltigen Naturkautschuk
findet am 26. September in Bonn statt. Interessierte sind eingeladen,
sich für die Veranstaltung anzumelden: http://ots.de/US8G6S

Weitere Informationen zum Projekt:
http://www.business-biodiversity.eu/de/naturkautschuk



Pressekontakt:
Irene Knoke
SÜDWIND
Tel.: 0228 763698-13
knoke@suedwind-institut.de

Martin Haustermann
Global Nature Fund
Tel.: 0228 1848694-13
haustermann@globalnature.org

Original-Content von: SÜDWIND e.V., übermittelt durch news aktuell


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