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Baukindergeld: Familien im Osten und in Teilen Bayerns profitieren, der Rest kaum

Geschrieben am 13-09-2018

Nürnberg (ots) - Das Baukindergeld bringt in den meisten Regionen
Deutschlands nur geringe Erleichterung für Familien, hauptsächlich im
Osten und nordöstlichen Bayern profitieren Immobilienkäufer - das
zeigt eine Analyse von immowelt.de / Die niedrigste Quote verzeichnet
der Landkreis Starnberg (2,6 Prozent), gefolgt von Hamburg (2,7
Prozent) und dem Landkreis Main-Taunus-Kreis (2,8 Prozent) /
Baukindergeld Plus in Bayern: In München werden 4,4 Prozent
übernommen, im Landkreis Hof 29,1 Prozent

Ab 18. September können Familien das von der Bundesregierung
beschlossene Baukindergeld beantragen. Wie stark der Effekt beim
Immobilienkauf ist, unterscheidet sich stark nach Region. Am meisten
profitieren Familien in den ostdeutschen Bundesländern und in
strukturschwachen Regionen wie etwa im nordöstlichen Bayern. Für
Käufer in angespannten Wohnungsmärkten, ob urbane Zentren oder
ländliches Umland, ist die Wirkung gering. Zu diesem Ergebnis kommt
eine Analyse von immowelt.de, für die der Anteil des Baukindergeldes
am Kaufpreis inklusive Nebenkosten in allen deutschen Stadt- und
Landkreisen berechnet wurde.

Demnach kostet in Hamburg eine familientaugliche Wohnung
(mindestens 4 Zimmer, ab 80 Quadratmeter) inklusive aller
Kaufnebenkosten im Median 442.265 Euro. Das Baukindergeld für eine
Familie mit einem Kind beträgt über 10 Jahre 12.000 Euro oder anders
ausgedrückt 2,7 Prozent des Kaufpreises. Damit lassen sich nicht
einmal ansatzweise die Kaufnebenkosten decken. Hinzu kommt, dass
diese direkt nach dem Kauf anfallen, die Förderung aber auf 10 Jahre
angelegt ist. Einen vergleichbar niedrigen Effekt hat der Zuschuss
auch in Frankfurt. In der Mainmetropole werden 3,0 Prozent
übernommen. In den umliegenden Landkreisen wie dem Main-Taunus-Kreis
(2,8 Prozent) oder Hochtaunuskreis (3,0 Prozent) ist der Effekt
ähnlich oder sogar geringer. Auch in Düsseldorf (3,4 Prozent),
Stuttgart (3,5 Prozent) und Berlin (3,8 Prozent) ist die Förderung
eher ein Tropfen auf den heißen Stein.

"In Ballungsräumen mit hoher Nachfrage und geringem Angebot haben
sich die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren so stark
verteuert, dass das Baukindergeld kaum Wirkung zeigen wird", sagt
Immowelt-CEO Carsten Schlabritz. "Durch das Baukindergeld wird sich
die Eigentumsquote nicht wesentlich verändern - besonders in
angespannten Wohnungsmärkten ist der Effekt zu gering", erklärt
Carsten Schlabritz. Dabei ist nicht nur in den größten deutschen
Städten und ihrem Speckgürtel die Wirksamkeit gering - auch in
hochpreisigen Studentenstädten wie Wiesbaden (3,1 Prozent), Darmstadt
(3,2 Prozent) oder Karlsruhe (3,4 Prozent) bekommen Familien mit
einem Kind nur einen geringen Anteil des Kaufpreises als Förderung.

Mehr Zuschüsse in Bayern

Für Familien in Bayern ist der Immobilienkauf besonders in den
angespannten Wohnungsmärkten mit hohen Preisen nur schwer zu
realisieren. Allerdings unterstützt die Bayerische Staatsregierung
seit 1. September Familien mit weiteren Fördergeldern. Mit dem
Baukindergeld Plus erhöht der Freistaat Bayern das Baukindergeld des
Bundes von 1.200 Euro pro Kind und Jahr über einen Zeitraum von 10
Jahren um zusätzlich 300 Euro pro Kind und Jahr. Zudem kann beim Kauf
eine von Kindern unabhängige Eigenheimzulage in Höhe von einmalig
10.000 Euro beantragt werden, womit bereits die Kaufnebenkosten zum
Teil finanziert werden können. Addiert bekommen Familien somit 25.000
Euro Unterstützung. Doch selbst damit ist die Förderquote in und um
München gering. Im Landkreis Starnberg beträgt der Anteil 2,6 Prozent
und damit so wenig wie nirgendwo sonst in Deutschland. In den
Landkreisen München (3,5 Prozent) und Miesbach (3,7 Prozent) sind die
Quoten nur minimal höher. Immerhin: In der Stadt München (4,4
Prozent) wird durch die höheren Zuschüsse prozentual mehr übernommen
als in Berlin, Hamburg oder Frankfurt.

Im Gegensatz zu den boomenden Städten führt das Baukindergeld Plus
und die Eigenheimzulage in strukturschwachen Regionen Bayerns dazu,
dass die höchsten Förderquoten der ganzen Bundesrepublik erreicht
werden. In den Landkreisen Hof (29,1 Prozent) und Wunsiedel (28,8
Prozent) sowie in der Stadt Hof (28,8 Prozent) profitieren Familien
dank niedriger Immobilienpreise am meisten.

Vorteil für Käufer im Osten

Neben den Regionen im Nordosten Bayerns sind vor allem Familien in
den ostdeutschen Bundesländern die größten Profiteure des
Baukindergeldes. Den stärksten Effekt im Osten spüren Familien im
Kyffhäuserkreis in Thüringen. Vom mittleren Kaufpreis von 52.438 Euro
für eine Immobilie mit mindestens 4 Zimmern werden dank Baukindergeld
22,9 Prozent vom Staat übernommen. Im sächsischen Vogtlandkreis (21,3
Prozent) und im Landkreis Mansfeld-Südharz (20,6 Prozent) in
Sachsen-Anhalt liegt die Quote nur minimal darunter. Generell ist
beim Effekt des Baukindergeldes keine Stadt-/Landverteilung
feststellbar, da auch in Großstädten wie Leipzig (8,3 Prozent),
Duisburg (6,8 Prozent) oder Essen (6,4 Prozent) die Quote relativ
hoch ist.

Ausführliche Tabellen zu den Ergebnissen stehen hier zum Download
bereit: http://ots.de/GtQBba

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise in den 401 deutschen
Stadt- und Landkreisen waren alle 2017 auf immowelt.de inserierten
Angebote. Die Preise sind jeweils Angebots-, keine Abschlusspreise.
Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt
nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der 2017 angebotenen
Wohnungen und Häuser mit mindestens vier Zimmern und 80 Quadratmetern
wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Für die
Berechnung der Förderquote einer Familie mit einem Kind wurden zu den
mittleren Angebotspreisen die bundeslandspezifischen Kaufnebenkosten
addiert und durch die Fördersumme von 12.000 Euro geteilt. In Bayern
wurde aufgrund vom Baukindergeld Plus und der Eigenheimzulage mit
25.000 Euro gerechnet.

Diese und andere Pressemitteilungen von immowelt.de finden Sie in
unserem Pressebereich unter presse.immowelt.de.

Über immowelt.de:

Das Immobilienportal www.immowelt.de ist einer der führenden
Online-Marktplätze für Wohnungen, Häuser und Gewerbeimmobilien.
Gemeinsam mit immonet.de verzeichnet das Immobilienportal eine
Reichweite von monatlich 48 Millionen Visits*. Immowelt.de ist ein
Portal der Immowelt Group, die mit bauen.de und umzugsauktion.de
weitere reichweitenstarke Portale betreibt und leistungsstarke
CRM-Software für die Immobilienbranche entwickelt. An der Immowelt
Group ist die Axel Springer SE mehrheitlich beteiligt. * Google
Analytics; Stand: Januar 2018



Pressekontakt:

Immowelt AG
Nordostpark 3-5
90411 Nürnberg

Barbara Schmid
+49 (0)911/520 25-808
presse@immowelt.de

Peter Groscurth
+49 (0)911/520 25-808
presse@immowelt.de

www.twitter.com/immowelt
www.facebook.com/immowelt

Original-Content von: Immowelt AG, übermittelt durch news aktuell


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