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Gesund im Mund - bei Handicap und Pflegebedarf (FOTO)

Geschrieben am 13-09-2018

Berlin (ots) -

- Die Mundgesundheit bei Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf
ist schlechter als im Bevölkerungsdurchschnitt.
- Neue präventive Leistungen sollen die Mundgesundheit in den
beiden Gruppen verbessern.

Der 25. September ist der Tag der Zahngesundheit. In diesem Jahr
steht er unter dem Motto "Gesund im Mund - bei Handicap und
Pflegebedarf".

In Deutschland leben nach Angaben des Statistischen Bundesamts 7,8
Millionen Menschen mit Schwerbehinderung. Die Zahl der
Pflegebedürftigen belief sich Ende 2015 auf rund 2,86 Millionen
Menschen. Dabei ist zu beobachten: Die Mundgesundheit von
Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung ist schlechter als die
des Bevölkerungsdurchschnitts. Der Tag der Zahngesundheit 2018
richtet den Fokus darauf, wie die Mundgesundheit speziell bei
Menschen mit einem Pflegegrad oder einer Behinderung verbessert
werden kann. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten neue präventive
Maßnahmen zur Verhütung von Zahnerkrankungen, auf die diese Menschen
seit dem 1. Juli 2018 einen Anspruch haben.

"Es ist viel zu häufig zu beobachten, dass ein Pflegegrad oder ein
körperliches Handicap in Deutschland gleichbedeutend mit einer
schlechten Mundgesundheit sind. Werden Patienten, die vormals einen
recht guten Mundgesundheitsstatus hatten, pflegebedürftig, gibt es
einen regelrechten Einbruch. Auch sind zahlreiche Regelungen der
ambulanten Betreuung nicht auf die spezifischen Belange von Menschen
mit Behinderungen ausgerichtet", erklärt Prof. Dr. Dietmar
Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). "Vor
allem das Risiko für Karies, Parodontal- und
Mundschleimhauterkrankungen ist bei Menschen mit Behinderung und
Pflegebedürftigen deutlich erhöht." Das wirkt sich negativ auf die
Gesamtgesundheit aus. Zudem schränken Schmerzen, Mundtrockenheit oder
nicht mehr alles essen zu können die Lebensqualität deutlich ein.

Neue präventive Leistungen

Diese Leistungen sollen die Mundgesundheit bei Menschen mit
Behinderungen und Pflegebedarf stärken:

- die Erhebung des Mundgesundheitsstatus', wobei der Pflegezustand
der Zähne, des Zahnfleisches, der Mundschleimhäute und des
Zahnersatzes beurteilt wird,
- die Erstellung eines Mundgesundheitsplans, der Auskunft über die
individuelle Mund- und Prothesenpflege gibt,
- die Aufklärung über die Bedeutung der Mundhygiene und über
Maßnahmen, wie die Mundgesundheit erhalten werden kann,
- das Entfernen harter Zahnbeläge.

Diese Zahnvorsorge-Leistungen können die Betroffenen zweimal
jährlich in Anspruch nehmen. Zahnärzte können die neuen
Versorgungsmaßnahmen in der Praxis, in häuslicher Umgebung und in
Pflege- bzw. Behinderteneinrichtungen durchführen. "Mit den neu
eingeführten Präventionsleistungen sind die notwendigen Grundlagen
für die Verbesserung der Versorgung aller pflegebedürftigen Menschen
und vieler Menschen mit Behinderungen geschaffen worden", freut sich
Dr. Michael Kleinebrinker, Referatsleiter beim GKV-Spitzenverband.
"Wir hoffen, dass diese Leistungen von möglichst vielen Menschen
angenommen werden. Insgesamt können bis zu vier Millionen Versicherte
davon profitieren, da nicht jeder Mensch mit Behinderung und
Pflegebedarf Unterstützung bei der Mundgesundheit benötigt."

Hilfe für die Helfer

Wie kann man im Alltag die Mundgesundheit von Pflegebedürftigen
und Menschen mit Behinderung stärken? Vor dieser Frage stehen vor
allem Angehörige und Pflegepersonal. Auch ihnen soll der Tag der
Zahngesundheit 2018 praktische Tipps an die Hand geben. "Die
Mundgesundheit von Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf hängt
insbesondere von einer sorgfältigen Mundhygiene ab. Dafür benötigen
die betroffenen Personen sowie deren Angehörige und Pflegekräfte
Zeit, die richtige Technik und die richtige Ausrüstung", sagt Dr.
Christian Rath, Geschäftsführer des Vereins für Zahnhygiene. "Zum Tag
der Zahngesundheit am 25. September 2018 möchten der Verein für
Zahnhygiene und die Deutsche Gesellschaft für Alterszahnmedizin
Pflegeeinrichtungen und Wohneinrichtungen für Menschen mit
Behinderung daher mit insgesamt 25.900 Zahnpflege-Startersets
unterstützen. Einrichtungen für Senioren und Menschen mit
Behinderung, Sanatorien, ambulante Pflegedienste und ähnliche
öffentlich-rechtliche oder gemeinnützige Einrichtungen können sich
deutschlandweit beim Verein für Zahnhygiene melden und erhalten - so
lange der Vorrat reicht - für jeden Bewohner und jede Bewohnerin ein
Mundhygiene-Starterset gratis zugesandt."

Für einen gemeinschaftlichen Einsatz zur Verbesserung der
Mundgesundheit von Menschen mit Behinderung plädiert Dr. Imke
Kaschke, diesjährige Expertin für den Bereich Behinderung und zweite
Vorsitzende der AG Zahnmedizin für Menschen mit Behinderung oder
besonderem medizinischen Unterstützungsbedarf: "In Deutschland müssen
alle gemeinsam daran arbeiten, Barrieren jeglicher Art abzubauen und
zu verstehen, dass Behinderung vor allem durch Barrieren in der
Gesellschaft entsteht. Es geht dabei nicht etwa nur um
rollstuhlgerechte Zugänge, sondern vor allem um barrierefreies
Denken. Deshalb ist es wichtig, auch die besonderen
(zahn-)medizinischen Bedarfe gerade dieser Patientengruppe stärker in
den Blickpunkt der öffentlichen Wahrnehmung zu stellen und das
Verantwortungsbewusstsein aller Beteiligten dafür zu schärfen."

Auch Prof. Dr. Ina Nitschke, diesjährige Expertin für Patienten
mit Pflegebedarf und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für
Alterszahnmedizin, wünscht sich, dass vom Aktionstag eine
Signalwirkung ausgeht: "Der Tag der Zahngesundheit 2018 ist als
Meilenstein einer Entwicklung zu sehen, die uns bereits lange
begleitet. Es ist ein wichtiges Signal, dass die Bevölkerung auf die
Veränderungen in der zahnmedizinischen Versorgung bei
Pflegebedürftigkeit aufmerksam gemacht wird. Gleichzeitig sollen
Pflegebedürftige erfahren, dass uns ihre Mundgesundheit am Herzen
liegt."

Weitere Informationen und viele Tipps für Menschen mit Behinderung
und Pflegebedürftige sowie deren Angehörige oder Pflegepersonal
finden Sie auf Twitter: www.twitter.com/tdz2509.

Über uns

Seit 1991 ist der 25. September für den Tag der Zahngesundheit
reserviert. Jedes Jahr steht eine andere Bevölkerungsgruppe im Fokus.
Ziel des Aktionstages ist es, die Öffentlichkeit über Themen der
Mundgesundheit aufzuklären und Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen
durch Prävention zu vermeiden, insbesondere durch die Förderung der
Eigenverantwortung. Rund um den 25. September finden in Ländern,
Städten und Gemeinden eine Vielzahl von Veranstaltungen statt, die
über das Schwerpunktthema informieren. Getragen wird der Tag der
Zahngesundheit vom "Aktionskreis Tag der Zahngesundheit", dem rund 30
Mitglieder aus Gesundheitswesen und Politik angehören.

Pressemappe

Pressemitteilung
www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/tdz18/01_Pressemitteilung_TdZ_2018.pdf

Statement Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der
Bundeszahnärztekammer
www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/tdz18/Statement_TdZ_2018_BZAEK.pdf

Statement Prof. Dr. Ina Nitschke, MPH, Präsidentin der Deutschen
Gesellschaft für AlterszahnMedizin und Prof. Dr. Christoph Benz,
Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für AlterszahnMedizin und
der Bundeszahnärztekammer
https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/tdz18/Statement_TdZ2018_DGAZ.pdf

Statement GKV Spitzenverband
https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/tdz18/Statement_TdZ_2018_GKV.pdf

Statement Christian Rath, Geschäftsführer des Vereins für
Zahnhygiene e.V.
https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/tdz18/Statement_TdZ_2018_VfZ.pdf

Statement Dr. Imke Kaschke, 2. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft
Zahnmedizin für Menschen mit Behinderung oder besonderem
medizinischen Unterstützungsbedarf (AG ZMB)
www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/tdz18/Statement_TdZ_2018_AG_ZMB.pdf

Interviews
https://www.youtube.com/channel/UCzSPCsUF54-LhsDWUDREVfw/videos

Logo https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/grafiken/tdz.jpg

Eine erweiterte Pressemappe finden Sie auf
www.tag-der-zahngesundheit.de



Pressekontakt:
Susanne Theisen
+49 177/652 73 74
presse@tagderzahngesundheit.de
www.tagderzahngesundheit.de

Original-Content von: Bundeszahnärztekammer, übermittelt durch news aktuell


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