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Banken und Fintechs: Verschmelzen statt Verdrängen / Zwei von drei Kreditinstituten kooperieren, 30 Prozent planen eigenes Start-up

Geschrieben am 13-09-2018

Hamburg (ots) - Die Grenzen zwischen klassischen Banken und
Fintechs verschwimmen. Das liegt an einer klaren Strategie, die die
Mehrheit der Kreditinstitute verfolgt. 64 Prozent der Banken arbeiten
in irgendeiner Form mit einem Fintech zusammen. Mehr als jedes vierte
Institut hat ein eigenes Start-up gegründet, 30 Prozent planen eine
Fintech-Einheit. Ziel der etablierten Banken ist, disruptive
Verdrängungseffekte zu vermeiden. Zudem wollen sie Probleme mit der
rückständigen eigenen IT durch das Auslagern von Aufgaben lösen. Das
sind Ergebnisse der Studie "Branchenkompass Banking 2018" von Sopra
Steria Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Viele Banken haben ihre Einstellung gegenüber Start-ups aus dem
Finanzsektor in den vergangen zwei Jahren verändert. 2016 sah knapp
ein Viertel der Bankentscheider einen Vorteil darin, Fintechs zu
kaufen oder ihre Lösungen zu integrieren. 2018 arbeitet die Mehrheit
mit einem oder mehreren Fintechs zusammen (30 Prozent), ist
finanziell beteiligt (21 Prozent) oder hat selbst ein Start-up
gegründet (28 Prozent). "Der technologische Aufholdruck ist groß. Die
Banken haben einsehen müssen, dass es zu lange dauert, bis die eigene
IT und digitale Innovationen soweit sind, bis sie mit
Fintech-Architekturen mithalten können. Deswegen ist eine logische
Folge, dass die Branche von Konfrontation auf Kooperation
umgeschwenkt ist", sagt Matthias Frerichs, Leiter Digital Banking
von Sopra Steria Consulting.

Fintechs entwickeln gezielt für Banken

Umgekehrt sind Fintechs aufgrund der oftmals fehlenden Banklizenz
in vielen Fällen auf die Zusammenarbeit mit etablierten Banken
angewiesen - was für beide Seiten Vorteile haben kann. 42 Prozent der
Bankentscheider erwarten durch die mit Hilfe von Fintechs
vorangetriebene Modernisierung an der Kundenschnittstelle eine
Stärkung des eigenen Geschäfts. Einige Fintechs stellen hierfür
gezielt ergänzende Technologien und Services für Banken bereit.
IDNow, das Personenidentifikationen und Vertragsunterschriften per
Videochat anbietet, liefert zum Beispiel mit seinem Angebot einen
Baustein in der Wertschöpfungskette der Banken.

Andere Fintech-Unternehmen spezialisieren sich auf Hilfestellung
für Banken in puncto Effizienz. Sie verkaufen zusätzliche
Dienstleistungen, deren Entwicklung durch die Banken aufgrund der
komplexen Unternehmensstrukturen langwierig und aufwendig wäre. Der
Anbieter Gini bietet beispielsweise durch seine Services zusätzliche
Geschäftsprozesse. Das Start-up extrahiert Daten aus Fotos und Scans.
Dadurch können Bankkunden eine im Voraus ausgefüllte
Überweisungsmaske im Online Banking verwenden. 47 Prozent der
befragten Bankentscheider sehen in der Effizienzsteigerung bei
Prozessen und im Backoffice das größte Potenzial einer Zusammenarbeit
mit Fintechs.

Gemeinsam gegen GAFA und BAT

Die Coopetition-Strategie bei Banken und Fintechs kommt nicht von
ungefähr. Beide Seiten wollen verhindern, dass ihnen die
Tech-Unternehmen aus den USA und aus Fernost Geschäft streitig
machen. Mehr als jeder dritte Bankmanager sieht diese Plattformen als
Konkurrenz durch ihre wachsende Kundenmacht. Mit Baidu, Alibaba und
Tencent (BAT) wollen zudem drei Internetfirmen aus China den
Bankenmarkt in Deutschland und Europa aufrollen.

Konkurrenten beim Kundenzugang

Bei aller Zusammenarbeit: Banken und Fintechs bleiben
grundsätzlich Wettbewerber, wenn es um den Kontakt zum Kunden geht.
Start-ups, die durch kundenzentrierte, preisgünstige Lösungen in
direkte Konkurrenz zu etablierten Kreditinstituten treten, suchen
häufig Partner aus dem klassischen Banking, die dann lediglich als
reiner Infrastrukturanbieter fungieren. Ein Beispiel dafür sind
Peer-to-Peer-Kreditvergabeplattformen, die Kredite zwischen
Privatpersonen vermitteln und Banken nur noch als Abwickler
benötigen. Hier verlieren die klassischen Finanzinstitute den
Kundenzugang. Auxmoney behauptet sich erfolgreich mit diesem
Geschäftsmodell. Aber auch Paypal reduziert die Bank auf eine Rolle
als reiner Abwickler.

"Banken sind gefordert, Ausrichtung und Geschäftsmodell zu
schärfen. Die Beteiligungen an mehreren kleinen statt großen Fintechs
sowie Neugründungen eigener Start-ups wie im Juni die Code Factory
der DKB Bank deuten darauf hin, dass viele Banken auf ein
Verschmelzen setzen, um sich langfristig als Tech-Bank oder
Internetplattform mit Banklizenz aufzustellen", sagt Matthias
Frerichs von Sopra Steria Consulting.

Über die Studie:

Im Frühjahr 2018 führte das Marktforschungsinstitut Research Now
im Auftrag von Sopra Steria Consulting und dem F.A.Z-Institut eine
Befragung von 109 Fach- und Führungskräften von Banken mit
Bilanzsummen über 500 Millionen Euro durch. Als Befragungsmethode
wurde CAWI (Computer Assisted Web Interviewing) eingesetzt. Teil der
Studienergebnisse sind zudem vier vertiefende Interviews mit
Entscheidern aus Banken und Sparkassen, dazugehörigen IT-Unternehmen
sowie mit Stefan Lamprecht, Mitglied der Geschäftsleitung von Sopra
Steria Consulting, über Einschätzungen und Standpunkte zur Lage und
Zukunft der Bankenbranche.

Links:
Studie bestellen: http://bit.ly/studie_bkbanking2018
Infografik: http://bit.ly/infografik_bkbanking2018

Über Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de)

Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business
Transformation Partnern in Deutschland. Als ein führender
europäischer Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria
eines der umfassendsten Angebotsportfolios für End-to-End-Services am
Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung,
Infrastrukturmanagement und Business Process Services.

Unternehmen und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra
Steria, komplexe Transformationsvorhaben, die geschäftskritische
Herausforderungen adressieren, erfolgreich umzusetzen. Im
Zusammenspiel von Qualität, Leistung, Mehrwert und Innovation
befähigt Sopra Steria seine Kunden, Informationstechnologien optimal
zu nutzen. Mit mehr als 42.000 Mitarbeitern in über 20 Ländern
erzielte Sopra Steria 2017 einen Umsatz in Höhe von 3,8 Mrd. Euro.

Die Sopra Steria Group (SOP) ist notiert an der NYSE Euronext
Paris (Compartment A) - ISIN: FR0000050809.

Weitere Informationen finden sich unter
www.soprasteria.de/newsroom



Pressekontakt:
Sopra Steria Consulting:
Nils Ritter
Tel.: +49 (0) 40 22703-8801
E-Mail: nils.ritter@soprasteria.com

Faktor 3:
Eva Klein
Tel.: +49 (0) 40 679446-6174
E-Mail: e.klein@faktor3.de

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell


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