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VAUNET-Mitgliederversammlung in Berlin: "Zeitenwende" - Vorstandsvorsitzender des VAUNET fordert zukunftsfesten Medienstaatsvertag

Geschrieben am 11-09-2018

Berlin (ots) -

- Vorstandsvorsitzender Hans Demmel einstimmig im Amt bestätigt
- Verband fordert Ausbalancierung des Wettbewerbs der privaten
Medien mit internationalen Tech-Giganten und
öffentlich-rechtlichem Rundfunk
- Fachbereich Radio für Verpflichtungen der
UKW-Sendernetzbetreiber und Absicherung von Zugang und
Auffindbarkeit privater Radioangebote auf allen Plattformen

Der VAUNET - Verband Privater Medien hat auf seiner heutigen
Mitgliederversammlung in Berlin seinen Vorstandsvorsitzenden, n-tv
Geschäftsführer Hans Demmel, einstimmig für zwei weitere Jahre im Amt
bestätigt. Ebenfalls einstimmig wiedergewählt wurden Annette Kümmel,
Senior Vice President Governmental Relations & Regulatory Affairs
ProSiebenSat.1 Media SE, als Vorsitzende des Fachbereichs Fernsehen
und Multimedia sowie Klaus Schunk, Geschäftsführer Radio Regenbogen,
als Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste. Der
Spitzenverband der privaten audiovisuellen Medien in Deutschland
vertritt rund 150 Unternehmen aus den Geschäftsfeldern TV-, Radio-,
Web- und Streamingangebote.

VAUNET-Vorstandsvorsitzender Hans Demmel forderte in seiner Rede
vor den Mitgliedern des Verbandes einen zukunftsweisenden und
zukunftsfesten Medienstaatsvertag, der die Medienvielfalt sichert:
"Die Medienlandschaft steht vor einer Zeitenwende. Wir benötigen eine
Ausbalancierung des Wettbewerbs der privaten Medien mit
internationalen Tech-Giganten auf der einen und dem
öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf der anderen Seite. Er ist mit
seinen Beitragseinahmen ebenfalls ein Gigant im Markt. In Zeiten
politscher und gesellschaftlicher Umbrüche ist ein vielfältiges und
stabiles Mediensystem der Garant für journalistische Qualität,
objektive Informationen und bietet einen wirksamen Schutz vor Fake
News. Die privaten Medienunternehmen leisten dafür einen maßgeblichen
Beitrag. Die zukünftige Regulierung von Plattformen und Suchmaschinen
und die Struktur und der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
stellen die Weichen für die zukünftige Vielfalt und Stärke unseres
Mediensystems. Wir appellieren an die Medienpolitik, hier für eine
ausbalancierte Regulierung zu sorgen, die die gewachsenen Stärken
dieses Systems nachhaltig sichert."

Demmel begrüßte, dass die Länder einen umfassenderen Entwurf für
einen Medienstaatsvertrag veröffentlicht haben: "Wir sehen, dass sich
die Länder sehr ernsthaft mit der komplexen Materie
auseinandergesetzt haben. Gleichwohl wäre an manchen Stellen eine
'progressivere Konsequenz' wünschenswert. Dies betrifft insbesondere
die Themen Rundfunkzulassung sowie die Regulierung von Suchmaschinen
und Plattformen. Für unsere Unternehmen wird es immer wichtiger, dort
auch gefunden zu werden, nur so können auch wir unseren Beitrag für
eine vielfältige gesellschaftspolitische Debatte leisten. Dazu gehört
aber auch, dass das Thema Signalschutz wirklich ernst genommen wird."

Privatradios: Sicherung von UKW-Sendernetzbetrieb, Auffindbarkeit
auf Plattformen und Digitalumstieg

Der Fachbereichsvorsitzende Radio im VAUNET, Klaus Schunk, sagte:
"Die Irritationen und Diskussionen der letzten Monate um die
Aufrechterhaltung des UKW-Marktes haben gezeigt, dass die Politik
handeln muss. Sie muss durch eine radiospezifische Regulierung die
Verbreitung des Grundversorgungsgutes Radio sichern. Das gilt
gleichermaßen für die letzte Meile der terrestrischen UKW-Verbreitung
wie für die digitalen Verbreitungswege, für DAB+ und für alle
Plattformen.

Schunk: "Die Androhung einer Abschaltung der UKW-Sendernetze durch
ihre neuen Eigentümer muss Folgen haben. Es kann nicht sein, dass ein
verfassungsrechtlich geschütztes Gut zum Spielball wirtschaftlicher
Interessen wird. Daher sollten Eigentümer von Infrastrukturen im
Telekommunikationsgesetz dazu verpflichtet werden, den Betrieb der
Senderanlagen nach Erwerb zu gewährleisten."

Gleichzeitig spricht der VAUNET sich in der Diskussion über die
zukünftige Plattformregulierung für eine Absicherung der
Radioverbreitung durch ein digitales Must-Carry und Regelungen zur
Auffindbarkeit von Hörfunkprogrammen aus. Insbesondere müsse
sichergestellt werden, dass diese Regelungen auch für neue
sprachbasierte Plattformen gelten. "Auch dort muss das private Radio
abgebildet und vom Hörer gefunden werden", so Schunk.

Schließlich warnte Schunk vor einem politisch verordneten Wechsel
der Radioübertagung von UKW auf DAB+: "Unsere Hörer empfangen
digitales Radio schon lange auch mobil über Apps oder über
Webradioangebote, immer häufiger auch mit ihrem Smartphone. DAB+ ist
schon lange nicht mehr die alleinige digitale Zukunft." Der VAUNET
warnte erneut vor einem politisch gesetzten Abschaltdatum für die
UKW-Verbreitung: "Das funktioniert schlichtweg nicht. Ein Wechsel von
UKW zu DAB+ macht nur Sinn, wenn die analoge Radionutzung tatsächlich
auf unter 10 Prozent abgesunken ist", so Schunk. Bis dahin seien die
privaten Radios wirtschaftlich auf ihre UKW-Reichweiten angewiesen.
"Eine falsche Weichenstellung wird einen dramatischen Einbruch in der
Vielfalt der Anbieter und Angebote bedeuten. Die aktuelle Entwicklung
in Norwegen nach dem Zwangsumstieg auf DAB+ zeigt, wie ein
politisches Hauruckverfahren einen Radiomarkt nachhaltig beschädigen
kann. Auch in Deutschland würde sich bei einem solchen Szenario die
Versorgung der Bevölkerung mit Informationen aus ihren Regionen
nachhaltig verschlechtern", so Schunk.

Der VAUNET weist auf die nach wie vor offene Frage der
Finanzierung eines Umstiegs der Privatradios auf den neuen
Übertragungsweg hin. "Unser Zusatzaufwand von rund 500 Millionen Euro
lässt sich nicht aus Werbung erwirtschaften. Daher braucht auch der
private Hörfunk eine Infrastrukturförderung, die bei den
öffentlich-rechtlichen Anstalten mit rund 600 Millionen Euro aus dem
Rundfunkbeitrag erfolgt. Bis heute gibt es keinen Ansatz dafür, wie
diese Förderung umgesetzt werden könnte. Gleichzeitig nehmen wir zur
Kenntnis, dass die digitale Gamingindustrie mit dreistelligen
Millionen-Eurobeträgen jährlich gefördert werden soll. Hier müssen
die Prioritäten angesichts des Verfassungsranges, den das Radio als
Teil des Rundfunks genießt, überdacht werden", sagte Klaus Schunk.

Veränderungen in den Fachbereichsvorständen

In den Fachbereichsvorständen hat es bei den Wahlen in einigen
Positionen Veränderungen gegeben:

Neu in den Vorstand des VAUNET gewählt wurde Susanne Aigner-Drews,
Discovery Networks Deutschland, die bereits seit 2016 vom Vorstand
des VAUNET kooptiert ist. Der Vorstand kooptierte in seiner
konstituierenden Sitzung zudem Dr. Torsten Rossmann, WeltN24 GmbH.

Claus Grewenig, Mediengruppe RTL Deutschland, folgt Marc Schröder,
Mediengruppe RTL Deutschland, als stellvertretender Vorsitzender des
Fachbereichs Fernsehen und Multimedia. Dr. Eva Flecken, Sky
Deutschland GmbH, wird zukünftig dem Fachbereichsvorstand angehören,
Lutz Reulecke, ebenfalls Sky Deutschland GmbH, scheidet aus dem
Fachbereichsvorstand aus.

Im Fachbereichsvorstand Radio und Audiodienste folgt Petra Lemcke,
sunshine live GmbH & Co. KG, Ulrich Hürter, ebenfalls sunshine live
GmbH & Co. KG, als Mitglied.

Über VAUNET

VAUNET ist der Spitzenverband der privaten audiovisuellen Medien
in Deutschland. Unter VAUNET - Verband Privater Medien e.V. firmiert
seit dem 21. Mai 2018 der vormalige VPRT (Verband Privater Rundfunk
und Telemedien) mit Sitz in Berlin und einem Büro in Brüssel. Zu den
vielfältigen Geschäftsfeldern der rund 150 Mitglieder gehören TV-,
Radio-, Web- und Streamingangebote.

Die Verbandsarbeit richtet sich an der konvergenten Entwicklung
der Märkte für audiovisuelle Medien aus und gestaltet auf nationaler
wie europäischer Ebene die Rahmenbedingungen aktiv mit. Der
Wirtschaftsverband hat zum Ziel, Akzeptanz für die politischen und
wirtschaftlichen Anliegen der audiovisuellen Medien zu schaffen sowie
die große gesellschaftspolitische und kulturelle Bedeutung der
Branche im digitalen Zeitalter ins Bewusstsein zu rücken.



Für Rückfragen:

Pressesprecher Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH
T | +49 30 3 98 80-101, E | hs@schultz-kommunikation.com

VAUNET - Verband Privater Medien e.V.

Stromstraße 1, 10555 Berlin
Rue des Deux Eglises 26, B-1000 Bruxelles - Büro Brüssel

T | +49 30 3 98 80-0, F | +49 30 3 98 80-148
E | info@vprt.de

www.vau.net

Original-Content von: VAUNET - Verband Privater Medien, übermittelt durch news aktuell


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