(Registrieren)

In ländlichen Regionen droht vielen Vereinen das Aus

Geschrieben am 05-09-2018

Berlin (ots) -

- Eine neue Sonderauswertung des ZiviZ-Survey 2017 - der einzig
repräsentativen Befragung zivilgesellschaftlicher Organisationen
in Deutschland - zeigt, dass sich zwischen 2006 und 2016 in
ländlichen Regionen über 15.500 Vereine aufgelöst haben, jeder
Neunte.
- Vereine in Dörfern, Gemeinden und Kleinstädten haben demnach
zunehmend Schwierigkeiten, Engagierte zu gewinnen und zu binden.
Die Digitalisierung kann helfen, die Probleme zu überwinden.
- Auftraggeber der Studie ist die Förderinitiative
"digital.engagiert" von Amazon und Stifterverband, die Vereine
und gemeinnützige Organisationen bei ihren Projektideen zur
Digitalisierung der Zivilgesellschaft unterstützt.
- Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitales im
Bundeskanzleramt, übernimmt die Schirmherrschaft der Initiative.

Das Vereinsleben im ländlichen Raum aufrecht zu erhalten, wird
durch den demografischen Wandel erschwert: Die Bevölkerung altert und
Menschen wandern ab. Hinzu kommen Nachwuchsprobleme: "Gerade jüngere
Menschen verbinden mit ehrenamtlichen Positionen nicht länger hohes
Prestige, binden sich auch nicht mehr lebenslang an einzelne
Organisationen", sagt Holger Krimmer, Geschäftsführer der ZiviZ im
Stifterverband. So verzeichnet mittlerweile nahezu jeder vierte
Verein in ländlichen Regionen erhebliche Rückgänge bei den
Engagierten-Zahlen (22 Prozent), weil Engagierte fehlen oder Vereine
ihre Ehrenamtlichen nicht langfristig binden können. In den Städten
fällt diese Zahl mit rund 14 Prozent weitaus geringer aus.
Insbesondere in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt sind Vereine
in Gefahr. Gut schneidet hingegen Baden-Württemberg ab.

Diese Entwicklung gefährde den gesellschaftlichen Zusammenhalt in
dünn besiedelten Landkreisen: "Schon heute können Kommunen und Staat
vielerorts nicht mehr dieselben Leistungen der Daseinsvorsorge wie in
der Stadt bieten und sind auf das Engagement der Bürgerinnen und
Bürger angewiesen", sagt Holger Krimmer. "Damit droht immer mehr
Menschen, von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben abgeschnitten
zu werden."

Die Studie "Vereinssterben in ländlichen Regionen -
Digitalisierung als Chance" macht deutlich, dass die verstärkte
Nutzung digitaler Technologien dem Vereinssterben auf dem Land
entgegenwirken kann: Cloud-Lösungen und Video-Konferenzen
beispielsweise ersparen lange Wege zur Vereinsarbeit. Optimierte
Arbeitsprozesse durch moderne Kommunikationswege können es
erleichtern, neue Engagierte zu gewinnen. Hier seien vor allem die
Kommunen, Bund und Länder, aber auch Unternehmen gefordert:

"Digitaler Fortschritt erleichtert es Ehrenamtlichen, sich zu
engagieren und Mitstreiter zu gewinnen. Es ist wichtig, dass Vereine
die Chancen digitaler Technologien für gute Zwecke nutzen können -
gerade auch um junge Menschen besser zu erreichen", sagt Dorothee
Bär, Staatsministerin im Bundeskanzleramt und Beauftragte der
Bundesregierung für Digitalisierung. Als Schirmherrin begleitet sie
fortan die Förderinitiative "digital.engagiert" von Stifterverband
und Amazon, in deren Kontext die aktuelle Studie veröffentlicht
wurde. Ralf Kleber, Country Manager Amazon.de und Mitinitiator der
Initiative, betont: "Digitalisierung soll nicht nur Unternehmen zu
Gute kommen. Wir wollen, dass auch die Zivilgesellschaft davon
profitiert. Dafür öffnen wir unsere Türen und stehen mit
Technologie-Expertise sowie finanzieller Unterstützung bereit."

Wie genau sich digitale Ansätze im Ehrenamt nutzen lassen, zeigt
die Studie anhand von Fallbeispielen: So reagierte die Tafel
Ginsheim-Gustavsburg e.V. in Hessen auf sinkende Engagierten-Zahlen
zum Beispiel mit einer Online-Plattform, die Sachspenden vermittelt.
Und der LandesSportBund Niedersachsen e.V. hat eine "Digitale
Geschäftsstelle" ins Leben gerufen und nutzt Cloud-Lösungen für
Aufgaben des Vorstandes. Mit den unterschiedlichen Ansätzen konnten
beide Vereine den Verwaltungsaufwand deutlich reduzieren.
Ausführliche Informationen zur Studie "Vereinssterben in ländlichen
Regionen - Digitalisierung als Chance" finden sie unter:
http://ziviz.de/landdigital.



Pressekontakt:
Presse
Peggy Groß
T 030 322982-530
peggy.gross@stifterverband.de
www.stifterverband.de

Studie "Vereinssterben in ländlichen Regionen - Digitalisierung als
Chance"
Patrick Gilroy
T 030 322982-317
parick.gilroy@stifterverband.de
www.ziviz.de

Original-Content von: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

652674

weitere Artikel:
  • Neuschwanstein bis Wartburg: In diesen deutschen Sehenswürdigkeiten schlummert das größte Solar-Potenzial (FOTO) München (ots) - Schloss Neuschwanstein, Kölner Dom, Wartburg - die Sehenswürdigkeiten in Deutschland ziehen jedes Jahr Millionen von Touristen an. Doch in welchen schlummert ungenutztes Solar-Potenzial, würde man die verfügbaren Dachflächen für die Erzeugung von Sonnenenergie nutzen? Solarexperten von E.ON haben auf Basis eigener Berechnungen den Check gemacht. Auch wenn im Mittelalter und der Renaissance noch nicht an elektrisches Licht geschweige denn Solarenergie zu denken war, haben die Architekten und Bauherren dieser mehr...

  • "Wer weiß denn sowas?" - Diese Drei sind nicht zu stoppen! Kai Pflaume, Bernhard Hoëcker und Elton gehen ab dem 1. Oktober in die nächste Runde - montags bis freitags um 18:00 Uhr im Ersten München (ots) - Bis zu 4,59 Millionen Zuschauer verfolgten in der vorigen Staffel das Vorabendquiz "Wer weiß denn sowas?". Ab Montag, 1. Oktober 2018, legt sich das ultimative Quiz-Trio des Vorabends beim Lösen der kniffligsten Fragen aus Wissenschaft, Tierwelt und dem alltäglichen Leben endlich wieder richtig ins Zeug! Moderator Kai Pflaume sorgt in 135 brandneuen Folgen dafür, dass seine Rätselmeister Bernhard und Elton sowie ihre prominenten Teamkollegen mächtig ins Grübeln kommen, um die oftmals skurrilen Fragen richtig zu mehr...

  • Safer Surfing: "123456" nicht nur aus DSGVO-Sicht kein optimales Passwort München (ots) - - Verschlüsselungen schützen User vor unbefugter Datenweitergabe und Unternehmen vor datenschutzrechtlichen Konsequenzen - Komplexe Kennwörter minimieren Risiko von Hackerangriffen und Datenmissbrauch Unsichere Passwörter, zugängliches Impressum, fehlende Verschlüsselung: Obwohl sich die meisten DSGVO-Anforderungen für Online-Anwendungen vergleichsweise einfach umsetzen lassen, gehen viele Unternehmen und Mitarbeiter auch bei einfachsten Themen weiterhin fahrlässig mit dem Datenschutz um. "Auch mehr...

  • sportwetten.de bietet "Abwrackprämie" für mybet-Kunden (FOTO) Düsseldorf (ots) - Der Düsseldorfer Wettanbieter sportwetten.de macht erneut mit einer ungewöhnlichen Aktion auf sich aufmerksam und bietet allen Kunden, des von der Insolvenz betroffenen Unternehmens mybet, eine Art "Abwrackprämie". Um den betroffenen Kunden einen Wechsel in den Düsseldorfer Hafen schmackhaft zu machen, bietet sportwetten.de einen attraktiven Bonus in Höhe des 3-fachen Wettguthaben bei mybet. Einzige Voraussetzung ist eine Einzahlung von 10 EUR auf das sportwetten.de-Wettkonto und die Übersendung eines mehr...

  • phoenix plus Erstausstrahlung: Sand - Kampf um Rohstoffe - Freitag, 07. September 2018, 09.30 Uhr Bonn (ots) - Ein Rohstoff, scheinbar unendlich verfügbar und unersetzbar für die Industrie: Sand. Die kleinen Körner sind wahre Alleskönner, kommen in Tütensuppen vor oder sind für die Glasproduktion von Nöten. Aber vor allem sind sie wichtiger Bestandteil von Zement und damit unerlässlich für die Baubranche - und Wohnungen sowie Straßen brauchen wir überall auf der Welt immer mehr. Was wir aber mit unserem Sandhunger auslösen, was er für unsere Umwelt bedeutet und warum Wüstensand keine Alternative für die Bauindustrie ist mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht