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Internationaler Tag der Indigenen Völker 2018 - Indigene Gemeinschaften in Wäldern werden von industrieller Forstwirtschaft bedroht

Geschrieben am 08-08-2018

Freiburg (ots) - Heute vor 36 Jahren, am 9. August 1982, traf sich
zum ersten Mal die UN-Arbeitsgruppe für Indigene Völker. Die
Generalversammlung der Vereinten Nationen legte dieses Datum im
Dezember 1994 schließlich als Internationalen Tag der Indigenen
Völker fest. Da der und die Beteiligung indigener Gemeinschaften für
den Forest Stewardship Council (FSC) zentrale Bedeutung hat, nutzt
die Organisation diesen Tag nutzen, um auf die Situation indigener
Gruppen weltweit hinzuweisen.

Einer von 20 Menschen gehört einem der rund 5.000 indigenen Völker
dieser Welt an. Viele dieser Völker leben und arbeiten in Wäldern und
finden dort ihre heiligen Stätten. Deshalb steht die aktive
Unterstützung ihrer Anliegen, auch in Bezug auf die
verantwortungsvolle Bewirtschaftung von Wald, im Zentrum der Arbeit
des FSC, der weltweit anerkanntesten Organisation für die
Zertifizierung von Wald und Holz. Grund für dieses Engagement ist,
dass es meist die indigenen Gruppen sind, die als erste direkt von
industriellen Aktivitäten im Wald negativ betroffen sind. Sie
verlieren für immer ihre Heimat, die Stätten ihrer Ahnen und für sie
heilige Orte. FSC ist das einzige Waldzertifizierungssystem, bei dem
die Interessen indigener Gemeinschaften in den Kernrichtlinien fest
verankert sind. Die Grundlage für den Schutz indigener Völker bildet
dabei das Prinzip drei aus den zehn weltweit gültigen Prinzipien des
FSC. Diese Prinzipien gelten für alle Forstbetriebe die sich nach den
anspruchsvollen Regeln des FSC zertifizieren lassen. In Prinzip drei
ist geregelt, welche Aufgaben ein Forstbetrieb wahrnehmen muss, der
Waldgebiete bewirtschaftet, in denen Indigene leben. Grundlegend ist
für alle Absprachen oder Entscheidungen des Forstbetriebs das Prinzip
der freiwilligen, vorherigen und in Kenntnis der Sachlage erteilten
Zustimmung. Dieses Schlüsselkonzept, abgeleitet aus der
internationalen Menschenrechtsgesetzgebung zum Schutz indigener
Völker, sorgt dafür, dass ihnen die Möglichkeit gegeben wird, ihre
Zustimmung zu einer Maßnahme vor ihrer Umsetzung zu geben. Doch wie
sieht es in der Praxis aus? Seit über 8.000 Jahren lebt das Volk der
Haida auf der Inselgruppe Haida Gwaii an der Nordküste von British
Columbia, Kanada. Lebensraum und Zentrum aller Aktivitäten der 600
Menschen dieser "First Nation" ist der Wald. Nach jahrelanger
ausbeuterischer Abholzung in den heiligen Wäldern der Haida, gehört
dem Stamm heute das FSC-zertifizierte Forstunternehmen "Taan Forest",
das sich zum einen den Werten der Haida verpflichtet und gleichzeitig
wichtig für ihre wirtschaftliche Entwicklung ist. Was der FSC dort
bietet ist nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch ein Zugang zum
globalen Holzmarkt.

Wald und Berge sind auch die Heimat des Bunun-Stammes in Taiwan.
Die Zertifizierung ihres Bambuswaldes ist nicht nur ein wichtiger
Meilenstein für das Volk, sondern auch für Land und nachhaltige
Forstwirtschaft. Mit dem ersten zertifizierten Bambus des Landes kann
eine bisherige Marktlücke geschlossen werden. Das zertifizierte
Gelände fungiert gleichzeitig als Vorbild für andere indigene
Gemeinschaften und als Beweis dafür, dass diese Bevölkerungsgruppen
im Stande sind, natürliche Ressourcen verantwortlich zu
bewirtschaften.

Was FSC leisten kann, sind ein Mitspracherecht bei relevanten
Entscheidungen und ein ökonomisches Potenzial, welches es den
indigenen Gemeinschaften ermöglicht, sich weiter zu entwickeln und
ihr Fortbestehen langfristig zu sichern. Wenn alle Akteure
zusammenarbeiten und ein respektvoller Dialog entsteht, können die
Wälder und die indigenen Gemeinschaften geschützt und der Erhalt
kultureller Güter gewährleistet werden. FSC-zertifizierte Produkte,
die es in fast allen Läden mit Holz- oder Papierprodukten gibt,
leisten dazu einen wichtigen Beitrag.

SPERRFRIST: 9. August, 0:00 Uhr

Hinweis für Medienvertreter:

Dies ist eine gekürzte Fassung des Artikels. Die vollständige
Version sowie einige Fotos mit entsprechenden Bildnachweisen stehen
Ihnen unter diesem Link zur Verfügung:
https://cloud.fsc-deutschland.de/d/b002c041da574a96a962/

Über FSC:

Der Forest Stewardship Council® (FSC®) ist eine internationale,
gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, mit Hilfe eines Siegels
ökologisch und sozial verantwortliche Waldbewirtschaftung global auf
Produkten sichtbar zu machen. Weltweit sind 200 Millionen Hektar Wald
FSC-zertifiziert, in Deutschland sind es rund 1,2 Millionen Hektar
Wald (Stand: Juli 2018).

In deutschen Wäldern steht der FSC u.a. für eine Waldwirtschaft,
die den Wald nicht übernutzt, die biologische Vielfalt fördert und
ohne Kahlschläge, Gentechnik und Pestizide auskommt. FSC setzt sich
hier für die Mehrung natürlicher Mischwälder, für den Schutz seltener
Arten und Ökosysteme sowie für faire Entlohnung und mehr
Bürgerbeteiligung ein. Als einziges Waldzertifizierungssystem wird
FSC von Umwelt- und Sozialverbänden wie z.B. WWF, Robin Wood, NABU,
BUND und IG BAU, BDF sowie IG Metall unterstützt.

Die Zertifikatsvergabe erfolgt durch unabhängige Dritte und wird
jährlich überprüft.



Pressekontakt:
Lars Hoffmann, Tel.: 0761-3865368,
E-Mail: lars.hoffmann@fsc-deutschland.de

Original-Content von: Forest Stewardship Council (FSC), übermittelt durch news aktuell


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