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Bain-Studie zum globalen Arbeitsmarkt / Die 2020er-Jahre werden eine Dekade der Extreme (FOTO)

Geschrieben am 12-07-2018

München (ots) -

Alternde Bevölkerung, neue Technologien und wachsende Ungleichheit
führen im kommenden Jahrzehnt zu Verwerfungen in Wirtschaft und
Gesellschaft

- Automatisierung droht in den Industriestaaten bis zu einem
Viertel der Jobs zu vernichten
- Deutsche Wirtschaft mit ihren führenden
Investitionsgüterherstellern profitiert von der
Modernisierungswelle
- Weltweit nehmen die Risiken für Unternehmen durch möglichen
Zinsanstieg, stärkere Regulierung und höhere Steuern zu
- Gegen Ende der Dekade bremst die Erosion der Mittelschicht sowie
das Abflauen der Investitionen die Weltwirtschaft

Über den Industriestaaten braut sich ein Sturm zusammen. In den
2020er-Jahren prallen eine rapide alternde Bevölkerung, ein
beispielloser Technologieboom und zunehmende Ungleichheit aufeinander
und sorgen für enorme Turbulenzen sowie Instabilität in Wirtschaft
und Gesellschaft. Die internationale Managementberatung Bain &
Company prognostiziert in ihrer aktuellen Studie "Labor 2030: The
Collision of Demographics, Automation and Inequality" eine lang
anhaltende Phase von massiven ökonomischen und politischen
Umwälzungen.

"Die kommende Dekade wird geprägt sein durch ein ungewöhnlich
hohes Niveau an Volatilität", betont Walter Sinn, Deutschlandchef von
Bain & Company. Schon zu Beginn der 2020er-Jahre werden Arbeitskräfte
zur Mangelware. In den USA nimmt die Zahl der Erwerbstätigen dann nur
noch minimal zu, in Westeuropa geht sie sogar zurück (Abb. 1).

Investitionsboom durch Digitalisierung

Um das Defizit am Arbeitsmarkt zu kompensieren, werden die
Unternehmen in neue Technologien investieren. Die Digitalisierung von
Produktion und Dienstleistungssektor steigert die
Arbeitsproduktivität gegenüber 2015 im Schnitt um 30 Prozent (Abb.
2). Da die Nachfrage deutlich langsamer wächst als das
Produktionspotenzial, gehen Arbeitsplätze verloren. Bis zu 25 Prozent
aller Jobs könnten in den USA abgebaut werden.

Deutschland allerdings dürfte sich von diesem Negativtrend
signifikant abheben. Die heimische Industrie liefert Maschinen und
Anlagen für die Modernisierung der Weltwirtschaft. Von der
Digitalisierung profitieren indes auch hierzulande nur etwa 20
Prozent der Berufstätigen. Das sind diejenigen, die für die
Anforderungen der Zukunft qualifiziert sind. Während ihre Gehälter
deutlich steigen, gerät die breite Mittelschicht in der kommenden
Dekade immer stärker unter Druck. Die schon heute bestehende
Ungleichheit bei den Einkommen und damit auch bei den Vermögen wird
weiter zunehmen.

Die Erosion der Mittelschicht macht sich gegen Ende der
2020er-Jahre als echte Wachstumsbremse bemerkbar. Flaut dann noch die
Investitionstätigkeit ab, weil die Mehrheit der Unternehmen
modernisiert ist, drohen weltweit Stagnation oder gar Rezession.

Große Risiken für Unternehmen

Die turbulenten 2020er-Jahre bergen hohe Risiken für Unternehmen.
So besteht beispielsweise die Gefahr erheblicher Zinsschwankungen.
Der Investitionsboom könnte zunächst einen abrupten Zinsanstieg
auslösen. Doch schwächt sich die Wirtschaft zum Ende der Dekade ab,
sinken die Zinsen wieder in Richtung Nulllinie.

Auch die sozialen Folgen von Alterung, Arbeitslosigkeit und
Ungleichheit stellen eine Bedrohung dar. Zudem kann es durch die
schnell wachsende Zahl von Rentnern, die von immer weniger
Berufstätigen unterhalten werden müssen, zu ernsthaften
Finanzierungsproblemen in den Sozialsystemen kommen. Derartige
Generationenkonflikte verschlechtern die durch die steigende
Ungleichverteilung der Einkommen ohnehin instabile politische
Situation weiter. Regierungen dürften darauf mit strikterer
Regulierung der Märkte, verschärftem Kartellrecht oder höheren
Steuern reagieren.

"Unternehmen können sich auf die extreme Volatilität der
2020er-Jahre vorbereiten", erklärt Sinn. "Gefragt sind Flexibilität
und Widerstandsfähigkeit. Und sie müssen insbesondere mit ihrem
Produktportfolio ein breiteres sozioökonomisches Spektrum abdecken.
Sich rein auf die Nachfrage einer relativ wohlhabenden Mittelschicht
zu verlassen, reicht dann nicht mehr aus."

Bain & Company

Bain & Company ist eine der weltweit führenden
Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Informationstechnologie,
Organisation, Private Equity, digitale Strategie und Transformation
sowie M&A - und das industrie- wie länderübergreifend. Gemeinsam mit
seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu
erzielen und damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im
Zentrum der ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft des
Kunden und Strategien, aus einem starken Kern heraus neue
Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer Gründung im Jahr 1973
lassen wir uns an den Ergebnissen unserer Beratungsarbeit messen.
Bain unterhält 55 Büros in 36 Ländern und beschäftigt weltweit 7.000
Mitarbeiter, 800 davon im deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain
unter: www.bain.de. Folgen Sie uns: Facebook, LinkedIn, Xing, Bain
Insights App.



Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany
Inc., Karlsplatz 1
80335 München
E-Mail: leila.kunstmann-seik@bain.com
Tel.: +49 (0)89 5123 1246
Mobil: +49 (0)151 5801 1246

Original-Content von: Bain & Company, übermittelt durch news aktuell


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