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"Der moderne Osteopath im Profifußball heißt Regenerationsmanager" / VOD-Interview mit Osteopath und Ex-Fußball-Profi Patrick Bick

Geschrieben am 22-06-2018

Wiesbaden (ots) - Er hat als Profi-Fußballer bei RB Leipzig und
Eintracht Braunschweig gekickt und weiß über Belastungs- und
Bewegungsabläufe der Spieler genauestens Bescheid: Patrick Bick ist
heute als Osteopath in Leipzig tätig und kümmert sich um die
Beschwerden seiner Patienten. Im Interview mit dem Verband der
Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. spricht das 41-jährige
VOD-Mitglied über Möglichkeiten der Osteopathie im Spitzensport und
über die Belastungen der deutschen Mannschaft bei der
Weltmeisterschaft in Russland.

VOD: Herr Bick, wie lange waren Sie selbst als Profi-Fußballer
aktiv, und wie sind Sie auf die Osteopathie aufmerksam geworden?

Patrick Bick: Insgesamt waren es 15 Jahre. Den ersten
Vertragsamateur-Vertrag unterschrieb ich mit 20 Jahren nach einer
Ausbildung zum Physiotherapeuten. Im Nachgang war es ein Glücksfall,
dem Profigeschäft mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung zu
begegnen und die Sicherheit zu haben, immer wieder in meinen
eigentlichen Beruf zurückzukehren. In einer langen Verletztenzeit
2007, stellte ich mir die Frage, wie der Weg nach dem Fußball
weitergehen sollte. Nach kurzer Recherche war mir schnell klar, dass
ich mich weiterbilden musste, um attraktiv am Arbeitsmarkt zu sein.
Jedoch war die Osteopathie-Ausbildung zu diesem Zeitpunkt nicht
kompatibel zu meinem Spielplan. Also entschloss ich mich, den
Heilpraktiker zu machen, weil ich mir so die Lernzeit einteilen
konnte. Wie Sie sich vorstellen können, wurde ich mit meinen
Physiologie- und Anatomiebüchern im Mannschaftsbus auf
Auswärtsfahrten regelmäßig veralbert und trug zu einer heiteren
Stimmung bei.

VOD: Was macht die Osteopathie auch im Spitzensport und speziell
im Profi-Fußball so erfolgreich?

Patrick Bick: Dass sie mehr als die Behandlung des
Bewegungsapparates zu bieten hat. Der moderne Osteopath im
Profifußball heißt Regenerationsmanager. Über Jahre kümmerte man sich
zu Recht sehr intensiv um Leistungssteigerung, Superkompensation und
bessere Sprintwerte. Was man aber fast völlig außer Acht ließ, war
die Regeneration. Die Regeneration reduzierte sich auf Pause,
Auslaufen (aktive Erholung), Durchblutungsförderung (Eistonne) und
Massagen.

Das können wir besser. Mit Hilfe von verschiedenen Untersuchungen,
Geräten und Proben können wir erkennen, in welchem Erholungszustand
sich der Athlet befindet. Dank unseres umfangreichen Wissens können
wir das volle Repertoire der Osteopathie ausüben, um die
Regenerationszeit zu verkürzen. Dann könnten die Trainer einen
früheren Trainingsreiz setzen und den Athleten auf einem höheren
Niveau trainieren.

VOD: Seit wann sind Sie ausgebildeter Osteopath?

Patrick Bick: Ich habe 2015 meine Osteopathieausbildung am College
Sutherland abgeschlossen.

VOD: Welche Sportler zählen zu Ihren Patienten/innen?

Patrick Bick: Natürlich habe ich viele Fußballer, aber auch
Tennisspieler, Tänzer, Judoka, Golfer, Handballer und Triathleten. Da
ich seit 2017 keine Profi- Mannschaft mehr betreue, genieße ich die
freien Wochenenden und das Abenteuer, Spieler bzw. Athleten in andere
Länder therapeutisch zu begleiten, sehr.

VOD: Welchen Belastungen sind die Nationalspieler bei der
Fußball-WM ausgesetzt, und wie müsste der Therapeutenstab Ihrer
Meinung nach darauf reagieren?

Patrick Bick: Unsere Nationalspieler sind es gewohnt, alle drei
bis vier Tage zu spielen. Was sich ändern könnte, ist der mentale,
psychische Druck, der bei einem besonderen Ereignis bzw. noch höherer
medialer Ausmaße in einer ungewohnten Umgebung schwerer tolerierbar
ist als zu Hause. Unser Bundestrainer mit seinem Betreuerstab hat es
in der Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen, wie man solche Turniere
begleiten sollte. Die medizinische Abteilung hat bislang alle
Schwierigkeiten auch immer gut lösen können.

VOD: Worauf kommt es als Osteopath während eines solch
hochklassigen Turniers an?

Patrick Bick: Ich versuche es diplomatisch auszudrücken. Durch den
engen Austausch mit Dr. Kurt Mosetter weiß ich, dass das sympathische
Nervensystem bei einem solchen Turnier sehr gefordert wird und kaum
"Auszeiten" erfährt. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der
Freizeit der Spieler. Es wäre also nicht so verkehrt, mit diesen
Strukturen zu arbeiten bzw. in den Dialog zu gehen.

VOD: Vielen Dank für das Gespräch und Ihnen weiterhin viel Erfolg!

Hintergrund:

Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin, die dem
Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen dient. Die
osteopathische Diagnose und Behandlung erfolgt ausschließlich mit den
Händen. Der Patient wird in seiner Gesamtheit betrachtet. Osteopathie
ist bei vielen Krankheiten sinnvoll und behandelt vorbeugend.

Der VOD wurde 1994 in Wiesbaden gegründet und hat mehr als 4300
Mitglieder. Der älteste und mitgliederstärkste Berufsverband
Deutschlands verfolgt im Wesentlichen folgende Ziele: Die Etablierung
des eigenständigen Berufs des Osteopathen auf qualitativ höchstem
Niveau, sachliche und neutrale Aufklärung über Osteopathie und
Qualitätssicherung im Interesse der Patienten. Darüber hinaus
vermittelt der VOD hoch qualifizierte Osteopathen.

Weitere Informationen:
Verband der Osteopathen Deutschland e.V.
Untere Albrechtstraße 15
65185 Wiesbaden
Telefon: 0 611 / 5808975 - 0
info@osteopathie.de
www.osteopathie.de



Pressekontakt:
Michaela Wehr
Tel. 0 15 20 / 2 14 71 05
presse@osteopathie.de

Original-Content von: Verband der Osteopathen e.V., übermittelt durch news aktuell


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