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Fortschritte bei Herz-Lungen-Wiederbelebung: Anästhesisten für Verknüpfung neuer Verfahren mit Reanimationsregister

Geschrieben am 20-06-2018

Nürnberg (ots) - Hände auf das Brustbein legen und bis zu
einhundertmal pro Minute herunterdrücken: So funktioniert die
Herzdruckmassage bei Patienten mit Herzstillstand. Will das eigene
Herz weiterhin nicht kräftig genug oder gar nicht schlagen, kann
heutzutage die "extrakorporale kardiopulmonale Reanimation" als
Kreislaufersatz verwendet werden, spätestens im Krankenhaus.

Dabei wird - vereinfacht gesagt - das Blut außerhalb des Körpers
von Kohlendioxid befreit und mit Sauerstoff angereichert, ähnlich dem
Prinzip einer Herz-Lungen-Maschine: "Dieses Verfahren kommt vor allem
dann zum Einsatz, wenn die Ursache für den Kreislaufstillstand
bekannt, aber noch nicht behoben ist", erklärt Professor Jan-Thorsten
Gräsner, Sprecher des Arbeitskreises Notfallmedizin in der "Deutschen
Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin" (DGAI). Ein
typisches Beispiel sei ein Herz, das durch eine Herzmuskelentzündung
so stark geschwächt wurde, dass es nie mehr aus eigener Kraft
schlagen wird.

Die DGAI ist überzeugt, dass in den nächsten Jahren zahlreiche
Patienten durch die neue Technik überleben werden, die in Fachkreisen
auch "eCPR", extracorporeal cardiopulmonary resuscitation, genannt
wird. Aber das geschieht nicht ohne weiteres: Derzeit wird ein
Konsensuspaper vorbereitet, in dem die DGAI und verschiedene andere
medizinische Fachgesellschaften einen Vorschlag zu einer
einheitlichen Anwendung der "eCPR" machen. Um sicher beurteilen zu
können, welche Möglichkeiten und Risiken damit verbunden sind, müsse
es ein Qualitätsmanagement geben, erklärt Professor Gräsner weiter.
Hierfür biete sich das "Deutsche Reanimationsregister" an. Dabei
handelt es sich um eine Sammlung von inzwischen mehr als 175 000
Datensätzen zu Reanimationen in Deutschland, Österreich, der Schweiz
und Luxemburg. Sowohl Rettungsdienste als auch Krankenhäuser tragen
ihre Ergebnisse per Internet in die Tabellen ein. Sie können dabei
vor allem auch vermerken, ob sie zur Rettung eines Patienten die
"extrakorporale kardiopulmonale Reanimation" eingesetzt haben: "Das
,Deutsche Reanimationsregister' ist zu einem wichtigen Instrument in
der Versorgungsforschung geworden", sagt Professor Gräsner. "In den
vergangenen Jahren konnten durch die Teilnehmer des Registers mehrere
national und international sehr anerkannte Studien veröffentlicht
werden." Außerdem seien die aus dem "Deutschen Reanimationsregister"
kommenden Studienergebnisse in die internationalen Leitlinien zur
kardiopulmonalen Reanimation eingeflossen. Die große Bedeutung des
"Deutschen Reanimationsregisters" zur Rettung von Patienten mit
Herzstillstand ist unbestritten. Durch die Berücksichtigung der Daten
aus der Anwendung der "extrakorporalen kardiopulmonalen Reanimation"
ist es noch hilfreicher und aussagekräftiger.



Pressekontakt:
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI)
Dr. med. Christian Hermanns
Telefon: 0171 / 837 87 38
E-Mail: presse@dgai-ev.de

Original-Content von: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), übermittelt durch news aktuell


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