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Gefahrenzone Kopf: "Ein Helm schützt - man muss ihn nur tragen!" / Unfallchirurg der Asklepios Klinik Nord empfiehlt Radfahrern, im Straßenverkehr konsequent einen Helm zu tragen (FOTO)

Geschrieben am 13-06-2018

Hamburg (ots) -

Autos haben eine Knautschzone, Fahrräder nicht. Radfahrer sollten
daher besser nicht ohne Fahrradhelm auf die Straße, rät Priv.-Doz.
Dr. Marc Schult, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Orthopädische
Chirurgie und Ärztlicher Direktor der Asklepios Klinik Nord -
Heidberg in Hamburg
(www.asklepios.com/hamburg/nord/heidberg/experten/orthopaedie/). Ein
Interview über Gefahren im Straßenverkehr und die Schutzfunktion von
Fahrradhelmen.

Kann ein Fahrradhelm vor gefährlichen Verletzungen schützen?

Priv.-Doz. Dr. Marc Schult:

Ja, im Falle eines Sturzes kann ein gut passender Helm auf jeden
Fall dazu beitragen, schwere Kopfverletzungen zu verhindern. Denn er
reduziert die Energie, die bei einem Aufprall auf den Schädel wirkt
und verringert so das Risiko, tödliche Hirnverletzungen zu erleiden,
um 60 bis 70 Prozent. Stürze sind bei Radfahrern leider keine
Seltenheit. Wer ohne Fremdeinwirkung stürzt, kann sich häufig noch
abfangen. Radfahrer, die jedoch von einem Auto getroffen werden,
stürzen so stark, dass sie zuerst mit dem Kopf auf die Straße
schlagen. Das ist insbesondere bei Kindern der Fall, weil der Kopf
bei ihnen das schwerste Körperteil ist. Deshalb haben Kinder nach
Unfällen auch deutlich öfter Kopfverletzungen als Erwachsene.

Viele lehnen es trotzdem ab, einen Helm zu tragen - weil er nicht
schick genug oder unpraktisch ist. Was raten Sie diesen Skeptikern?

Eitelkeit ist bei diesem Thema definitiv fehl am Platz. Sicherheit
geht vor! Erfreulicherweise haben Fahrradhelme in den letzten Jahren
deutlich an Akzeptanz gewonnen. Vor ein paar Jahren waren Radfahrer
mit Kopfschutz noch eine Besonderheit im Straßenverkehr. Heutzutage
gehören sie zum normalen Straßenbild dazu. Auch das Helmsortiment hat
sich enorm erweitert: Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle
in allen möglichen Formen und Farben, technische Weiterentwicklungen
haben das Tragen deutlich komfortabler gemacht. Ich habe kürzlich
Radhelme im Look einer Billardkugel oder einer Melone auf der Straße
gesehen. Auch faltbare Helme und sogenannte Airbag-Helme, die im
Augenblick eines Unfalls ausgelöst werden, sind im Angebot. Es sollte
also für jeden Geschmack etwas dabei sein.

Der Nutzen von Helmen wurde in der Vergangenheit oft in Frage
gestellt. So zeigte etwa eine Untersuchung, dass Autos Radfahrer mit
Helm enger überholten. Welche Erfahrungen machen Sie in der täglichen
Praxis?

In der Klinik sind wir uns alle einig, dass Fahrradunfälle ohne
Kopfschutz deutlich schlimmer ausgehen. Im Stadtgebiet sind die
Straßen zum Teil sehr eng, Autos parken auf den Radwegen, so dass
Radfahrer gezwungen sind, auf die Straße auszuweichen. Viele
Fahrradwege sind zudem in schlechtem Zustand. All das erhöht die
Sturzgefahr. Wir versorgen in der Notaufnahme häufig Unfallopfer, die
dank Helm ohne schwerwiegende Verletzung davon gekommen sind.
Radfahrer hingegen, die bei Bagatellstürzen keinen Helm auf hatten,
haben oftmals schwere oder gar lebensgefährliche Verletzungen. Ein
Helm schützt also - man muss ihn nur tragen!

Wie können Radfahrer Ihrer Meinung nach ihre Sicherheit im
Straßenverkehr erhöhen?

Wer häufig mit dem Rad unterwegs ist, sollte darauf achten, dass
sein Fahrrad auch wirklich verkehrstauglich ist und beispielsweise
Bremsen und Beleuchtung einwandfrei funktionieren. Als Radfahrer
sollte man zudem defensiv fahren und nicht darauf vertrauen, dass
Andere schon ausweichen werden. Verkehrsregeln gelten natürlich auch
für Fahrradfahrer, das vergessen leider viele. Ein Radler, der eine
Einbahnstraße in verkehrter Richtung befährt, kann viele Autofahrer
überfordern. Im schlimmsten Fall können sie nicht adäquat auf den
unerwarteten Gegenverkehr reagieren und es kommt zu unschönen
Kollisionen. Last but not least: Radfahrer sollten gut zu sehen sein.
Dafür gibt es beispielsweise leuchtende Westen, Helmüberzüge oder
Funktionskleidung, die mit Reflektoren ausgestattet ist. Das ist ein
besonders wichtiger Aspekt, da die Reflektoren am Rad häufig
verdreckt und somit nicht mehr sichtbar sind. Ich habe meinen
Fahrradhelm zusätzlich mit reflektierendem Klebeband ausgestattet,
damit Autofahrer mich auch bei Dunkelheit gut sehen können.

Worauf sollte man beim Kauf eines Fahrradhelms achten?

Am besten lässt man sich in einem Sportladen beraten und probiert
unterschiedliche Modelle auf. Heutzutage gibt es sogar richtige
Fachgeschäfte, die ausschließlich Helme verkaufen. Dort wird man
sicher bestens beraten. Nur ein Helm, der der Prüfnorm DIN EN 1078
entspricht, bietet auch Schutz im Straßenverkehr. Wer sportlich
unterwegs ist, sollte zudem auf eine gute Belüftung achten, sonst
schwitzt man extrem. Und bitte nicht vergessen: Viel wichtiger als
die Optik ist, dass der Helm gut passt und angenehm zu tragen ist -
denn sonst wird er nicht aufgesetzt.

Zur Person:

Priv.-Doz. Dr. Marc Schult (50)
(www.asklepios.com/hamburg/nord/heidberg/experten/orthopaedie/) ist
Ärztlicher Direktor der Asklepios Klinik Nord - Heidberg (Hamburg)
und leitet seit zehn Jahren die Orthopädie und Unfallchirurgie des
Krankenhauses. Das Ärzte-Team der Abteilung versorgt täglich
Patienten, die bei Fahrradunfällen verletzt wurden. PD Dr. Schult ist
selbst begeisterter Radfahrer. Wenn es das Wetter zulässt, legt er
die Strecken zwischen seinem Wohn- und seinem Arbeitsort mit dem Rad
zurück - täglich sind das gut 30 Kilometer.



Kontakt für Rückfragen:

Asklepios Kliniken
Konzernbereich Unternehmenskommunikation & Marketing
Tel.: (0 40) 18 18-82 66 36
E-Mail: presse@asklepios.com
24-Stunden-Rufbereitschaft der Pressestelle: (040) 1818-82 8888.

Besuchen Sie Asklepios im Internet, auf Facebook oder Youtube:
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Original-Content von: Asklepios Kliniken, übermittelt durch news aktuell


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