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E-Fuels sichern das Erreichen der Klimaziele / Prognos-Studie zu neuen flüssigen Energieträgern (FOTO)

Geschrieben am 07-06-2018

Berlin (ots) -

Flüssige erneuerbare Kraft- und Brennstoffe sind für eine
weitgehend treibhausgasneutrale Energieversorgung unverzichtbar.
Perspektivisch könnten sie zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten
und so zu einer zusätzlichen Option für mehr Klimaschutz werden. Zu
diesem Ergebnis kommt eine neue Prognos-Studie.

"Verbraucher und wichtige Wirtschaftsbereiche werden auch künftig
flüssige Energieträger benötigen", erklärt Jens Hobohm, Leiter
Energiewirtschaft und Studienleiter bei der Prognos AG. Solche Kraft-
und Brennstoffe stellen derzeit in Deutschland rund 98 Prozent der
Antriebsenergie im Verkehrssektor und etwa 22 Prozent der Heizenergie
bereit. Zudem deckt die chemische Industrie hierzulande drei Viertel
ihres organischen Rohstoffbedarfs mit Mineralöl. Will Deutschland das
klimapolitische Ziel einer 80- bis 95-prozentigen Reduktion der
Treibhausgase erreichen, sei es daher entscheidend, flüssige
Energieträger wie Kerosin, Benzin oder Diesel zunehmend
treibhausgasreduziert herzustellen, so Hobohm.

Dies ist möglich, indem erneuerbarer Strom mit Hilfe von
Elektrolyse-Wasserstoff und Kohlenstoff in einen flüssigen
Energieträger (Power-to-Liquid, PtL) umgewandelt wird. Der
Kohlenstoff kann zum Beispiel aus der Luft oder aus Biomasse gewonnen
werden (Power-and-Biomass-to-Liquid, PBtL). Das ist das Ergebnis der
Studie "Status und Perspektiven flüssiger Energieträger in der
Energiewende", in der zwei Szenarien mit 80 beziehungsweise 95
Prozent Treibhausgasreduktion in Deutschland gegenüber 1990
analysiert werden.

Bedarf in Deutschland von bis zu 2.500 Petajoule im Jahr 2050

Die Studie zeigt für die einzelnen Verbrauchsbereiche auf, wie mit
Hilfe von E-Fuels - also fast treibhausgasneutralen, synthetischen
Kraft- und Brennstoffen - die Klimaziele erreicht werden können. Das
Resultat: "Im Jahr 2050 benötigt allein der internationale Luft- und
Schiffsverkehr Deutschlands ca. 550 Petajoule Energie. Wird PtL als
Lösungsstrategie in allen Sektoren eingesetzt, werden bis zu 2000
Petajoule gebraucht. Weitere rund 500 Petajoule könnten Rohstoff für
die Chemie sein. Zusammen entspricht das rund 60 Millionen Tonnen
klassischer Raffinerieprodukte", erläutert Hobohm.

Aus heutiger Sicht kann PtL im Jahr 2050 zu Kosten zwischen 70
Cent je Liter bei optimalen Standortbedingungen und rund 1,30 Euro je
Liter erzeugt werden. Damit wäre PtL für Verbraucher je nach
Anwendung gegenüber rein strombasierten Lösungen auch preislich
wettbewerbsfähig. "Voraussetzung hierfür ist ein groß-industrieller
Einstieg in die PtL-Technologie, damit die in der Studie angenommenen
Lerneffekte erzielt und Kosten gesenkt werden können. Natürlich
sollte PtL zudem so effizient wie möglich eingesetzt werden."

Die Vorteile von E-Fuels liegen auf der Hand: Sie sind technisch
in allen Verbrauchssektoren einsetzbar. Pipelines, Tanklager,
Heizöltanks, Tankstellen sowie die bestehende Fahrzeugflotte können
weiter genutzt werden. Denn E-Fuels können genauso verarbeitet,
gespeichert, transportiert und verwendet werden wie heutige flüssige
Energieträger. Das wäre insbesondere für Verbraucher vorteilhaft.

Darüber hinaus ist eine sehr weitgehende Treibhausgasreduktion (95
Prozent) nur mit E-Fuels möglich. Auch im internationalen Rahmen
ergeben sich laut Studie günstige Effekte für Klimaschutz und Handel.
"Die Produktion von PtL würde vor allem in besonders sonnen- und
windreichen Ländern erfolgen und dort positive volkswirtschaftliche
Perspektiven eröffnen", so Hobohm. Die Importe wirken zudem
ausgleichend auf die deutsche Handelsbilanz.

Roadmap für die Markteinführung

Damit Verbraucher ihre Autos oder Heizöltanks mit E-Fuels befüllen
können, empfehlen die Studienautoren unter anderem eine Roadmap zu
entwickeln, Forschungs- und Entwicklungskapazitäten auszubauen und
einen allmählichen, aber stetigen Markthochlauf anzustreben. Hierfür
seien - je nach Phase - verschiedene regulatorische und ökonomische
Maßnahmen und Instrumente geeignet und notwendig. "Der Einstieg in
die Entwicklung weitgehend treibhausgasneutraler flüssiger
Energieträger ist unverzichtbar und somit eine No-regret-Maßnahme",
erklärt Hobohm.

Die Auftraggeber der Studie "Status und Perspektiven flüssiger
Energieträger in der Energiewende" sind: Institut für Wärme und
Oeltechnik (IWO), MEW Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland,
Mineralölwirtschaftsverband (MWV) sowie UNITI Bundesverband
mittelständischer Mineralölunternehmen.



Pressekontakt:
Institut für Wärme und Oeltechnik e. V. (IWO)
Rainer Diederichs (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Süderstraße 73 a, 20097 Hamburg
Tel +49 40 235113-42; Fax +49 40 235113-29
presse@iwo.de; www.zukunftsheizen.de/presse

Original-Content von: IWO Institut für Wärme und Oeltechnik, übermittelt durch news aktuell


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