(Registrieren)

Hessische Justizministerin fordert live bei stern TV mehr Befugnisse für Ermittler im Kampf gegen Kinderpornografie

Geschrieben am 03-05-2018

Köln (ots) - Die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann hat
sich live bei stern TV dafür ausgesprochen, dass Ermittler im Kampf
gegen Kinderpornografie mehr Rechte bekommen sollten: "Wir brauchen
neue Methoden und wir brauchen die Möglichkeit, dass Ermittler im
Netz Bilder zeigen können, um in die Foren zu kommen", sagte die
CDU-Politikerin am Mittwochabend im Gespräch mit Steffen Hallaschka.

Beim Kampf gegen Missbrauchsabbildungen stehen die Ermittler immer
wieder vor einem Problem: In einschlägigen Foren ist nur akzeptiert,
wer selbst Bilder anbietet. Die sogenannte "Keuschheitsprobe" soll
verhindern, dass sich verdeckte Ermittler in den Chats tummeln - denn
den Beamten ist es bislang untersagt, selbst Kinderpornografie zu
verbreiten. Das wissen auch die Pädokriminellen und wollen sich durch
diese Absicherung vor dem Gesetz schützen.

Eva Kühne-Hörmann befürwortet deswegen den Einsatz sogenannter
"fiktiver Bilder". Dabei handelt es sich um am Computer erstellte
Montagen, die nur scheinbar echte Missbrauchsabbildungen zeigen.
Hiermit könnten sich Ermittler laut Kühne-Hörmann das Vertrauen der
Straftäter sichern, um tiefer in die Szene einzudringen: "Im
Vordergrund muss stehen, dass wir an die Täter kommen. Und die Täter
versichern sich gegenseitig damit, dass sie Bilder ins Netz stellen,
mit denen man sich strafbar macht. Wenn man diese Bilder nicht zeigen
kann, kommt man am Ende auch nicht an die Hintermänner. Deswegen
überlegen wir, es den Ermittlern mit generierten Bildern zu
ermöglichen, an die Hintermänner zu kommen."

Auch der Vorsitzende des Vereins "gegen-missbrauch e.V.", Ingo
Fock, forderte live bei stern TV eine Anpassung der Rechtslage: "Es
ist eine gewisse Ohnmacht da. Wir fragen uns, wie man die Ermittler
unterstützen kann, und sehen auch, dass Deutschland nicht nur im
Bereich der Digitalisierung, sondern auch im Bereich der Aufklärung
ganz weit hinten ist. Die Polizei muss im Jahr 2018 ankommen und darf
nicht im Jahr 2010 stehenbleiben."

Ein Vorschlag Focks: Missbrauchsopfer könnten es der Polizei
erlauben, die Bilder, die vom eigenen Missbrauch angefertigt wurden,
zum Handel auf einschlägigen Plattformen zu nutzen - auch für die
hessische Justizministerin ist dieser Vorschlag eine "prüfenswerte
Idee". Man müsse sich aber "klarmachen, dass man damit weiter für die
Verbreitung sorgt".

Die Ungewissheit, was mit den eigenen Bildern geschehe, sei für
Missbrauchsopfer quälend - denn bislang machen sich Opfer strafbar,
wenn sie nach Bildern des eigenen Missbrauchs suchen. Viele
Betroffene wissen daher nicht, ob Aufnahmen von ihnen im Netz
kursieren. Fock forderte auch hier Unterstützung durch die Behörden:
"Wir brauchen eine Anlaufstelle, an die sich Betroffene wenden
können, um zu erfahren, ob Bilder von ihrem Missbrauch im Netz sind.
Das ist auch eine therapeutische Hilfe, um damit abzuschließen. Das
geht derzeit nicht, weil man nicht weiß, ob sich noch jemand diese
Bilder anschaut." Auch für die CDU-Politikerin ist eine solche
Einrichtung denkbar: "Ich halte das für eine sehr gute Anregung, eine
solche Stelle zu schaffen. Sie sollte aber so gut vernetzt sein, dass
sie Bilder, die sie findet, auch löschen kann."

Die Meldung ist nur mit der Quellenangabe stern TV zur
Veröffentlichung frei.



Pressekontakt:
Rückfragen: 0221 - 95 15 99 - 0

Original-Content von: STERN TV, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

636365

weitere Artikel:
  • Bundeswehr plante in den 1960er-Jahren Einsatz von Chemiewaffen Hamburg (ots) - Entgegen öffentlichen Dementis hat die Bundesrepublik in den 1960er-Jahren umfassende Planungen für den Einsatz von Chemiewaffen angestellt. Das belegen Akten der Bundeswehr und der US-Regierung, die nach jahrzehntelanger strenger Geheimhaltung offengelegt wurden und die NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung jetzt auswerten konnten. Die Recherchen zeigen, dass viele öffentliche Äußerungen von Bundesregierung und Bundeswehr nicht der Wahrheit entsprachen. Aus den Akten geht hervor, dass Verteidigungsminister Kai-Uwe mehr...

  • Abnehmen - kleine Tricks mit großer Wirkung (AUDIO) Baierbrunn (ots) - Anmoderationsvorschlag: Will man abnehmen, muss man sich mehr bewegen und seine Ernährung umstellen. Schön und gut und allgemein bekannt. Wir aber haben kleine alltagstaugliche Tricks mit großer Wirkung, die sich schnell und ohne Mühe umsetzen lassen. Dagmar Ponto berichtet: Sprecherin: Eine vollkommen unkomplizierte Abnehm-Hilfe ist, zu Mahlzeiten einen kleineren Teller zu wählen, denn Studien haben belegt, dass die verspeiste Portion um ein Drittel kleiner ausfällt, wenn der Teller nur halb so groß mehr...

  • TV-Tipp: "Voller Leben - Meine letzte Liste" - RTL II begleitet todkranke Menschen auf ihrem letzten Weg und erfüllt Herzenswünsche (AUDIO) München (ots) - Anmoderationsvorschlag: Jeder von uns hat Wünsche und Träume und hofft, dass die irgendwann später mal im Leben erfüllt beziehungsweise wahr werden. Aber was ist, wenn plötzlich eine schwere Krankheit einem den Boden unter den Füßen wegzieht und mitten aus dem Leben reißt? Auch dann sollte man seine Wünsche und Träume nicht aufgeben und weiter darum kämpfen. Warum, das sehen Sie jetzt (ab 03. Mai) in der neuen RTL II-Dokumentation "Voller Leben - Meine letzte Liste". Oliver Heinze verrät Ihnen, warum Sie mehr...

  • In der Conterganstiftung eskalieren die Auseinandersetzungen - Betroffenenvertreter ruft Oberverwaltungsgericht des Landes Nordrhein-Westfalen an Köln/Ostfildern (ots) - Die Geschichte begann, als Christian Stürmer am 4.3.2016 eine vermeintlich fehlgeleitete E-Mail erhielt, die unter anderem auch an das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von der Conterganstiftung versandt wurde. Dieser E-Mail waren - völlig ungeschützt und ungesichert - fünf Dateien angehängt, in welchen unter den jeweiligen Aktenzeichen der Betroffenen, sämtliche jemals beantragten spezifischen Leistungen, wie Hilfsmittel, die hierfür jeweils beantragte und bewilligte Summe, Widersprüche mehr...

  • Weltlachtag: Das Shenyang des Lächelns (Smiling Shenyang) setzt die Segel erneut, um die schönste Weltkarte aller Zeiten zu schaffen Shenyang, China (ots/PRNewswire) - Am 8. Mai 2018 wird Hello Smile 4.0, das Buch, das Lächeln garantiert, erneut von Shenyang aus auf Reisen gehen. Shenyang Broadcasting and Television Station plant, die schönsten Fotos lächelnder Gesichter als diesjährige "Brücke des Lächelns" zusammenzutragen, um Segenswünsche und Stärke weiterzugeben, eine "Karte des Lächelns" voller Wärme zu schaffen und all jenen, die das Buch erhalten, Glück auf ihrem Lebensweg zu bringen. Der 8. Mai ist Weltlachtag, der 1948 von der World Mental Health mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht