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TÜV-Studie: Vertrauen in den Diesel im freien Fall

Geschrieben am 26-04-2018

Berlin (ots) -

+++ Nur 6 Prozent der Bundesbürger würden noch einen Diesel kaufen
+++ Politik muss Fahrverbote verhindern
+++ TÜV-Verband fordert Digitalcheck bei abgasrelevanten Systemen

Nur noch sechs Prozent der Bundesbürger würden sich beim Autokauf
für ein Dieselfahrzeug entscheiden. Damit liegen sie in der Gunst
hinter den E-Fahrzeugen (13,6 Prozent), Fahrzeugen mit Hybridantrieb
(19,4 Prozent) und den Benzinern (48,1 Prozent). Das sind die
Ergebnisse aus einer Mobilitätsstudie, die der TÜV-Verband (VdTÜV)
veröffentlicht hat.

"Das Vertrauen in die Dieseltechnologie befindet sich im freien
Fall," erklärt Joachim Bühler, Geschäftsführer des VdTÜV. Die
mangelnde Akzeptanz der Autokäufer spiegelt sich auch in den
Zulassungszahlen wider. Betrug im Jahr 2015 der Anteil der
Selbstzünder an den Neuzulassungen noch 48 Prozent, lag er 2017 bei
38,8 Prozent. Nach dem Urteil zu den Fahrverboten waren im März 2018
nur noch 31 Prozent aller Neuzulassungen mit einem Dieselmotor
angetrieben. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Millionen
Besitzer auf älteren Dieselfahrzeugen sitzenbleiben, weil es für sie
keinen Gebrauchtwagenmarkt mehr gibt.

"Der Vertrauensverlust für den Dieselantrieb kann fatale Folgen
haben", warnt Bühler. "Wir werden effiziente und vergleichsweise
saubere Verbrennungsmotoren noch viele Jahre als Brückentechnologie
benötigen." Hier sind die Automobilindustrie und die Politik
gleichermaßen gefragt. "Die innovativen Hersteller sind absolut in
der Lage, emissionsarme Dieselmotoren auf die Straße zu bringen," so
Bühler. Für einen Diesel spricht nach wie vor sein im Vergleich zum
Benziner geringerer Spritverbrauch und CO2-Ausstoß. Bühler: "Wenn
sich die ersten Testergebnisse der Autoindustrie für neue Diesel mit
dem Abgasstandard Euro 6d-TEMP bzw. Euro 6d bestätigen, gibt es
keinen Grund mehr, die Dieseltechnologie in Frage zu stellen."

Eine wichtige Verbesserung sind bereits die auf EU-Ebene
eingeführten Tests bei der Typengenehmigung neuer Fahrzeugmodelle
unter realen Bedingungen. Der TÜV-Verband fordert aber darüber hinaus
die Einführung eines Digitalchecks bei der regelmäßigen
Hauptuntersuchung. "Es kann nicht sein, dass Manipulationen an
Abgasnachbehandlungssystemen bei den regelmäßigen Prüfungen nicht
aufgedeckt werden können, weil dafür die gesetzlichen
Rahmenbedingungen in Deutschland fehlen", erklärt Bühler. Die
EU-Kommission geht davon aus, dass fünf Prozent der defekten oder
manipulierten Fahrzeuge für 25 Prozent der Luftverschmutzung in
Europa verantwortlich sind. Die Identifikation von möglichen
Manipulationen an den Abgasnachbehandlungssystemen im Rahmen der
Hauptuntersuchung wäre ein maßgeblicher Beitrag zur Verbesserung der
Luftqualität in Deutschland.

Weitere Informationen zur Mobility Studie 2018 des VdTÜV unter
www.vdtuev.de

Zur Methodik der Studie:

Befragt wurden insgesamt 1.238 Personen, darunter 1.007 Personen
mit mindestens einem Auto im Haushalt, ab 18 Jahren in Deutschland.
Die computergestützten telefonischen Interviews (CATI) wurden in der
Zeit vom 26. Februar bis 09. März 2018 durchgeführt. Es wurden sowohl
Festnetz- wie auch MobilfunkanschluÌ^sse beruÌ^cksichtigt (Dual
Frame: 70/30).

Dazu wurde eine bevölkerungsrepräsentative, proportionale und
überschneidungsfreie Zufallsstichprobe auf Basis des Mikrozensus 2016
gezogen. Um Abweichungen aufgrund der Zufallsauswahl zu korrigieren,
wurden die Aussagen zudem auf Grundlage des Mikrozensus nach
Geschlecht, Alter, Personen im Haushalt und Bundesland gewichtet.
Damit zeichnet die Studie ein bevölkerungsrepräsentatives Bild für
Personen ab 18 Jahren in Deutschland. Bei der vorliegenden Stichprobe
kann der Anteilswert in der Grundgesamtheit um ca. ± 3 Prozent um den
Anteilswert in der Stichprobe schwanken.



Pressekontakt:
Geraldine Salborn
VdTÜV Verband der TÜV e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
T.: +49 30 760095-400
presse@vdtuev.de
www.vdtuev.de
twitter.com/vdtuev_news

Original-Content von: VdTÜV Verband der TÜV e.V., übermittelt durch news aktuell


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