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Kölner Stadt-Anzeiger: Scharfe Kritik der Kölner Laien an Kardinal Woelki Langjährige Vorsitzende des Katholikenausschusses wirft dem Erzbischof falsches Amtsverständnis, Ziellosigkeit und Tunnelblick

Geschrieben am 22-04-2018

Köln (ots) - Köln. Die langjährige Vorsitzende des Kölner
Katholikenausschusses, Hannelore Bartscherer, hat den Kölner
Erzbischof, Kardinal Rainer Woelki, ungewöhnlich scharf kritisiert.
"Ich glaube, dass Kardinal Woelki - genau wie sein Vorgänger Joachim
Meisner - ein falsches Verständnis vom Hirtenamt hat", sagte die
Laienvertreterin dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). Woelki
wolle Vorgaben machen, wo es langgeht in der Kirche. "Das hat Jesus
aber nicht gemeint, als er vom Ideal des Hirten geredet hat", so
Bartscherer. Sie vermisse im Erzbistum "eine echte, ernsthafte Suche
nach gangbaren Wegen, die nicht nur mit schönen, aber nichtssagenden
Worten gepflastert sind". Ein früher vorhandener Geist der
Synodalität und des Miteinanders habe sich vollkommen verflüchtigt.
"Das finde ich umso schlimmer, als ich heute im Erzbistum eine große
Ratlosigkeit wahrnehme. Auf allen Ebenen." Offenbar könne derzeit
keiner die Frage beantworten, wo Woelki auf dem von ihm ausgerufenen
"pastoralen Zukunftsweg" zur Gemeinde-Entwicklung hin wolle. "Die
Bistumsleitung hat mit ihrem Tunnelblick immer nur das Auge auf den
Priestern", kritisierte Bartscherer. Die Klage über fehlende
Berufungen sei Unsinn. "Das ist ein Kleingeist, der die Berufungen
von Katholikinnen und Katholiken klein redet und klein denkt, die es
zuhauf gibt. Wir vergraben ununterbrochen die Talente, vergeuden die
Ressourcen." Sie wünsche sich mehr Großzügigkeit, mehr
Experimentierfreude und mehr Zutrauen zu dem, was aus den Gemeinden
komme. "Dann müssten die Gemeinden nicht immer noch größer und größer
werden. Gemeinden, die das Erzbistum jetzt großspurig 'Sendungsräume'
nennt. Alles Quatsch, wenn ich so was höre! Auch da weiß doch keiner,
was das sein soll."



Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 2080

Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell


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