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Bain-Studie zur Innovation in der Automobilindustrie / Autobauer müssen in Forschung und Entwicklung umsteuern

Geschrieben am 13-04-2018

München (ots) - Autobranche muss sich trotz enormen Kostendrucks
für das Zeitalter von Elektromobilität und Digitalisierung neu
aufstellen

- Bis 2020 sollten Hersteller und Zulieferer rund ein Drittel
ihres Forschungs- und Entwicklungsbudgets für neue Technologien
zur Verfügung stellen
- Viele Unternehmen versäumen es, Effizienzpotenziale zu heben und
fehlendes Know-how mit Technologiepartnern aufzubauen
- Mit einem systematischen Vorgehen lässt sich trotz knapper
Ressourcen die notwendige Innovationskraft entfalten

Die deutschen Automobilhersteller und -zulieferer müssen bis 2020
bis zu 30 Prozent ihres Forschungs- und Entwicklungsbudgets in eine
grundlegende Neuausrichtung ihres Geschäfts investieren. Nur so
können sie im Zeitalter von E-Auto, autonomem Fahren und
Digitalisierung ihre weltweite Führungsposition halten. In ihrem
Positionspapier "Innovation in der Automobilindustrie: Ende der
Experimente" zeigt die internationale Managementberatung Bain &
Company, wie sich die Autobranche trotz starken Kostendrucks im
Ganzen neu erfinden kann. Im Mittelpunkt dieser Transformation stehen
die neuen Technologien.

"Produktqualität und Markenreputation allein reichen in der
Automobilindustrie nicht mehr aus, um sich vom Wettbewerb abzuheben",
erklärt Bain-Partner und Co-Autor Ralf Kalmbach. "Wollen die
Unternehmen die strategischen und technologischen Innovationen
bewältigen, die für diese Transformation erforderlich sind, müssen
sie einen erheblichen Teil ihrer Forschungs- und Entwicklungsbudgets
neu disponieren."

Ende der Experimente

Bisher verlangen die Top-Manager der Autobranche von ihren
F&E-Einheiten Antworten auf die technologischen Herausforderungen der
Zukunft. Doch die Ingenieure sind vielerorts mit kleinteiligen
Neuentwicklungen und Pilotprojekten überlastet. "Zahlreiche
Unternehmen entwickeln immer noch herkömmliche Produkte und
Innovationen parallel", stellt Bain-Partner und Co-Autor Dr. Jörg
Gnamm fest. "Doch das funktioniert nicht. Die Führungsetage muss
eindeutig vorgeben, welche Themen zu forcieren sind und was aus dem
bestehenden Portfolio entfernt oder zugekauft wird."

Definiert die Geschäftsführung präzise, mit welchen Produkten und
Dienstleistungen sich das Unternehmen am Markt differenzieren will,
lässt sich der Konflikt zwischen einer Stärkung der Innovationskraft
und Kostensenkungen lösen. Durch die klare Roadmap weiß die
F&E-Abteilung, auf welche strategisch entscheidenden Aufgaben sie
sich konzentrieren soll.

Noch allerdings heben wenige F&E-Leiter die tatsächlich möglichen
Effizienzpotenziale. Dabei können moderne Methoden wie agile
Entwicklung die Produktivität von Forschung und Entwicklung enorm
steigern. Durch Partnerschaften mit Technologiefirmen und ein
F&E-Ökosystem lassen sich fehlendes Know-how schnell und
kostengünstig aufbauen. "Bisher werden die vielfältigen
Möglichkeiten, die Entwicklung effizienter zu gestalten, nicht
konsequent genug genutzt", betont Autoexperte Gnamm. Dabei steigert
eine überzeugende Innovationsstrategie einerseits Unternehmenswert
und Wettbewerbsfähigkeit, und fördert andererseits auch den
Kulturwandel. Das wiederum zieht begehrte Talente an.

Mit System zum Erfolg

In vier Schritten können Automobilhersteller und Zulieferer ihre
neue Innovationsstrategie erarbeiten:

- Input für F&E formulieren. Der Vorstand entwirft ein Zielbild,
auch für den Bereich Innovation. Es beschreibt, welche Produkte
und Dienstleistungen angeboten werden sollen, wo sich das
Unternehmen wie differenzieren kann, welche Innovationen dafür
notwendig sind und welche nicht oder nicht mehr.

- Entwicklungsportfolio festlegen. Aus diesen Vorgaben leitet das
F&E-Management ab, welche Leistungen wann zu erbringen sind.
Dabei hinterfragt es die eigene Wertschöpfungstiefe und prüft
F&E-Partnerschaften sowie Ökosysteme systematisch. Im eigenen
Haus sollten nur die Innovationen verbleiben, mit denen sich das
Unternehmen vom Wettbewerb abheben kann oder die einen klaren
Business Case ergeben.

- Passende Methoden und Prozesse wählen. Für die verschiedenen
Aufgaben, die sich aus dem Innovationsportfolio herleiten,
müssen die jeweils am besten geeigneten Prozesse, Methoden und
Organisationsformen gefunden werden. Agile Entwicklungsmethoden
sind systematisch zu evaluieren. Und auch die
Entwicklungsinfrastruktur muss optimal auf das jeweilige
Vorhaben abgestimmt sein.

- Den Wandel steuern. Der Erfolg des Innovationsprogramms hängt
von der effizienten Steuerung ab. Dabei überwacht das Management
kontinuierlich, dass Projekte termingerecht vorangehen und zu
den erwünschten Ergebnissen führen. Strategische Kennzahlen
helfen zu messen, ob die F&E-Abteilung die vereinbarten Ziele
erreicht.

Bisher gehen nur wenige Unternehmen in der Entwicklung derart
systematisch vor. "Die Autobauer müssen sich von ihren herkömmlichen
Denk- und Arbeitsweisen lösen", mahnt Autoexperte Kalmbach. Und er
fügt hinzu: "Mit Mut und Pragmatismus könnten sie die notwendige
Innovationskraft entfalten, um den radikalen Wandel ihrer Industrie
zum eigenen Vorteil zu nutzen."

Bain & Company

Bain & Company ist eine der weltweit führenden
Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Informationstechnologie,
Organisation, Private Equity, digitale Strategie und Transformation
sowie M&A - und das industrie- wie länderübergreifend. Gemeinsam mit
seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu
erzielen und damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im
Zentrum der ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft des
Kunden und Strategien, aus einem starken Kern heraus neue
Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer Gründung im Jahr 1973
lassen wir uns an den Ergebnissen unserer Beratungsarbeit messen.
Bain unterhält 56 Büros in 36 Ländern und beschäftigt weltweit 8.000
Mitarbeiter, 900 davon im deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain
unter: www.bain.de.

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Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany, Inc.
Karlsplatz 1
80335 München
E-Mail: leila.kunstmann-seik@bain.com
Tel.: +49 (0)89 5123 1246
Mobil: +49 (0)151 5801 1246

Original-Content von: Bain & Company, übermittelt durch news aktuell


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