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Kfz-Aftermarket: Newcomer setzen neue Spielregeln- Konsolidierungswelle bietet Chancen

Geschrieben am 10-04-2018

München/Hamburg (ots) - Der europäische Kfz-Aftermarket ist im
Umbruch: Zwar führen der zunehmende Fahrzeugbestand und steigende
Neuwagenverkäufe zu einem kontinuierlichen Wachstum. Doch
gleichzeitig verändern die Digitalisierung sowie neue Akteure und
Geschäftsmodelle den Markt grundlegend. Eine massive Konsolidierung
der Branche ist die Folge. Dieser Strukturwandel bietet aber auch
Chancen, vor allem für Unternehmen, die selbst aktiv mitgestalten.
Das ist das Ergebnis der neuen Marktstudie "Konsolidierung im
europäischen Kfz-Aftermarket" von Roland Berger und der HSH Nordbank.
Auf dieser Basis entstehen in den kommenden Monaten weitere Studien
zu Teilaspekten.

"Die Transformation des europäischen Kfz-Aftermarket befindet sich
in vollem Gange", sagt Patrick Heinemann, Partner von Roland Berger.
Einerseits sei der Markt auf stabilem Wachstumskurs: "Bis 2022 werden
in der EU, in Russland und der Türkei voraussichtlich rund 600
Millionen Fahrzeuge gemeldet sein, die im Schnitt rund neun Jahre alt
sind. Und jedes Jahr kommen rund 20 Millionen neue Fahrzeuge dazu.
Wartung und Reparatur sowie Herstellung und Vertrieb von Ersatzteilen
summieren sich auf ein Marktvolumen von rund 248 Milliarden Euro bei
einem jährlichen Wachstum um ca. 1 Prozent."

Andererseits, so Roland Berger Partner Alexander Brenner, seien
tiefgreifende strukturelle Veränderungen im Gang: "Die Spielregeln im
Aftermarket werden neu geschrieben, der Wettbewerbsdruck ist stärker
geworden." Die Digitalisierung schafft Möglichkeiten für neue
Akteure, nicht nur Online-Händler, sondern auch Versicherungen,
Automobilclubs oder Online-Plattformen. Diese versuchen, mit neuen
Geschäftsmodellen die Kundenschnittstelle zwischen Werkstatt und
Endkunden zu besetzen und so die Ineffizienzen des mehrstufigen
Vertriebssystems für sich zu nutzen. All diese Intermediäre verändern
die althergebrachten Beziehungen zwischen den Gliedern der
Wertschöpfungskette und untergraben so die Marktmacht der
traditionellen Akteure.

Konzentration wie in den USA zu erwarten

Die Folge ist eine Konsolidierungswelle, die sich noch weiter
verstärken wird. In einzelnen Ländern, vor allem im deutschsprachigen
Raum und in Frankreich, ist die Zahl kleiner, lokaler
Teilegroßhändler bereits stark gesunken. "Alleine in den vergangenen
fünf Jahren gab es mehr als 20 große Firmenübernahmen oder
-zusammenschlüsse auf dem europäischen Markt", sagt Jens Thiele,
Leiter Handelskunden der HSH Nordbank. "Dennoch ist das erst der
Anfang: Im Vergleich zu den USA ist der Kfz-Aftermarket in Europa
immer noch wesentlich kleinteiliger strukturiert."

Während die drei größten Anbieter in Europa zusammen rund 15
Prozent Marktanteil vereinen, kommen die Top-3-Player in den USA auf
knapp 50 Prozent. "Es zeichnet sich ab, dass der europäische
Aftermarket einen ähnlichen Konzentrationsprozess durchlebt wie der
Markt in den USA vor einigen Jahren", sagt Thiele. "Deshalb ist
zurzeit sehr viel Dynamik im Spiel, das Übernahme-Karussell kommt in
Fahrt und dreht sich immer schneller."

Einzelkämpfer unter kritischer Größe überleben nicht

Von den M&A-Deals versprechen sich die Beteiligten in erster Linie
Skalen- und Synergieeffekte, etwa niedrigere Kosten beim Einkauf von
Teilen sowie eine optimierte Logistik und Lagerhaltung. Außerdem
erleichtert Größe den Wettbewerb mit neuen Akteuren und
Online-Playern und hilft beim Auf- und Ausbau einer internationalen
Präsenz. "Einzelkämpfer unterhalb einer kritischen Größe werden es
dagegen schwer haben, die Konsolidierungswelle im Kfz-Aftermarket
unbeschadet zu überstehen", so Roland Berger-Experte Brenner. "Ohne
Zusammenschluss mit einem größeren Akteur werden viele kleine
Teilegroßhändler nicht überleben. Über 200 Insolvenzfälle in
Deutschland alleine zwischen 2013-2017 sprechen eine deutliche
Sprache."

Doch die Studienautoren sehen auch Chancen für Marktteilnehmer,
die Turbulenzen im Kfz-Aftermarket nicht nur zu überstehen, sondern
sie als Rückenwind für die eigene Entwicklung zu nutzen. "Um zu den
Siegern zu gehören, sollten Unternehmen sich jetzt intensiv mit ihren
Stärken und Schwächen auseinandersetzen", empfiehlt HSH-Experte Jens
Thiele. Dazu gehören Aspekte wie eine gute Kenntnis von Kunden und
Wettbewerbern, aber auch das Hinterfragen der eigenen Position am
Markt. Brenner: "Es gilt, wachsam und bereit zu sein, sowie
entschlossen zu handeln, um die strategischen Weichen für die
Positionierung in einer neu formierten Wettbewerbslandschaft zu
stellen."

Die Studie können Sie herunterladen unter
www.rolandberger.de/pressemitteilungen

Roland Berger

Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit
führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und
europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 34 Ländern ist
das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv.
Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen
Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine
unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 220
Partnern.

HSH Nordbank

Als "Bank für Unternehmer" steht die HSH Nordbank für Menschen mit
Weitsicht, Leidenschaft und Initiative. Insbesondere für
mittelständische Unternehmer ist sie ein kompetenter Partner - und
fokussiert auf die Branchen Energie & Infrastruktur, Handel &
Ernährung, Industrie & Dienstleistungen sowie Gesundheit. Aktuell
begleitet die Bank allein im Bereich Handel 190 Kunden
deutschlandweit mit einem Kreditvolumen von 3,5 Milliarden Euro. Sie
ist führend in der gewerblichen Immobilienfinanzierung in
Deutschland. In der maritimen Wirtschaft überzeugt die Bank
Unternehmen weltweit.



Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Roland Berger:
Claudia Russo
Head of Marketing & Communications
Germany, Austria and Switzerland
Tel.: +49 89 9230-8190
E-mail: Claudia.russo@rolandberger.com

HSH Nordbank:
Ellen Stoessinger
Pressesprecherin
Telefon +4940 3333-11507
ellen.stoessinger@hsh-nordbank.com

Original-Content von: Roland Berger, übermittelt durch news aktuell


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