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Digitalisierung und künstliche Intelligenz: Industrie rechnet mit schnellerem Wandel

Geschrieben am 09-04-2018

Düsseldorf (ots) - McKinsey-Studie: 74% der Entscheider halten
Geschwindigkeit der Veränderung für noch nie dagewesen - Industrie
mit Schwierigkeiten bei neuen Geschäftsmodellen und Talentgewinnung -
Markt für Cybersecurity verdoppelt sich

Vorstände und Unternehmensentscheider aus der Industrie erwarten,
dass sich ihre Branchen in den nächsten fünf Jahren stärker verändern
als in allen vergangenen Jahrzehnten. 85% der Verantwortlichen aus
der Automobilindustrie, dem Maschinenbau sowie der Luftfahrt- und
Verteidigungsbranche gehen davon aus, dass technologische Durchbrüche
wie künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge und datenbasierte
Geschäftsmodelle ihr Unternehmen komplett verändern werden. Drei von
vier Verantwortlichen nennen vor allem die Geschwindigkeit des
Wandels als wesentlichen Faktor. Fast jeder Zweite hält auch das
Ausmaß der Veränderung für noch nie dagewesen. Gleichzeitig fühlen
sich die traditionellen Unternehmen schlecht auf den Wandel
vorbereitet - vor allen wenn es darum geht, neue digitale
Geschäftsmodelle aufzubauen und die dafür notwendigen Talente zu
gewinnen. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer weltweiten
Befragung von über 300 Top-Entscheidern aus der Industrie mit dem
Titel "Disruptive forces in the industrial sector - a global
executive survey" von McKinsey & Company.

Mittelmäßiges Smartphone schneller als früher der Supercomputer

"Natürlich gab es auch früher Entwicklungssprünge in der
Industrie. Doch diesmal verändert sich nicht nur die Technologie,
sondern für alle Unternehmen auch das fundamentale Geschäftsmodell",
sagt Thomas Baumgartner, Leiter der europäischen Beratung für
Industrieunternehmen bei McKinsey. 47% der Firmen erwarten
beispielsweise, dass neue Abrechnungsmodelle wie das Bezahlen je
Benutzung (pay per use) in Zukunft viel stärker eingesetzt werden.
Neun von zehn Unternehmen gehen davon aus, dass in ihren Markt neue
Wettbewerber eindringen- zum Beispiel aus der Digitalindustrie,
Startups oder aus China. Dennoch gibt es auch viel Optimismus: Jedes
zweite Unternehmen rechnet für die Gesamtindustrie mit steigenden
Umsätzen. Baumgartner: "Noch ist unklar, ob sich die traditionellen
Unternehmen diese zusätzlichen Umsätze sichern werden oder die neuen
Wettbewerber."

Drei grundlegende Technologiesprünge treiben die Veränderung
voran, so die Studie:

- Mehr Daten, die wirtschaftlich genutzt werden können. 90% aller
gespeicherten Daten wurden in den letzten zwei Jahren erzeugt.

- Zweitens hat die Rechengeschwindigkeit der Computer exponentiell
zugenommen: Ein heutiges Mittelklasse-Smartphone ist zehnmal
schneller als der Supercomputer, der 1997 erstmals einen
Schachweltmeister schlug.

- Drittens vernetzt sich die Welt immer stärker: 20 Milliarden
Geräte hängen nun am Internet, jeden Tag kommen 50 Millionen
hinzu.

Daraus entstehen in schneller Folge Innovationen: In der
Automobilindustrie werden mit Mobilitätsdienstleistungen
beispielsweise heute 30 Mrd. US-Dollar umgesetzt, 2025 werden es fast
400 Mrd. sein. Der Markt für Cybersecurity-Anwendungen wird sich von
heute 96 Mrd. US-Dollar auf 210 Mrd. US-Dollar in den kommenden
sieben Jahren mehr als verdoppeln, so McKinsey.

"Unternehmen, die diesen Wandel nicht aktiv angehen, riskieren
sehr schnell aus dem Markt gedrängt zu werden", sagt Bernd Heid,
Co-Autor der Studie und Seniorpartner von McKinsey. Daher rechnet
mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen damit, zwischen 10 und
30% ihrer Budgets umschichten zu müssen; ein Drittel wird sogar mehr
als 30% neu verteilen. Heid: "Im langfristigen Durchschnitt haben
Firmen nur 6 bis 10% ihrer Budgets jährlich umgeschichtet - wir
werden also eine dramatische Beschleunigung sehen."

58% der Unternehmen rechnen damit, dass 10 bis 30% der
Arbeitsplätze sich verändern werden - durch neue Aufgabe oder den
Wegfall einzelner Tätigkeiten; ein Drittel geht von mehr als 30%
betroffenen Mitarbeitern aus. Heid: "Die Industrie sucht händeringend
Software- und Datenspezialisten." Allein in den USA werden für die
Software in Autos bis zu 100.000 zusätzliche Experten benötigt.

Sechs von zehn Unternehmen haben bereits Umbauprogramme
angestoßen; ein Drittel geht den Wandel durch die Gründung von
Startups an. "Die Schnelligkeit und das Ausmaß des Wandels erfordern
einen mutigen Umbau", sagt Thomas Baumgartner. "Einzelne
Pilotprojekte und die Gründung von Startups oder Inkubatoren können
helfen, die Veränderung anzuschieben. Doch für den langfristigen
Erfolg muss der Umbau 'at scale', also im großen Maßstab, erfolgen."

Die Studie ist verfügbar unter www.mck.de/disruption

Über McKinsey

McKinsey & Company ist die in Deutschland und weltweit führende
Unternehmensberatung für das Topmanagement. 27 der 30 DAX-Konzerne
zählen aktuell zu den Klienten. In Deutschland und Österreich ist
McKinsey mit Büros an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am
Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart und Wien aktiv, weltweit mit
127 Büros in 65 Ländern.



Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Martin Hattrup-Silberberg, Telefon 0211 136-4516,
E-Mail: martin_hattrup-silberberg@mckinsey.com
www.mckinsey.de/medien

Alle Pressemitteilungen im Abo auf Twitter: @McKinsey_de

Original-Content von: McKinsey & Company, übermittelt durch news aktuell


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